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Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition)

Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition)

Titel: Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Theis
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zu entfernen. Je nachdem wie verschmiert die Innenseite seiner Serviette war, ärgerte er sich, so viele leckere Bissen durch inkonsequentes Zielen in Richtung seiner Futterluke verschwendet zu haben. Doch der Ärger verflog sogleich, spätestens wenn er sich den letzten „Theison“-Schnaps zur Verdauung gönnte.
    Der Grund, warum ihm die Passanten und Händler freundlich begrüßten, war das sie in ihrem Leben selten einen zufriedeneren Mann gesehen haben als Frederick zum Zeitpunkt seiner Currywurst. Ein Bär von einem Mann war so leicht mit einer kleiner Mahlzeit zu besänftigen, vielleicht sogar glücklich zu stimmem. Sie vermuteten keinen großen Intellekt hinter Frederick, mit dem sie sich dieses Phänomen erklärten, während sie selbst großen Träumen und Zielen nacheiferten. Vielleicht würden sie nach Erfüllung ihrer Träume länger ihr Glück genießen können als Frederick seine Currywurst, jedoch wünschten sie sich alle insgeheim wie Frederick bei seiner Currywurst zu sein. Einfach zufrieden zu stellen und stets gut gelaunt. Der Preis für kurzzeitiges Glück war so gering, die paar Taler für eine Currywurst hätte doch jeder von ihnen übrig und falls es einem erneut nach Zufriedenheit dürstete, stellte man sich einfach wieder am Currywurststand an. Aber auch ein Mann wie Frederick hatte seine Träume, die ihm langfristiges Glück ermöglichen würden, doch im Gegensatz zu den ruhelosen Passanten erfreute er sich eben auch an den kleinen Freuden im Leben. Sei es auch nur eine Currywurst, ein Bierchen und einen Schnaps.
    Frederick trank seinen Verdauungsschnaps und sah glücklich lächelnd in den klaren Nachthimmel.
     
     
    9
     
    Der stolze Kaiserpinguin Willi genoss unter einem sternenfreien, klaren Nachthimmel sein wohlverdientes Bier. Er schüttete ein viertel der Flasche in seine Trinkschale und fing mit schnellen Schnappbewegungen seines Schnabels die leckeren Biertropfen auf. Neben ihm saß Sasha unter einem der zahlreichen Sonnenschirme, die vor ihrer aktuellen Lieblingskneipe aufgestellt waren. Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und überkreuzte ihre Beine über Willis kleinen Beinchen. Ihr Ellbogen hing locker über der Stuhllehne. Sie setzte zufrieden ihre Bierflasche an und schmunzelte über Willis umständliche Art Bier zu trinken.
    „Ich könnte mich hier dran echt gewöhnen“, sagte Sasha.
    „Mir beim Trinken zuzusehen?“, fragte Willi. „Das mag ich an den „Theison“-Schnaps Flaschen. Sie haben einen schön langen Flaschenhals, ideal für meinen Schnabel. Ich trinke nur im absoluten Notfällen aus einer Flasche, aber es ist praktischer als diese lästige Trinkschale.“
    „Nein!“ Sasha lachte auf. „Ein saufender Pinguin ist wirklich lustig anzusehen, aber ich meinte, ich könnte mich an das hier gewöhnen. Urlaub in einem verschlafenen, leicht irren, aber dennoch liebenswürdigen Örtchen. Einfach nur noch mein Leben lang entspannen, mit einem süßen, betrunkenen Pinguin an meiner Seite.“
    Willi sah zu Sasha rüber. „Nette Idee, aber ich müsste mir hier ein Job suchen, um den übermäßigen Alkoholkonsum meiner versoffenen Freundin zu finanzieren.“
    Sasha nahm mit ihrem Fuß aus und drückte ihn Willi sanft ins Gesicht. „Du Blödmann! Du trinkst viel mehr als ich!“
    „Irgendwie muss ich dich ja ertragen können“, schmunzelte Willi.
    Sasha nahm ihren Fuß aus Willis Gesicht. „Ich sollte versuchen dir den Schnabel zu verschnüren. Das würde unsere gemeinsame Zeit um einiges versüßen.“
    „Vergiss dabei nicht, mir ebenfalls die Ohren abzudichten“, sagte Willi.
    „Dass du immer noch einen draufsetzen musst“, seufzte Sasha.
    Willi stellte seine Trinkschale auf den Tisch und sah hinüber zum Nachbarstisch, wo sich Kathrin und Löckchen intensiv unterhielten. Kathrins strich dabei zart über Löckchens Hand und sah ihm verliebt in die Augen.
    Sasha sah ebenfalls gerührt zum Nachbarstisch. „Schau, da haben sich zwei gefunden.“
    Willi verwies auf Björn, der frisch von der Toilette kam, sich neben Löckchen setzte und seine zittrige Hand auf Löckchens Schulter legte. Als Löckchen verwundert zu Björn blickte, der ihm grinsend zunickte, setzte Willi noch einen drauf: „Schau, da haben sich eher drei gefunden.“
    Jasmin sprang vor der Kneipe mit einer Horde jugendlicher Soziopathen rum, die ihr einen Trichter in den Mund steckten und ihn mit Schnaps füllten. Fleißig schluckte Jasmin den Inhalt der Schnapsflasche, riss den Trichter von

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