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Mind Control

Mind Control

Titel: Mind Control Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Flinn
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aufmerksam. Wenn Sie dazu nicht in der Lage sind, werde ich den Sanitätsdienst verständigen.«
    Mortimer stöhnte bereits wieder, und so ergriff Nikolaj in seiner Verzweiflung den Oberkörper des Mannes, stemmte ihn mühsam in die Höhe und lehnte ihn gegen die Wand. Anschließend schnappte er nach dem rechten Arm und führte mit ihm eine abwehrende Bewegung aus.
    »Wie Sie wünschen, Mortimer«, reagierte der Computer.
    Nikolaj atmete erleichtert aus. Bevor der Butler wieder zu sich kommen konnte, setzte er ihn mittels des Barbiturat-Injektors endgültig außer Gefecht. Hastig untersuchte Nikolaj die Kleidung des Mannes, doch er fand nichts, was auf eine Verbindung zwischen ihm und Zulu hindeutete. Verflucht, wo war Mortimer so plötzlich hergekommen?
    Mit der MarkVIII in den Affenhänden begab er sich zurück in Richtung Flur und spähte in die Richtung, aus der Mortimer gekommen war. Weiter hinten stand eine Tür mit elektronischer Kenneingabe offen. Unendlich langsam schlich Nikolaj in Richtung Zugang.
    »Mortimer, Ihr Lebensfunktionschip meldet die Einnahme von Barbituraten außerhalb der Dienstzeit. Ich mache Sie darauf aufmerksam, dass ich einen Eintrag in Ihrer Personalakte anlegen werde.«
    Nikolaj ignorierte die Stimme und spähte durch den Türspalt. Dahinter lag ein von LED-Lichtern erleuchteter Raum, der verdächtig mit Elektronik vollgestopft war. In der Mitte thronte ein Untersuchungsstuhl, wie man ihn in Arztpraxen fand. Nur war dieses Ding an blinkende Konsolen angeschlossen, die die Wände rechts und links ausfüllten. Ein Verhör- oder Untersuchungszimmer?
    Dort, wo ihn dieser Laurinsnebel getroffen hatte, zischte es abermals, und seine Tarnung bekam weitere Risse.
    Offenbar bestand das Zeug aus Nano-Bots, die den ChameleonSkin langsam, aber sicher zerstörten. Nie wieder würde er an einen Hightech-Anzug wie diesen herankommen. Nikolaj schlüpfte durch den Zugang und entdeckte über einer Arbeitsfläche einen Bildschirm, der den Blick auf die Konzertbühne gestattete. Chu Jiang war dort zu sehen, die auf ihrer Ancients-Violine spielte. Sehr leise war Musik zu hören. Warum hatte Mortimer den Auftritt der Chinesin verfolgt? Nikolaj kam an einem hohen Einwegspiegel zu seiner Linken vorbei, durch den man ein opulent eingerichtetes Schlafzimmer mit riesigem Antigrav-Bett ausmachen konnte. Über die Wände des Nachbarzimmers liefen in zarten Wellen Lichter in allen Rotschattierungen. Nikolaj interessierte Müllers erotische Spielwiese nicht, aber er fragte sich, warum das Schlafzimmer des Konzerners in unmittelbarer Nähe zu diesem Raum lag. Hinter einer der Konsolen entdeckte er eine Biegung, über die man in ein weiteres Zimmer gelangte. Frauenkleider hingen dort von Bügeln und stapelten sich in Regalen.
    Unter ihnen überwogen Negliges, Dessous und andere halbtransparente Stoffe. Mit der klobigen Waffe in der Affenhand schob Nikolaj eines der im Weg hängenden Kleidungsstücke beiseite - und riss die Augen auf. Die komplette Stirnseite des Raums war mit Nischen ausgefüllt, in denen Frauenköpfe mit geschlossenen Augen standen. Unbehaglich tastete sich Niko-laj näher, bis er sah, dass jeder der Köpfe auf Stativen ruhte, die an elektronische Displays angeschlossen waren. Die meisten Köpfe besaßen vertraute Gesichter, darunter berühmte Filmschauspielerinnen, in mehreren Sternensystemen bekannte Models und sogar das Antlitz der gutaussehenden Pressesprecherin der VHR. Rasputin, was war das hier? Zögernd tastete er mit seinen Affenfingern nach dem Haupt der rothaarigen VHR-Sprecherin. Dass sie es tatsächlich war, zeigte ihr Name auf dem darunter befindlichen Display. Die Haut des Kopfes fühlte sich wie echt an.
    Unvermittelt schlug die Sprecherin die Augen auf, und die Anzeige unter der Nische sprang auf Grün um. Die vollen Lippen verzogen sich zu einem lasziven Lächeln, und der Kopf stöhnte. »Bruce, keiner ist wie du…«
    Nikolajs Affeninstinkte ließen ihn zurückspringen - und die Augen des Kopfes schlossen sich wieder. Einen Moment lang war er so verblüfft, dass er einfach nur dahockte und die Nischen anstarrte. Das hier waren die Köpfe menschengestaltiger Bots! Androiden? Allein die Körper fehlten, aber die waren vermutlich auch nicht notwendig.
    Nikolaj ahnte längst, wozu all die künstlichen Häupter dienten. Denn für Müllers Zwecke reichte vermutlich die Luxusversion eines der üblichen Lust-Bots, bei denen man via Tastendruck die Körpermaße den individuellen

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