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Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt

Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt

Titel: Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolina Veranen-Phillips
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Wasserloch, das aus einer Schlucht in den West MacDonnell Ranges geschnitten war, gingen wir an dem Nachmittag schwimmen. Auf dem Weg zum Wasserloch (oder Billabong) sah ich eine Babyschlange, die nicht über den Boden kroch, sondern sprang. War das möglich? Ich weiß es nicht! Aber das sah ich! Ich war wieder einmal paranoid wegen der Schlangen! Mögen Schlangen Wasser? Natürlich! Sie lieben es, nahe am Wasser zu sein. Wollte ich im Wasserloch schwimmen gehen? Naja, das Wasser sah einladend aus. Ich konnte nicht widerstehen! Und es war so kühl! Sehr erfrischend nach stundenlanger Fahrt in der Hitze!
    Kaum wachten wir am folgenden Morgen auf, bemerkten wir, dass alle Insekten aus der Umgebung beschlossen hatten, sich an unserem Auto zu treffen. Sie waren alle da: Ameisen, Fliegen und sogar Moskitos! Sie müssen von dem Essen angezogen worden sein, das wir auf unserem Auto gelassen hatten! Wir fuhren sobald wie möglich weiter, um der Insekteninvasion zu entkommen! Um 8:30 Uhr schwammen wir bereits in der Glen Helen Gorge, entlang des Finke River, weitere 38 km Richtung West MacDonnell Nationalpark. Nach unserem Schwimmausflug in diesem schönen und friedlichen Wasserloch verbrachten wir einige Zeit damit, an der felsigen, dem Wasserloch zugewandten Wand zu klettern. Was für ein toller Sport, um den Tag zu beginnen!
    An dem Tag wurde mir klar, warum sich mein und Freds Wege gekreuzt hatten: Damit ich ‘Geduld’ lernen konnte! Ich konnte nicht sagen, dass ich diese Tugend schon gemeistert hatte! Und er war da, um mich daran zu erinnern! Er hatte die Fähigkeit, mir wirklich auf die Nerven zu gehen. Ich weiß nicht, was es auslöste; seine Selbstsüchtigkeit oder die Art, wie er mit anderen umging. Für ihn war es natürlich und normal, dass wir das taten, was auf seiner Agenda stand und dass wir genau das Essen kauften, das er essen wollte, ohne auch nur zu fragen, ob wir glücklich darüber waren. Und wenn wir nicht mit ihm übereinstimmten, war das kein Problem für ihn. Es war ihm egal und er machte einfach so weiter, wie er wollte. Wie konnten wir als eine kleine Gruppe harmonisch leben, wenn nicht jeder von uns Kompromisse einging? In der Tat verlor ich oft die Nerven und war nah dran, ihm den Hals umzudrehen! Oder wie wir auf französisch sagen: “J’étais prête à lui tordre le cou!” Aber Ivo war immer da, um mich zu stoppen und mir zu sagen: “Es ist okay, Caro! Mach dir wegen ihm keine Sorgen. Er ist jung und ist es nicht gewohnt, mit anderen zu leben. Für ihn dreht sich das Leben immer noch um ihn!” Dann lachte ich für gewöhnlich und ließ das Thema fallen.
Alice Springs
    Nachdem wir die schönen Wasserlöcher genossen hatten, fuhren wir östlich nach Alice Springs, dem Herzen des Red Centre. Es bekam seinen Namen von einem Wasserloch in der Nähe der Telegraphenstation namens Alice Springs, nach der Frau von Sir Charles Todd benannt, dem früheren Postmaster-General von Südaustralien. Es wird Mparntwe von seinen traditionellen Einwohnern genannt, den Arrernte, die seit mehr als 50.000 Jahren in der Gegend gelebt haben. Ich fand, dass Alice Springs, die zweitgrößte Stadt im Northern Territory nach Darwin, mit einer großen zentralen Einkaufsstraße, vielen Souvenirshops und Kunstgallerien eine nette Kleinstadt war. Sobald wir ankamen, schlenderten wir in das Einkaufszentrum der Stadt. Was für ein Kontrast, nachdem wir zuletzt die meiste Zeit um Sandsteinfelsformationen und permanenten Wasserlöchern verbracht hatten!
    Das Alice Springs Aboriginal Art and Culture Centre war das, woran ich hauptsächlich interessiert war. Dieses Zentrum hatte wunderbare und sehr farbenfrohe, aboriginale Ausstellungen. Es half mir, die aboriginale Kunst besser zu verstehen. Aber, um die Bedeutung aboriginaler Kunst zu verstehen, musste ich erst das Dreaming oder die Dreamtime verstehen. Alles, was aboriginale Kunst ist, basiert auf dem Dreaming. Aber was ist das Dreaming? Es ist eine heilige Epoche, in der Geistwesen der Vorfahren die Schöpfung formten. Das Dreaming ist eine Geschichte, die verschiedenen Stämmen gehört, die die Schöpfung des Lebens, der Menschen und Tiere erklärt. Eine Dreaming-Geschichte wird geschützt weitergegeben und man kann nicht die Dreaming-Geschichte eines anderen malen ohne die vorherige Zustimmung des Geschichtenbesitzers! Das Dreaming ist zentral für Existenz, Lebensstil und Kultur der Aborigines: Es bestimmt ihre Werte, Glauben und Beziehung zur Natur. Interessanterweise

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