Mini-Dame mit Maxi-Schnitt
freundlich, legte ihr den Arm um die Schulter und geleitete sie zum Bett.
»Schließen Sie die Augen .«
»Na schön.« Sie schloß gehorsam
die Augen, aber ihre Stimme klang etwas zweifelnd. »Ich weiß nicht, wozu das
gut sein soll...«
Ich hatte schon die .38er
gezogen und ihr den Lauf gegen die Stirn gepreßt. Mit der anderen Hand hielt
ich ihr den Mund zu. »Ein Piepser, und Sie sind erledigt«, flüsterte ich ihr
zu. Ihre Augen rollten wild hin und her, aber es gelang ihr zu nicken.
Ich nahm ihr die Hand vom Mund,
worauf sie anfing zu zittern, was wiederum ein recht hübscher Anblick war.
Nachdem ich die Bettdecke weggezogen hatte, ließ ich sie sich bäuchlings
niederliegen, worauf ich mich den Sachen zuwandte, die ich aus ihrer Schublade
genommen hatte. Ein Höschen gab einen prächtigen Knebel ab, besonders, nachdem
ich ihn noch mit einem Strumpf um den Kopf befestigt hatte. Ein Hüfthalter, den
ich ihr über Kopf und Schultern zog, hielt ihre Arme an den Seiten fest; für
dieKnöchel benutzte ich mehrere Paar Strümpfe. Dann zog
ich die Decke wieder hoch, so weit, daß nur noch der blonde Schopf zu sehen
war.
Kurze Zeit darauf erschien
Deborah aus dem Bad, frisch und durchsichtig in ihrer Haremsaufmachung. Beim
Anblick der bis zu den Haaren zugedeckten Kitty brach sie in Lachen aus.
»Seit wann ist sie denn so
schamhaft ?«
Ich lachte ebenfalls, während
ich die .38er wieder herauszog und Deborah ebenfalls mit dem Gesicht nach unten
neben ihre Freundin packte. Es waren noch genügend Dinge vorhanden, so daß ich
auch sie verschnüren konnte. Dann zog ich den Schlüssel aus der Tür, warf ihnen
noch einen letzten Blick zu und schloß sie dann für die Nacht ein.
»Drei in einem Bett wäre
großartig gewesen«, meinte ich bedauernd. »Warum mußtet ihr zwei euch auch in
letzter Sekunde zusammenschnüren lassen ?«
Als ich das Licht ausknipste,
konnte ich gerade noch zwei Gestalten erkennen, die sich in ohnmächtiger Wut
unter der Bettdecke wanden.
9
Ich ging in den ersten Stock
hinunter und fand die Bar verlassen vor. Wenn Lenore in ihrem Zimmer gewesen
wäre, hätte sie das Getobe, wie ich Deborah über den Gang gehetzt hatte, aus
dem Zimmer gelockt. Also versuchte ich es im Parterre, aber der Eßsaal war ebenfalls verlassen. Ich wollte mir erst die
Arbeitsräume vornehmen, ehe ich die Gästezimmer kontrollierte.
Die Tür zu Freidels Arbeitsraum
stand halb offen, und es brannte Licht. Als ich eintrat, fand ich ihn auf
seinem Lieblingsplatz vor, auf der Tischecke hockend, mit einer nicht
angezündeten Zigarre in der Hand. Neben ihm saß Lenore — die Ellbogen auf den
Knien und den Kopf in den Händen vergraben. Meine Schritte mußten laut genug
geklungen haben, trotzdem sah keiner der beiden auf. Ich trat zu Lenore und
legte ihr die Hand auf die Schulter.
»Ich weiß alles«, sagte ich
leise. »Daß Dion die Ideen ausgegangen sind und ihr euch alle bemüht habt, es
vor seinen Partnern geheim zu halten. Daß Sie nach Flavians Entwürfen
zugeschnitten haben; daß selbst die Mannequins mitgemacht haben, besonders
Stephanie. Aber dann versuchte Dion, die Kollektion zu sabotieren, weil sie
nicht von ihm stammte und er es nicht ertragen konnte, daß sein Assistent ihn
überrundet hatte. Als Stephanie ihr Kleid zurückgeben wollte, fand sie ihn vor,
wie er die Sachen ruinierte. Es besteht also kein Grund mehr, warum Sie mir
nicht mitteilen sollten, wo Sie die vergangene Nacht gewesen sind .«
Langsam hob sie den Kopf und
sah mich mit leeren Augen an. Ihr Gesicht war angespannt, und die Haut hatte
einen schmutzigen Grauton angenommen.
»Jetzt ist es zu spät«, sagte
sie dumpf. »Was gestern nacht geschehen ist, ist jetzt nicht mehr wichtig .«
»Trotzdem möchte ich es hören .«
Sie nickte lustlos. »Bitte,
wenn es Ihnen Spaß macht... Ich hatte Ihnen mehr oder weniger die Wahrheit
gesagt. Als ich Sie nicht in Ihrem Zimmer vorfand, wurde ich wütend und wollte
probieren, ob Dion mich etwas netter empfangen würde. Er bat mich in sein
Zimmer, und ich konnte sofort sehen, daß etwas Schreckliches passiert sein
mußte. Er erzählte mir, wie er absichtlich die neue Kollektion ruiniert und
Stephanie ihn dabei überrascht hatte. Als er es mir berichtete, weinte er
pausenlos. Ohne Zweifel stand er unter einem großen Schock. Etwas später
erwähnte er, daß er mit der Cathcart verabredet sei und sie wahrscheinlich auf
ihn warten würde. Da er gar nicht in der Lage war, diese
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