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Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition)

Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition)

Titel: Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Theis
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Passanten. „Bürger Blutwäldchens! Es ist an der Zeit aufzuwachen! Es ist an der Zeit eurem neuen Gott, dem Gold, zu weichen und zu dem alten, einzigen Gott zurückzukehren! Nur der liebe Gott kann euch lieben, während euer Gold euch nur verderben wird! Seht euch an, selbst wenn der perverse Lüstling Frederick nicht in unserem schönen Dorf verweilt, löst sich der Schleier der Unsitte nicht vor euren Augen. Für euer Gold akzeptiert ihr sogar, Zigeuner in unserer Nähe aufzunehmen! Welches Kind soll noch im Wald spielen können, ohne zu fürchten, von diesen Biester gefressen zu werden! Kehrt zurück zu unserem lieben Gott. Mit seiner Kraft werden wir die Zigeuner vertreiben und wieder dorthin schicken, wo sie hingehören...“
    Einige Passanten blieben für einen Augenblick amüsiert stehen, da sie es kaum erwarten konnten, wohin St. Angelo die heimatlosen Zigeuner schicken wollte.
    St. Angelo musste selbst überlegen, wo diese seltsamen Zigeuner überhaupt herkamen, doch in der Religion gab es ja bekanntermaßen auf alles eine halbwegs logische Antwort. Laut schmetterte er über den Dorfplatz: „Mit seiner Kraft werden wir die Zigeuner wieder dorthin schicken, wo sie hingehören: IN DIE HÖLLE!“
    Kopfschüttelnd gingen die Passanten weiter ihren Weg, während St. Angelo verzweifelt zum Feuer starrte. War es überhaupt noch möglich, als gottesfürchtiger Mann in der Welt der Ungläubigen zu bestehen? War die einst starke und alle miteinander verbindende Religion zu einer kleinen Sekte verkümmert? Gab es in dieser Welt noch eine Chance auf Glauben oder war es entscheidender zu wissen , statt bloß zu glauben? St. Angelo konnte sich noch keinen Reim darauf machen, ebenso wenig, warum er fasziniert in das Winterfeuer starrte. Oh ja, die Flammen tanzten an diesem Tag so lustig vor sich hin, die Funken sprühten in die Luft, das Feuer wirbelte umher und formte, zu St. Angelos Erstaunen, eine klitzekleine Giraffe, die auf ihn zu galoppierte. Welch ein wunderbares Schauspiel der Natur diese kleine Giraffe doch war, dachte St. Angelo anfangs, bis dieser Feuerschweif in Form einer Giraffe bedrohliche Züge annahm; der Feuerschweif verwandelte sich in einen Feuerball, der in St. Angelos Richtung schoss. Erschrocken fiel St. Angelo rückwärts in den Schnee, zappelte wie ein Fisch, um die Flammenzungen im nassen Schnee zu ersticken.
    „Alles in Ordnung?“, fragte Emma, die sich hilfsbereit neben ihn stellte und ihm ihre Hand entgegen streckte.
    Augenblicklich hörte St. Angelo auf zu zappeln, als er bemerkte, das er gar nicht in Flammen stand, sondern aufgrund eines Funkens überreagiert hatte. „De-De... Der Feu-Feuerball“, stotterte St. Angelo.
    „Welcher Feuerball?“
    „Da kam doch gerade ein Feuerschweif in meine Richtung geschossen!“, beteuerte St. Angelo.
    „Quatschkopf“, schmunzelte Emma und half dem Prediger auf die Beine. „Oder warst du kurz davor, den heiligen Geist zu empfangen und ich habe gestört?“
    „Ach nein“, sagte St. Angelo. „War wohl nur ein kleiner Funken, der mich erschrocken hat. Du musst Lücs Mutter sein und wenn ich anmerken darf, du bist wie die Tochter eine wahre Schönheit.“
    „Und du musst der heilige St. Angelo sein. Viel von dir gehört.“
    „Oh“, seufzte St. Angelo. „Ich hoffe nur Gutes.“
    „Wie man es nimmt. Aber das du ein Charmeur zu sein scheinst, hat sich bereits bestätigt.“
    „Als gottesfürchtiger Mann bin ich nicht mehr als ehrlich“, sagte St. Angelo lächelnd. „Als neue Lehrerin bist du doch sicherlich für den Religionsunterricht zuständig. Wenn du möchtest, könnte ich als eine Art Gastlehrer in Erscheinung treten und einen Vortrag halten.“
    „Ich dachte, nach Frau Hart hättest du bereits den Religionsunterricht vertretungsweise geführt.“
    „Das stimmt, jedoch glaube ich, Gottes Botschaft wurde noch nicht angemessen verstanden.“
    „Ich glaube eher, Gottes Botschaft darf man den Kindern nicht aufzwingen. Wer danach sucht, wird sie schon finden.“
    Die Moralpredigt wurde von Lüc gestört, die mit Zack um die Ecke geschossen kam. Beide hatten ihre Revolver aus ihren Halfter gezogen.
    „MAAMAA, geh weg von diesem Mann!“, schrie Lüc.
    Automatisch hielt St. Angelo unschuldig die Hände in die Höhe. „Ich habe sie nicht angefasst!“
    „Du verdammter Perversling!“, schrie Lüc. „Ich habe ja nichts dagegen, dass du dein Zölibat nicht sehr ernst nimmst, aber bei meiner Mutter hört der Spaß dann auf.“
    „Wir

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