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Mini Shopaholic: Band 6

Mini Shopaholic: Band 6

Titel: Mini Shopaholic: Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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mich. »Bitte machen Sie sich keine unnötigen Gedanken. Ich möchte mir nur einen ganz normalen Tag bei Ihnen beiden ansehen. Verhalten Sie sich wie immer, und tun Sie, was Sie sonst auch tun würden. Ich möchte sehen, wer die Brandons wirklich sind.«
    Ich wusste es! Sie hat uns die erste Falle gestellt. Im Fernsehen hat die Familie entweder keinen Plan für den Tag, oder das Kind weigert sich, den Fernseher auszumachen, und alle fangen an zu streiten. Aber ich bin ihr so was von voraus. Ich habe mich auf diesen Moment vorbereitet, für alle Fälle. Offen gesagt habe ich ihn mit Minnie geprobt.
    »Hm, ich weiß nicht«, sage ich nachdenklich. »Was meinst du, Minnie? Wollen wir zusammen etwas backen?« Ich schnalze mit der Zunge. »Ach, da fallt mir ein, dass wir gar kein mühlsteingemahlenes Bio-Mehl mehr haben. Vielleicht könnten wir aus Pappkartons kleine Häuser basteln. Die könntest du dann mit bleifreier Farbe anmalen ...«
    Vielsagend sehe ich Minnie an. Das ist ihr Stichwort. Sie soll: »Laufen! Natur!«, sagen. Ich habe es mit ihr eingeübt und alles. Stattdessen starrt sie sehnsüchtig zum Fernseher im Wohnzimmer hinüber.
    »Peppa Wutz«, sagt sie. »Mein Peppa Wutz ... «
    »Wir können uns heute keine echten Schweinchen ansehen, Schätzchen!«, unterbreche ich sie hastig. »Aber machen wir doch einen kleinen Spaziergang durch die Natur und diskutieren über die Umwelt!«
    Ich bin richtig stolz auf meine Idee mit dem Spaziergang durch die Natur. Es ist pädagogisch wertvoll und total einfach. Man muss nur hinterhertapern und hin und wieder sagen: »Da ist eine Eichel! Da ist ein Eichhörnchen!« Und schon wird Nanny Sue ihre Niederlage eingestehen. Sie muss uns Höchstnoten geben und zugeben, dass es an einer perfekten Familie einfach nichts zu verbessern gibt, und dann kann Luke nichts mehr sagen.
    Als ich Minnie ihre Stiefel angezogen habe (klitzekleine UGGs, total niedlich), greife ich in meine Tasche und hole vier dunkelgraue Samtbänder hervor, die ich jeweils am Ende mit einem Klettverschluss versehen habe. Gestern Abend habe ich diese Teile gebastelt, und sie sehen echt hübsch aus.
    »Wir sollten lieber unsere Stillen Schleifchen mitnehmen«, sage ich großspurig.
    »Stille Schleifchen?«, erkundigt sich Nanny Sue höflich.
    »Ja, mir ist aufgefallen, dass Sie in Ihrer Fernsehsendung die Stille Treppe nicht zum Einsatz bringen können, wenn Sie unterwegs sind. Deshalb habe ich ›Stille Schleifchen‹ gemacht. Ganz einfach, aber wirkungsvoll. Man klettet sie einfach an die Jacke des Kindes, wenn es unartig war.«
    »Verstehe.« Nanny Sue äußert keine Meinung, aber das liegt bestimmt daran, dass sie vor Neid innerlich brodelt und wünschte, sie wäre selbst darauf gekommen.
    Ehrlich, ich glaube, ich könnte ohne Weiteres Kinderexpertin werden. Ich habe viel mehr Ideen als Nanny Sue, und ich könnte auch noch Modetipps geben.
    Ich begleite sie zur Tür hinaus, und wir gehen die Auffahrt hinunter. »Schau, Minnie, ein Vogel!« Ich zeige auf irgendein Viech, das aus einem Baum aufflattert. »Vielleicht ist er vom Aussterben bedroht«, füge ich feierlich hinzu. »Wir müssen die Natur bewahren.«
    »Eine Taube?«, sagt Nanny Sue milde. »Ob die vom Aussterben bedroht ist?«
    »Ich versuche nur, grün zu denken.« Ich werfe ihr einen tadelnden Blick zu. Hat sie denn keine Ahnung von der Umwelt?
    Eine Weile latschen wir so vor uns hin, und ich deute auf ein paar Eichhörnchen. Dann kommen wir zur Ladenzeile am Ende von Mums Straße, und ich kann nicht verhindern, dass mein Blick nach rechts schweift:, um kurz nachzugucken, was es in dem Antiquitätenladen so zu sehen gibt.
    »Kaufen!«, sagt Minnie und zerrt an meiner Hand.
    »Nein, wir gehen nichts kaufen, Minnie.« Nachsichtig lächle ich sie an. »Wir wollen doch durch die Natur spazieren, weißt du noch? Uns die Natur ansehen.«
    »Kaufen! Taxi!« Zuversichtlich hebt sie ihre Hand und schreit noch lauter: »TAXI! TAAXXIIII!« Gleich darauf kommt das erste Taxi angerattert, hält direkt auf uns zu.
    »Minnie! Wir nehmen kein Taxi! Ich weiß nicht, warum sie das gemacht hat«, füge ich eilig hinzu. »Es ist gar nicht so, als würden wir ständig Taxi fahren ... «
    »Minnie!«, höre ich eine laute, fröhliche Stimme. »Wie geht es meiner kleinen Stammkundin?« Verdammt. Es ist Pete, der uns normalerweise zum Shoppen nach Kingston fährt. Ich meine, nicht, dass wir so oft hinfahren.
    »Pete bringt uns manchmal zum ... zum ... Kinderturnen im

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