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Mind Control

Mind Control

Titel: Mind Control Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Flinn
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Waffe in seinen Pfoten. Er betätigte den Abzug und verriss das elektromagnetisch beschleunigte Geschoss. Es stanzte ein Loch in eine der Seidenlaternen.
    Die beiden Farbigen wirbelten mit Nadlern in den Händen zu ihm herum und starrten ihn entgeistert an. Sicher hatten sie noch nie einen grünfelligen Affen mit einer MarkVIII in den Händen gesehen. Nikolaj schoss zwei weitere Male - und diesmal traf er. Einer der beiden Afrikaner wurde an der Schulter zu Boden gerissen, der andere sprang reaktionsschnell zur Seite. Hastig zog sich Nikolaj in den Gang zurück, als zwei Nadelgeschosse in den Türpfosten hämmerten. Die Männer schrien sich etwas in einem afrikanischen Dialekt zu. Da entdeckte Nikolaj das Tränengas-Spray neben dem Körper von Chu Jiangs Leibwächter. Abermals feuerte er. Die dritte Kugel traf das Spray. Die Kartusche explodierte, und der Raum füllte sich mit Tränengas. Hustend und keuchend stolperte der unverletzte Schwarze in den Gang. Die Augen des Afrikaners tränten, und er schoss blind um sich. Nikolaj duckte sich und feuerte den Rest des Magazins leer, bevor seine Affenhände endgültig erlahmten. Der Schwarze gurgelte auf und ging von einem Bauchschuss getroffen neben dem Servierwagen zu Boden. Nikolaj warf die leergeschossene MarkVIII fort und hechtete zu ihm hinüber. Hastig entriss er dem Toten den Nadler und visierte mit ihm den verletzten Afrikaner an, der sich längst wieder erhoben hatte und hustend versuchte, den Ausgang zu finden. Nikolajs Nadler stoppte ihn, dann wurde es ruhig.
    Er musste Chu Jiang irgendwie aus dem Raum schaffen und ihr verdeutlichen, wer zu ihrer Rettung beigetragen hatte. Er atmete tief ein und schwang sich auf seinen Affenarmen in den Aufenthaltsraum. Tränen schossen in seine gereizten Augen, und doch fand er rasch den Sensor für die Belüftungs- und Klimaanlage. Brausend begann die Anlage die Luft im Raum gegen eine kühle Meeresbrise auszutauschen, wie das Wahldisplay versprach. Er flitzte wieder zurück in den Gang, rieb sich die Augen und füllte seine Lungen mit nicht-kontaminierter Luft. So rasch es ging, eilte er zu Chu Jiang zurück. Die Chinesin lag noch immer mit geöffneten Augen auf der Couch, nur dass diese jetzt wie entzündet wirkten. Teufel, er musste sie irgendwie wecken.
    Nikolaj schwang sich hinüber zu ihrem paralysierten Leibwächter, durchsuchte den Smoking und förderte einen Elektroschocker, ein Ersatz-Kom-Gerät und Ferroplastriemen zutage. In der linken Smoking-Tasche jedoch steckte ein Hallo-Wach-Inhalator. Besser als nichts.
    Er schnappte sich das Gerät und verpasste der Chinesin gleich mehrere volle Dosen. Mehr konnte er im Moment nicht tun, denn seine Affenkräfte erlahmten zusehends. Katharinas Körper zitterte angesichts der ungewohnten Anstrengungen. Für den Augenblick verwarf er daher seinen Plan, sich mit Zettel und Stift bemerkbar zu machen.
    Ihn schwindelte, und er hatte zunehmend Mühe, die Kontrolle über den Affenkörper zu behalten. In diesem Moment piepste es im Gang. Nikolaj wandte mit Mühe den Kopf. Eines der Kom-Geräte der beiden Afrikaner?
    Hatten die Kerle Bitangaro etwa noch informieren können? Der Gedanke traf ihn wie einen Faustschlag, denn dann war auch diese Anstrengung umsonst gewesen. In diesem Fall musste er so schnell wie möglich raus hier. Er schleppte sich zum Gang - und wurde von einem brutalen Tritt zur Seite geschleudert. Schwer krachte Katharinas Leib gegen den Servierwagen, und Nikolaj entdeckte Chu Jiangs Leibwächter, der vorhin noch vor dem Eingang zum Bühnenhaus gestanden hatte. Der Asiate hielt eine Pistole mit Schalldämpfer auf ihn gerichtet und glotzte ihn ungläubig an. Die Linke war gegen sein Headset gepresst. »Ja, ist tatsächlich ein Affe!«, knurrte er auf Terra-Standard. »Und wie es aussieht, hat das Biest Abadi und Gikuyu erledigt.«
    Der Kerl gehörte also zu Zulus Leuten. Nikolaj verfluchte seine Unbesonnenheit und versuchte wieder hochzukommen, doch der Fremde stoppte ihn mit dem Fuß. »In Ordnung, wird erledigt.« Der Mann lächelte, während er mit der Waffe Katharinas Kopf anvisierte. Panisch löste Nikolaj seinen Geist aus dem Affen …
    … und erwachte im eigenen Körper. Bohrende Kopfschmerzen ließen ihn aufstöhnen. Entkräftet kippte er zur Seite, und es dauerte eine Weile, bis er sich wieder an seine jetzige Physiognomie gewöhnt hatte. Noch immer saß er in seinem Zuschauersitz, doch er hatte das Gefühl, als würde sein Kopf in Flammen stehen. Jede

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