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Mind Control

Mind Control

Titel: Mind Control Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Flinn
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Katharina erschossen hatte. Auf Nikolajs Liste zu entsorgender Passagiere nahm der Asiate einen Ehrenplatz ein. Er hielt die chinesische Musikerin in den Armen und legte ihren Körper brüsk vor dem Terrarium mit dem Gorgonenbaum ab. »Irgendwelche Befehle?«, knurrte er.
    »Ja, schnapp dir drei Männer und lass sie das Schiff absuchen«, kommandierte Bitangaro. »Die haben hier irgendwo Waffen.«
    Nikolaj presste die Lippen aufeinander. Sein verdammter Häscher schien über einen sechsten Sinn zu verfügen.
    »Du selbst gehst rauf auf die Brücke und sorgst dafür, dass der andere Heavie da oben keine Zicken macht. Azazi und ich werden die anderen in der Zwischenzeit einsperren.« Bitangaro nickte einem Schwarzafrikaner mit Goldring am Ohr zu, der die Statur eines Catchers besaß. Goldring grunzte und packte erst Roger und dann Gwinny. Während der Asiate und seine drei Kumpane aus dem Frachtraum stürmten, band der Hüne ihnen die Arme mit FerroPlast-Riemen auf dem Rücken zusammen.
    »Nicht so fest«, jammerte die Heavie-Frau.
    Der Schwarze lachte rau und gab ihr einen Tritt, dass Gwinny zu Boden stürzte.
    »Du Dreckschwein! Rühr meine Schwester noch einmal an und … « Roger kam nicht weit, denn Goldring sichelte ihm kurzerhand die Beine unter dem Leib weg. Schwer stürzte auch er zu Boden.

    Der Hüne grinste feist. »Und? Was passiert denn dann, Zwerg?«
    Nikolaj spannte sich, doch Bitangaro drückte ihm die Biokolubrine an den Hals. »Vorsichtig, Poljakow! An Ihrer Stelle würde ich nicht einmal daran denken. Ich warte nur auf eine Gelegenheit, Ihnen den Tod meiner Männer heimzuzahlen.«
    Gegenüber, zwischen zweien ihrer Fütterungs-Bots, flammte einer der Bordbildschirme auf, und Jacks sorgenvolles Gesicht erschien in Übergröße. »Abflug eingeleitet. Wir befinden uns jetzt in 1000 Metern Höhe über Lantis Island.
    In wenigen Minuten werde ich die Schubdüsen aktivieren, die uns zum Erdorbit tragen. Irgendwelche weiteren Anweisungen?«
    »Nein, weitermachen!«, bellte Bitangaro. »Wir kommen gleich rauf.« Er schubste Nikolaj rüber zu Chu Jiang, die noch immer vor dem gläsernen Terrarium mit dem Gorgonenbaum lag. Die Nesseln des Exowe-sens zuckten unruhig. »Sie werden das Miststück tragen und in Ihr Privatquartier bringen. Wir wollen doch nicht, dass ihr vor der Zeit etwas passiert, oder?«
    Vor der Zeit? Was zum Teufel hatte Zulu eigentlich vor? Widerwillig kam Nikolaj dem Befehl nach und hob die Chinesin an. Himmel, war ihr Körper leicht. Zu seinem Glück, denn die Strapazen während des Konzerts hatten Spuren bei ihm hinterlassen. Er fühlte sich noch immer schlapp und ausgebrannt.
    Trotz der Umstände rührte ihn der Anblick der Chinesin. Die hübsche Musikerin lag noch immer mit offenen Augen da, nur dass aus einem von ihnen eine Träne perlte. Kummer? Oder die Nachwirkung des Tränengases?
    Nikolaj schloss ihr sanft die Lider. Wie schon vorhin, als er zu ihrer Befreiung aufgebrochen war, versuchte er die Begegnung mit ihr möglichst professionell zu sehen. Chu Jiang mit all ihrem Reichtum war noch immer seine Lebensversicherung. Zugleich fühlte er sich irgendwie verantwortlich für sie. Leider schien die Chinesin auf das Hallo-Wach nicht angesprochen zu haben. »Warum erklären Sie mir nicht endlich, was Sie mit der Musikerin überhaupt vorhaben?«
    »Alles zu seiner Zeit!«
    Nikolaj warf Bitangaro einen vernichtenden Blick zu und legte sich Chu Jiang über die Schulter. Goldring bewaffnete sich derweil mit einem schweren Schraubschlüssel. Mit ihm in der Rechten trieb er Roger und Gwinny vor sich her, und sie bestiegen den großen Lastaufzug, der sie auf Ebene 2 brachte. Einzig Apollo hatten Zulus Leute vergessen. Gut so. Die Fahrstuhltür öffnete sich, und ihre beiden Häscher scheuchten sie in den Gang. Auch hier waren die Vibrationen der Pulsatoren zu spüren.
    »Bring die Heavies in eine der Kabinen und sorg dafür, dass sie keinen Ärger machen«, befahl Bitangaro.
    Goldring grunzte und führte Roger und Gwinny den Gang hinunter.
    »Los, Poljakow. Weiter!«, raunzte ihn Bitangaro an.
    Nikolaj führte den Afrikaner nach links, dorthin, wo die Tür zu seinem Quartier war. »Computer, öffnen!«
    »Sehr gern, mein lieber Nikolaj«, ertönte die fürsorgliche Haushalts-Bot-Stimme ihres Bordcomputers. »Ich hoffe, du hast dich auf deinem Ausflug gut erholt?«
    Zischend glitt die Tür auf, und Bitangaro grinste.
    »Was war das denn? Haben Sie auch noch einen Mutterkomplex?«
    Nikolaj

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