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Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition)

Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition)

Titel: Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Theis
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und Verzicht für die zweite. Wollte er zu einem der Menschen werden, müsste er seinen Killerinstinkt für immer loslassen. Vorausgesetzt ihm blieb noch genügend Zeit für diese Entscheidung, denn der Blick der Zack im Gesicht trug, als er in das Baumhaus trat, stimmte ihn nicht gerade optimistisch.
    „Zack“, sagte Willi und suchte nach einem leeren Glas. „Kann ich dir einen anbieten?“
    „Ich bin nicht zum Trinken hier, Willi.“ Der Revolvermann blieb an der Tür stehen und ließ den Pinguin keine Sekunde aus den Augen.
    „Den Blick kenne ich“, schmunzelte Willi. „Wie ein Falke, der seine Beute jagt. Du schaust deine Opfer mit der Konzentration eines Laserstrahls an. Jeden Moment bereit, deine Waffe zu ziehen und zu schießen.“ Willi schüttete nur sich selbst weiteren Schnaps ein und trank aus. „Willst du mir den Gnadenschuss verpassen? Du hattest schon mehrere Gelegenheiten, doch hast brav abgewartet, bis nur du und ich in einem Raum aufeinandertreffen. Ist auch besser, wenn nicht jeder das Blutbad mitbekommt.“
    „Ziehen wir es nicht unnötig in die Länge“, zischte Zack.
    „Glaubst du, ich werde geduldig zusehen, wie du mich abknallst? Ich schaue ungern dabei zu, wenn der Tod auf mich lauert. Gib dein bestes, Revolvermann.“
    Zack verzog keine Mine. Die Finger seiner linken Hand bewegten sich langsam und gezielt in Richtung seines Revolvers. Willi dagegen öffnete den Reißverschluss seiner „SEI STARCK“ Bauchtasche, aus deren Öffnung der Griff des Revolvers bereits heraussah.
    Sie hielten den gleichen unangenehmen Augenkontakt wie bereits Stunden zuvor. Es war ein Duell zwischen Freunden, die sich auf ihrem Weg zum gemeinsamen Ziel gegenseitig ein Hindernis waren. Wieder einmal hielt Willi Zacks zornigem Blickkontakt nicht stand. Bevor der Pinguin seine Flosse auch nur in Nähe seines Revolvers streckte, hatte Zack seinen Revolver bereits in der linken Hand. Im gleichen Moment war der Pinguin auch schon im Visier. Zack rutschte mit seiner Hand über den Lauf seines Revolvers, zog mit seiner Handfläche den Hahn zurück und ließ ihn schwungvoll zurückgleiten.
    Der erste Schuss fiel aus Zacks Revolver. Willi fiel von der Wucht getroffen zurück und wurde in seinen hölzernen Thron geschleudert. Der zweite Schuss traf Willi wie bereits der erste in der Magengegend. Der schießwütige Zack hielt nicht ein, ehe die letzte Kugel aus seiner Trommel geschossen wurde. Schuss drei und vier verteilten sich präzise wenige Zentimeter neben den ersten zwei Treffern. Der fünfte Schuss wanderte hinauf und traf ihn an seiner Kehle, gefolgt von dem sechsten Schuss der auf die exakt selbe Stelle einschlug.
    Der Rauch aus Zacks leergeschossenem Revolver stieg an die Decke des Baumhauses. Der Revolvermann senkte seine Waffe und trat vorsichtig näher.
    „Es tut mir leid“, sagte er.
    Was er hörte war ein Keuchen und Schnaufen des Pinguins.
    „Zäh bist du auch noch“, stellte Zack überrascht fest. Bevor er nachladen konnte, wurde er von einer zittrigen Flosse anvisiert. Willi, der von der Wucht erschlagen auf seinen Thron befördert wurde, hatte noch genügend Kraft seine Waffe zu ziehen.
    Ungläubig betrachtete Zack die Einschussstellen, die ausschließlich von zerzausten Gefiedert statt Blut gekennzeichnet waren.
    „Sie hat dir Blindgänger in die Trommel gesteckt“, eröffnete Willi ebenso überrascht.
    „Von was sprichst du?“
    „Ich hatte Louise erwischt, als sie sich an deinem Revolver vergangen hatte.“
    Von Zack folgte kein Wort. Seine einzige Reaktion war sein eingefrorener Blick.
    Willi erinnerte sich zurück. „Wie viele andere konnte ich, nach dem grausamen Streich des Kartenspielers, kein Auge zudrücken. Der schuldige Gedanken, was geschehen wäre, wenn er es nicht bei einem Streich beließ, erdrückte mich. Ich wollte mit Louise sprechen und versuchen, mich zu entschuldigen. Gerne hätte ich mich auch mit dir ausgesprochen, doch du warst nicht gerade ansprechbar. Du lagst von Schmerzen geplagt auf Louises Bett, schienst wie im Wachkoma zu sein. Emma ließ mich in Louises Zimmer, wobei ich Louise erwischte, wie sie von dir abgewandt deinen Revolver öffnete und neue Patronen einfüllte. Sie erschrak, allerdings beruhigte sie sich, als sie erkannte, dass nur ich es bin.“
    „Was?“ Zack konnte es nicht glauben. „Warum sollte sie es tun?“
    „Was sie sich dabei gedacht hat, kann ich nicht genau sagen. Ich denke, sie wusste, was du vor hast.“
    „Ist sie von allen

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