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Mini Shopaholic: Band 6

Mini Shopaholic: Band 6

Titel: Mini Shopaholic: Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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durcheinander. Da saß ich eben noch glücklich vor dem Kamin und dachte, er wollte mir erzählen, dass wir heute Abend mit einem Filmstar Cocktails trinken. Und stattdessen sagt er mir, er will unsere Tochter wegschicken?
    »Ist das ... « Ich schlucke. » Wie ein Internat?«
    Mir wird ganz flau bei dem Gedanken. Er will sie in ein Internat für aufsässige Kinder schicken. Plötzlich sehe ich Minnie vor mir, im Schulblazer, mit eingezogenem Kopf, wie sie in der Ecke sitzt und ein Schild hält, auf dem steht: »Ich soll nicht sechzehn Mäntel im Internet bestellen.«
    »Natürlich nicht!« Luke sieht schockiert aus. »Es soll nur ein Programm für Kinder mit bestimmten Verhaltensauffälligkeiten werden. Und es ist nur eine Idee.« Er reibt an seinem Nacken herum und kann mich immer noch nicht ansehen. »Ich habe schon mit dieser Nanny Sue gesprochen, und sie macht einen sehr verständnisvollen Eindruck. Sie würde herkommen und sich Minnie mal ansehen, wenn wir wollen, und uns dann etwas empfehlen. Also habe ich einen Termin ausgemacht.«
    »Du hast was?« Ich kann es nicht glauben. »Du hast schon mit ihr gesprochen?«
    »Ich habe mich nur erkundigt, welche Möglichkeiten es gibt.« Endlich sieht Luke mir in die Augen. »Becky, mir gefällt die Vorstellung genauso wenig wie dir. Aber wir müssen irgendwas tun.«
    Nein, müssen wir nicht! Am liebsten möchte ich ihn anschreien. Und ganz bestimmt müssen wir keine Fremden zu uns ins Haus einladen, damit sie uns sagen, was wir tun sollen!
    Aber ich merke schon, dass er einen Entschluss gefasst hat. Es ist genauso wie damals in unseren Flitterwochen, als er beschlossen hatte, dass wir mit dem Zug nach Lahore fahren, statt zu fliegen. Er wird nicht nachgeben.
    Na, schön. Er kann so viele Erziehungsgurus engagieren, wie er will. Niemand nimmt mir meine Minnie weg. Soll Nanny Sue doch kommen und sich die Zähne ausbeißen. Der werd ich‘s zeigen. Pass mal auf.

DR. JAMES LINFOOT
    36 HARLEY STREET
    LONDON
    W1
    Rebecca BrandonThe Pines42 Elton RoadOxshottSurrey3. März 2006
    Liebe Rebecca,
    vielen Dank für Ihren Brief vom 1. März.
    Vom »Schlaf-Shoppen« habe ich noch nie etwas gehört. Daher kann ich Ihnen auch weder die lateinische Bezeichnung dafür nennen noch Ihrem Gatten schreiben und ihm sagen, dass er »Rücksicht auf Ihr Krankheitsbild nehmen« soll.
    Ich kann Ihnen nur raten, Ihren Hausarzt zu konsultieren, falls die Symptome nicht nachlassen sollten.
    Mit freundlichen Grüßen,
    James Linfoot

15
    Jetzt spreche ich also nicht mehr mit Mum, und mit Luke spreche ich auch kaum noch.
    Mehr als eine Woche ist vergangen. Heute kommt Nanny Sue, und ich bin bereit. Ich komme mir vor wie ein Gladiator auf dem Weg in die Arena, voll ausgerüstet mit stacheligen Knüppeln und baumeligen Eisendingern. Aber ich bin immer noch stinksauer auf Luke. Ehrlich gesagt, werde ich immer wütender, je mehr Zeit vergeht. Wie konnte er einen Termin vereinbaren, ohne sich vorher mit mir abzusprechen? Wir sitzen beim Frühstück und haben bisher kaum zwei Worte miteinander gewechselt. Und ganz bestimmt hat keiner von uns Nanny Sue erwähnt.
    »Möchtest du noch etwas Milch, Minnie?«, sage ich frostig und greife an Luke vorbei zum Krug. Luke seufzt.
    »Becky, so kann es nicht weitergehen. Wir müssen miteinander reden.«
    »Schön. Reden wir.« Ich zucke mit den Schultern.
    »Worüber? Das Wetter?«
    »Na ja ... was macht deine Arbeit?«
    »Ist okay.« Klappernd rühre ich meinen Kaffee um.
    »Wunderbar!« Luke klingt so begeistert, dass mir ganz anders wird. »Bei uns läuft auch alles gut. Sieht so aus, als könnten wir jeden lag mit einem Termin bei Christian Scott-Hughes rechnen. Seit über einem Jahr versucht der Kunde an ihn ranzukommen, und deshalb sind die da ganz aufgeregt.«
    Jappadappadu. Als würde ich mich für ein schnarchiges Treffen mit Christian Scott-Hughes interessieren.
    »Toll«, sage ich höflich.
    »Leider muss ich heute meiner persönlichen Assistentin den Marsch blasen. Nicht so gut.« Er seufzt. »Das kam eher überraschend.«
    Was? Er muss was tun?
    Ich hebe den Kopf, kann meine distanzierte Haltung nicht mehr wahren. Er will Bonnie den Marsch blasen? Wie kann er Bonnie den Marsch blasen? Sie ist doch perfekt! Sie ist ein Schatz!
    »Aber ... ich dachte, du bist ganz begeistert von ihr«, sage ich und gebe mir Mühe, nur mildes Interesse zu zeigen. »Ich dachte, sie ist die beste Assistentin, die du je hattest.«
    »Das dachte ich auch. Aber in letzter Zeit

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