Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition)
nackt aus der Badewanne und rieb sich die Faustknöchel. „Im Gegenteil, Willi. Es fängt gerade jetzt erst an.“ Er starrte grimmig zur Badezimmertür.
„Muss leider los, ihr Idioten!“, jubelte Patrice siegessicher. „Als Sonnenkönig muss ich dem Volk dienen. Doch meine Band wird sich gut um euch kümmern. Ihr werdet dem Löwen zum Fraß vorgeworfen!“
„Sie werden gleich aufsperren“, sagte Frederick. „Wir sollten uns bereit machen und sie zu Matsch hauen! Danach knöpfe ich mir diesen Frechdachs vor, der behauptet, er wäre der neue Sonnenkönig.“
„Sie haben mir meine „SEI STARCK“-Bauchtasche mit meinem Revolver drin abgenommen“, bedauerte Willi und sah sich um. „Sieh, was sie hier alles rumstehen haben. Allerhand Hygieneartikel, die wir nutzen könnten.“
„Sollen wir uns davor hübsch machen?“, fragte Frederick skeptisch. „Oh ja, du nutzloser Musiker, vergewaltige mich bitte nicht, bevor mein Nagellack getrocknet ist.“
Willi durchsuchte einen der Hygienebeutel, der auf dem Waschbecken lag. „Ja ja, wirst schon sehen was ich plane. Dir wäre das alles wieder viel zu hoch.“
Die Wassertropfen fielen von Fredericks Adoniskörper. Er bäumte sich erwartend vor der Badezimmertür auf.
„Kämpfst du wieder nackt?“, fragte Willi.
Frederick sah Willi so an, als wäre er entrüstet, dass gerade ein scharfsinniger Geist wie Willi nicht erkannte, dass Frederick und nackt kämpfen so gut zusammen passten wie Frederick und Currywurst.
Sie hörten den drehenden Schlüssel im Schloss und die zaghaft aufgehende Tür. Sofort gingen Willi und Frederick in Kampfstellung, als Patrices Gitarrenspieler in das Badezimmer lief. Er schwang die Gitarre wie einen Hammer in Fredericks Richtung. Der starke Frederick sprang schützend vor Willi, durchschlug mit einem gewaltigen Hieb die Gitarre und platzierte einen Schlag in das Gesicht des Gitarrenspielers. Der getroffene Gitarrenspieler torkelte zurück, prallte gegen die Türkannte der Badezimmertür, während Frederick nach vorne stürmte und ihm zwei weitere in das Gesicht verpasste. Der Gitarrenspieler versuchte hilflos mit seiner zerbrochenen Gitarre zuzuschlagen, landete jedoch keinen effektiven Treffer.
Willi mogelte sich an Frederick und dem Gitarrenspieler vorbei in den Wohnbereich des fremden Zimmers. Auf der Suche nach seiner „SEI STARCK“-Bauchtasche passierte er einen Flöten-, Bass- und Xylophonspieler, Keyboarder und einen Geiger, die sobald er in ihre Nähe kam, versuchten ihm eins mit ihren Instrumenten zu verpassen. Wenn er nicht in ihrer Nähe war, spielten sie brav auf ihren Instrumenten die Melodie des legendären „Der Sonnenkönig“-Liedes. In der letzten Ecke des Zimmers entdeckte Willi seine begehrte Bauchtasche, die jedoch von dem Geiger bewacht wurde. In einer Hand hielt er die Violine, mit der anderen schwang er den dazugehörigen Bogen wie ein scharfes Schwert. Jetzt war es an der Zeit, dass Willi die erbeuteten Hygieneartikel aus dem Badezimmer benutzen konnte. Er hielt ein Feuerzeug mit dem Motiv ihrer Lieblingskneipe vor die Deodose und sprühte los. Aus dem Ventil schoss eine blaue Stichflamme, die in einer größeren orangefarbenen Flamme aufging und das Gesicht des Geigers verbrannte. Das Feuer steckte auch die Gardine hinter dem Geiger in Flammen. Der Violinbogen durchschnitt verzweifelt die Luft, als Willi darunter durch schlüpfte und mit seinem Schnabel wie eine Klinge in den Bauch des Geigers steckte. So schnell er in den Geiger gestochen hatte, so schnell zog er seinen Schnabel aus der Magengegend des Geigers.
Frederick hatte sich unterdessen aus dem Badezimmer rausgekämpft und das Gesicht des Bassspielers bearbeitet. Sein Instrument ähnelte inzwischen mehr einem lieblos bearbeiteten Klumpen aus Holz, statt wie ehemals einem der unterschätztesten Instrumente der Musikgeschichte. Der nackte Muskelmann entwaffnete den Xylophonspieler, indem er ihm die Schlägeln aus den Händen schlug. Danach packte er ihn am Genick und warf ihn über Willi hinweg in den brennenden Vorhang. Dem Flötenspieler entwendete er seine dunkelbraune Blockflöte und entzweite sie, indem er hart und geduldig damit auf ihren ehemaligen Besitzer einschlug. War diese zerbrochen, packte er den Flötenspieler und schleuderte ihn auf den verbrennenden Geigenspieler, der sich mit Mühe gerade aufrichten konnte. Mitsamt dem Flötenspieler brach auch der schwer verletzte Geiger aus dem Balkonfonster und fiel mit ihm sechs Stock
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