Mind Hacking: Wie Sie mit Beobachtung, Menschenkenntnis und Intuition die Gedanken Ihrer Geschäftspartner entschlüsseln (German Edition)
die Hüfte nach vorn geschoben. Diese Haltung stabilisiert und lässt einen breiter erscheinen, da die Ellenbogen ausgefahren werden. Im übertragenen Sinn bedeutet das, man ist jetzt gewappnet und bereit zu kämpfen. Zum einen kann jemand mit auf die Hüften gestützten Händen eine andere Person herausfordern, zum anderen kann es sein, dass sie mit einem (verbalen) Angriff rechnet und durch ihre Haltung signalisiert, dass sie keinen Millimeter nachgeben wird. Hier gilt es genauer zu beobachten. Ist Ersteres der Fall, muss jeder für sich selbst entscheiden, inwiefern er sich auf diese Situation einlässt. Beim zweiten Fall, der entstehen kann, wenn man etwa jemanden mit einer Veränderung konfrontiert und dieser daraufhin seine Hände in die Hüfte stützt, weiß man, dass die Person nur schwer von ihrem Standpunkt abrücken wird. Um die Anspannung aufzulösen, ist es sinnvoll, auf ihn einzugehen und Verständnis zu zeigen, indem man zum Beispiel sagt: »Vermutlich würde ich genau so reagieren wie Sie.«
Klammernde Hände
Umklammert der Gesprächspartner die Armlehne des Stuhls, die Tischkante oder Gegenstände auf dem Tisch, ist dies ein Hinweis darauf, dass er verängstigt ist. Um die Unsicherheit zu unterdrücken und Halt zu gewinnen, greift er nach etwas, woran er sich festhalten kann. Die Angst kann verschiedene Ursachen haben. Solang man nicht weiß, woher sie rührt, sollte man Sicherheit und Ruhe ausstrahlen und sich dann langsam an die Hintergründe herantasten.
Trommelnde Finger
Wenn jemand mit seinen Fingern auf dem Tisch trommelt, ist das ein klares Signal für Ungeduld. Es geht ihm einfach zu langsam, und er würde die Situation gerne beschleunigen. Diese Bewegung kann auch durch wippende Füße oder Hin- und Herrutschen auf dem Stuhl ergänzt werden. Je nach Situation sind die Ursachen unterschiedlich. Bei einer Präsentation kann er sich z. B. wünschen, dass man schneller zum Ende kommt. Die Aussage »Ich glaube, das geht Ihnen zu langsam. Lassen Sie uns gleich zum Punkt kommen.« trifft dann ins Schwarze.
Nase berühren
Sich an der Nase zu berühren oder zu kratzen, gilt als Zeichen für eine Lüge. Beim Lügen erhöht sich der Blutdruck, und chemische Botenstoffe werden im Körper freigesetzt. In der Folge schwellen die Nasenschleimhäute an, was zum Juckreiz führt. Nasenkratzen muss aber nicht immer auf eine Lüge hinweisen. Sonst müsste man ja jeden, der Schnupfen hat, verdächtigen. Bei einer Lüge wiederholt sich das Jucken meist öfter. Man sollte aufmerksam werden, wenn man diese Bewegung wahrnimmt. Sie ist oft beiläufig und nur minimal erkennbar. Jetzt gilt es, den Druck etwas zu erhöhen und genauer nachzufragen. Je nach Situation bemerkt man dann, ob man angelogen wird oder der Gesprächspartner die Wahrheit sagt.
Augen reiben
Kinder haben den Reflex, die Augen mit den Händen zu verdecken, wenn sie etwas nicht sehen wollen. Auch im Erwachsenenalter lässt sich dieses Verhalten beobachten. Allerdings ist es hier nicht so stark ausgeprägt. Man verdeckt die Augen nicht vollständig, sondern reibt nur leicht mit der Hand im Auge. Es zeigt, dass der Gesprächspartner zweifelt. Eine passende Aussage wäre: »Sie sind sehr kritisch und können noch nicht ganz glauben, was ich sage.«
Nase kneifen
Diese Geste unterscheidet sich vom Berühren der Nase beim Lügen. Der Kopf wird leicht gesenkt, und die Finger kneifen in den Nasenrücken. Oft werden dabei die Augen geschlossen. Diese Reaktion kann sehr kurz sein und zeigt, dass der Gesprächspartner das, was gerade passiert oder worüber gesprochen wurde, negativ bewertet. Die geschlossenen Augen zeigen, dass sich das Gegenüber stärker auf die innere Wahrnehmung konzentriert. Um die Gedanken des Gegenübers aufzugreifen, können Sie die Situation offen ansprechen: »Ich vermute, Sie sind unzufrieden.«
Am Ohr ziehen
Ein Zeichen für Unentschlossenheit ist es, sich am Ohr zu ziehen. Dabei wird der Kopf meist leicht gesenkt. Lässt man sein Gegenüber z. B. aus mehreren Optionen eine wählen und bemerkt dann, dass er sich am Ohr zieht, ist sich der Gesprächspartner mit hoher Wahrscheinlichkeit unsicher. Folgende Worte beschreiben die Gedanken des Gegenübers wahrscheinlich gut: »Sie fühlen sich hin und her gerissen und wissen noch nicht, wie Sie sich entscheiden sollen.« Erzählt man seinem Gegenüber aber etwas und es zieht sich dabei am Ohr, bedeutet das oft, dass er genug gehört hat und gerne etwas dazu sagen
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