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Mini-Dame mit Maxi-Schnitt

Mini-Dame mit Maxi-Schnitt

Titel: Mini-Dame mit Maxi-Schnitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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grüne Wasser der beiden
kreisrunden Becken leuchtete auf, die Sprungbretter wurden vom Flutlicht
angestrahlt, und selbst die Lampe in der fahrbaren Bar war angegangen und ließ
den orangefarbenen Schirm darüber aufleuchten. Als wir den Betonrand des einen
Beckens erreicht hatten, hatten sich unsere Augen an die Helligkeit gewöhnt.
    »Ich sehe nichts...« Weiter kam
Lenore nicht. Sie stieß einen schrillen Schrei aus, der meine Nervenenden zum
Vibrieren brachte. »Danny!« Das Wort kam wie ein Gurgeln aus ihrer Kehle, dabei
krallten sich ihre Finger um meinen Arm. »Sehen Sie nicht — da, über der Kante ?«
    Ich sah in die Richtung, in die
ihr Finger deutete. Irgend etwas schwamm da
tatsächlich im Wasser herum.
    »Es ist nicht groß genug für
eine Leiche«, sagte ich.
    »Doch!« Sie bemühte sich, das
Zittern in ihrer Stimme zu unterdrücken, und stieß mich plötzlich hart in den
Rücken. »So sehen Sie schon nach !« fauchte sie. »Ich
sterbe sonst vor Angst .«
    Als ich nahe genug herantrat,
erkannte ich mit aufsteigender Übelkeit, daß Lenore recht gehabt hatte. Das
waren schlanke, nackte Beine, die Oberschenkel gerade von dem Saum des
Minikleides bedeckt. Was mich von der Ferne irregeführt hatte, war die
Tatsache, daß der Körper halb auf der Beckenkante und halb im Wasser lag. Kopf
und Oberkörper lagen im Wasser, während der restliche Teil auf dem Zement der
Beckenumfassung ausgestreckt war.
    »Mein Gott!« Lenores Stimme
hinter mir war nur noch ein Wimmern. »Eine Frau!«
    Ich bückte mich und bemerkte
sofort, daß das Wasser in der Nähe des Kopfes dunkler und bösartiger aussah als
die sonstige Oberfläche. Vorsichtig packte ich den Oberkörper und hatte die
Leiche wenige Sekunden später auf den Steinen ausgestreckt.
    »Armes Ding«, murmelte eine
tiefe Stimme hinter mir.
    Freidel stand einige Schritte
entfernt von mir, den Arm beschützend um Lenores Schulter gelegt. Sie hatte den
Kopf an seine Brust gelegt und weinte still vor sich hin.
    »Wer ist es ?« erkundigte sich Freidel unsicher.
    »Sie können auch die dümmsten
Fragen stellen«, entgegnete ich kurz. »Sehen Sie sich doch die Beine an .«
    Er kam näher, zog Lenore dabei
mit, beugte sich dann hinunter und starrte die weißen Beine an. »Boyd?!« Seine
Stimme klang so leise, daß ich sie kaum verstehen konnte. »Die Beine — die
stimmen doch gar nicht !«
    »Zu dünn, zu muskulös und zu
haarig«, brummte ich.
    »Ich begreife nicht. Das Kleid
und alles... Wer...?« Seine Stimme verriet die aufsteigende Panik.
    Ich drehte die Gestalt auf den
Rücken. Kopf und Nacken machten langsam die Bewegung mit, als ob sie sich nur
zögernd den Blicken der Umstehenden preisgeben wollten. Aber schließlich rollte
der Kopf herum, und ich starrte direkt in ein Gesicht. Für etwa fünf Sekunden
schloß ich die Augen, dann machte ich sie wieder auf. Flavian Eldridge stierte
mich immer noch mit dem gleichen Grinsen an. Nur war es kein Grinsen, stellte
ich fest, als ich mich langsam wieder aufrichtete — es war eine klaffende
Wunde. Jemand hatte ihm die Kehle durchgeschnitten, von Ohr zu Ohr.
    Die paar Schritte bis zur Bar
dünkten mir eine Ewigkeit. Ich packte die mir am nächsten stehende Flasche,
schraubte sie auf und setzte sie an den Mund. Meine Geschmacksnerven schienen
außer Funktion zu sein, so hatte ich keine Ahnung, was ich da trank; als ich
die Flasche aber wieder absetzte, war der Spiegel um einige Fingerbreit
gesunken, und eine sanfte Wärme machte sich in der Region bemerkbar, wo früher
mein Magen gewesen war. Vorsichtig steckte ich mir eine Zigarette an, und das
Streichholz zitterte nicht einmal in meinen Fingern.
    Das leise Schluchzen von Lenore
irgendwo im Hintergrund wurde plötzlich von rauheren Tönen verdrängt: Freidel mußte sich übergeben.
     
     
     

10
     
    Regungslos, mit
halbgeschlossenen Augen und harten Erschöpfungsfalten um den Mund, saß Leonore
im Sessel. Freidel hatte sich hinter der Bar aufgebaut und war dabei, für jedes
Glas, das er einschenkte, selber zwei hununterzuschütten .
Ihm gegenüber hing Luman auf einem Barhocker, sein Fett quoll nach allen Seiten
über. Reilly, der neben ihm lehnte, wirkte ganz entspannt, aber sein rastloser
Blick, mit dem er uns alle nacheinander streifte, verriet, wie emsig es in
seinem Gehirn arbeitete. Harry Kempton hockte auf der äußersten Kante seines
Sessels und hatte die Hände auf die Knie gepreßt. Er sah so aus, als fürchte
er, daß jede Sekunde eine zweite Leiche mit

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