Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition)
Flasche Rotwein aus der Ecke und setzte sich auf einen Stapel Handtücher vor die Badewanne.
Frederick entspannte im heißen Bad. Der Schaum zerging auf seinem harten Körper und sackte bei jeder Bewegung Fredericks in sich zusammen. Der Badezimmerspiegel wurde mit einer schwachen, nebeligen Schicht übergezogen.
„Willst du dich nicht zu mir in die Wanne gesellen?“, fragte Frederick.
„Ich habe zur Zeit andere Probleme“, seufzte Willi und packte die Weinflasche in beide Flossen. Mit seinem kräftigen Schnabel entkorkte er die Flasche, indem er den Korken aufspießte und mit einem Ruck aus dem Flaschenhals zog. Er entfernte den Korken aus seinem Schnabel und trank den ersten Schluck.
Von der anderen Seite der Badezimmertür hörten sie seit ihrer Wegsperrung Patrice provozierende Schreie. „ICH BIN DER SONNENKÖNIG!“, schrie er ständig. „Der Titel gehört mir! MIR! Ihr seid nur langweilige Gestalten, aber ich bin Musiker mit Leib und Seele! Ihr seid Störenfriede, die nichts als Unruhen verursachen! ICH hingegen erfreue die Menschen mit Musik! Mit meiner Band werde ich um die Welt reisen und die Menschen zum Lächeln bringen, nur durch meine Stimme, meine Texte und den wundervollen Melodien.“
Willi trank gelangweilt seinen Wein, während sich Frederick über Patrice ständige Erwähnung seines Künstlerdaseins und der Notwendigkeit einer Band aufregte. „Diese angeblich kreativen Sänger!“, stöhnte Frederick. „Er ist einfach ein schlechter Sänger, da kann ihm eine geübte Band im Hintergrund auch nicht mehr helfen.“
Willi setzte die Weinflasche ab. „Tut mir übrigens Leid, dass das mit deinen Blondinen nicht funktioniert hat. Ich hätte es dir gegönnt.“
„Willst du mich verarschen?“, fragte Frederick „Da draußen wartet eine halbe Armee auf uns. Das wird ein RICHTIGER Kampf! Bin richtig in Stimmung.“
Der Pinguin lachte auf. „Richtig. Immer positiv denken.“
Patrice schrie sich die Kehle heiser. „ICH BIN DER WAHRE SONNENKÖNIG! Nur ICH habe den Titel verdient!“
„LÜGNER!“, schrie Frederick und sprang in seiner Badewanne auf. Das warme, schaumige Badewasser verwandelte sich in ein stürmisches Meer, das aus der Badewanne schwappte. Willi wich der nach Pfirsich riechenden Welle aus und ließ sie auf den Kachelboden platschen.
„Wie lange wollt ihr euch noch wegen dem Namen eines Liedes streiten?“, fragte Willi.
„ES IST NICHT NUR EIN LIED!“, brüllte Patrice. „Es ist ein verdammtes Lebensgefühl! ZEIGEN WIR ES IHNEN, MÄNNER! Beflügeln wir auch die Herzen der zwei Vandalen, damit auch sie verstehen, WOZU MUSIK FÄHIG IST!“
Durch die Badezimmertür vernahmen Willi und Frederick nacheinander das Ertönen der Musikinstrumente. Das Startsignal gab die Trommel, gefolgt von Gitarre, der Flöte, dem Keyboard und sogar einem Xylophon.
„Bitte nicht“, flehte Willi.
Frederick schrie vor Wut, als Patrice die erste Strophe sang oder besser gesagt grölte.
„Wir gehen gemeinsam zum Strand
Baby, hat dich die Sonne verbrannt?
Liebling ich nehm’ deine Hand.
Ich bin der Sonnenkönig!“
„LÜGNER!“, brüllte Frederick. „ICH BIN DER SONNENKÖNIG!“
Patrice sang unbeirrt weiter.
„Wir verbringen unsern Mittag zu zweit.
Auf der Stranddecke wird es gleich heiß,
denn ich creme dich mit Sonnenmilch ein.
Ich bin der Sonnenkönig!“
Vor lauter Zorn schlug Frederick eine Wandkachel des Badezimmers mit einem gezielten Faustschlag kaputt.
„Wir gehen gemeinsam zur Bar.
Baby, ich mach uns den Schnaps klar.
Liebling das wird unsere Nacht!
Ich bin der Sonnenkönig!“
„Das ist so schrecklich“, seufzte Willi und genehmigte sich einen großzügigen Schluck Wein.
„Wir verbringen unsern’ Abend zu zweit.
Auf der Bettdecke wird es gleich heiß,
denn ich creme dich mit Massageöl ein,
Ich bin der Sonnenkönig!“
„Verändert sich der Text überhaupt?“, fragte Frederick.
„Wir gehen gemeinsam ins Bett.
Baby, werfen wir die Kleider doch weg,
nehmen wir diesen Moment als Geschenk.
Ich bin der Sonnenkönig!“
„Der Kerl hatte doch nie eine in der Kiste!“, schrie Frederick. „So singt doch kein normaler Mann.“
„Wir verbringen diese Nächte zu zweit.
In meinem Herzen wird es gleich heiß,
du machst dich für die Sektdusche frei.
Ich bin der Sonnenkönig!“
Nach und nach verstummte Patrices Gesang sowie die Instrumente, in der Reihenfolge, wie sie zu spielen anfingen.
„Es ist vorbei!“, jubelte Willi.
Frederick stieg
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