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Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt

Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt

Titel: Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolina Veranen-Phillips
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Minuten, nachdem ich den Fuß des Gletschers erreicht hatte, kletterte ich immer höher und höher, hielt von Zeit zu Zeit inne, um das Erlebnis mit meiner Kamera einzufangen. Ich war nur von Eis umgeben. Überall um mich herum war Weiß, pures Weiß! Es war surreal! Die Reflektion der Sonnenstrahlen, die durch die Wolken brachen, schufen eine breite Palette fantastischer Farben auf dem Eis. Ich konnte auch den Wind hören, der sanft um mich herum blies, die kleinen Ströme, die hier und dort den Berg herunter flossen und gelegentlich Vögel, die im Hintergrund sangen. Nur das sanfte und knisternde Geräusch meiner kletternden Schuhe auf dem Eis störte die Geräusche von Mutter Natur!
    Nach einer intensiven Kletterpartie erreichte ich schließlich die Spitze des Gletschers. Sofort war mir danach, meine Arme auszustrecken und zu rufen: “Yeah! Ich hab’s geschafft!” Was für ein magischer Ort das war!
    Ich war wieder im ‘Magic Bus’ auf dem Weg nach Makarora, wo ich nur eine Nacht blieb. Beim Gletscher verließ ich einige Reisende, die seit Nelson mit mir gereist waren. Ich wollte einfach eine Weile in meiner kleinen Seifenblase sein und um zu vermeiden, dass ich zu viel mit anderen interagierte. Auf dem Weg hielten wir am Lake Matheson, wo wir um den See und durch den Regenwald spazieren gingen. Es war ein schöner und sehr friedlicher Ort.
    Wieder im Bus erinnerte ich mich an das, was Jordi, einer der Reisenden, der mit mir von Nelson nach Franz-Josef gereist war, gesagt hatte: “Weißt du, du hast die Art von Persönlichkeit, die es dir erlaubt, in allem, was du tust, erfolgreich zu sein. Du hast die richtige Einstellung: Du bist optimistisch und du heißt Erfolg willkommen. Egal was du tust, du wirst es schaffen!” “Interessant ...!”, dachte ich. Das erinnerte mich an etwas, das Claudine mir gesagt hatte: “Du bist eine sehr extrovertierte, zuversichtliche und selbstsichere Person. Du wirst schnell einen Job finden!” So nahmen mich Menschen wahr. War es ein Image, das ich für die Außenwelt projizierte oder war es das wirklich ich? Es war eh egal: Je mehr ich glaubte und je mehr ich zeigte, dass ich erfolgreich war, desto mehr zog ich Erfolg an. Das war meine Philosophie: Man zieht an, was man anziehen will. Wenn man sich Erfolg ausmalt und wirklich daran glaubt, dann zieht man Erfolg an!
    Makarora war ein kleines Dorf, im Inland weg von der Westküste auf halbem Weg zwischen Haast und Wanaka an der Nordspitze von Lake Wanaka gelegen. Der dichte Wald der Westküstenregion ging in weite Ebenen über, als wir in die Otagoregion gelangten. Makarora bot eine Jetbootsfahrt auf dem Wilkin Fluss an, der ich nicht widerstehen konnte! Was für ein Erlebnis! Ich liebte es! Der Jetbootfahrer nahm uns bei sehr hoher Geschwindigkeit entlang des Flusses mit. Von Zeit zu Zeit machte er verrückte Schlenker auf das Flussufer zu und schwenkte abrupt im 90 Grad Winkel, um in letzter Sekunde zu verhindern, dass wir gegen das Ufer krachten! Andere Mal drehte er uns im Kreis! Die ganze ‘High-Speed Safari’, wie sie es nennen, war einfach verrückt! Aber es machte Spaß! Der Fahrer muss vorher viel geübt haben, um sich seiner Handlungen so sicher zu sein! In der Tat waren wir alle davon abhängig, dass er alles unter Kontrolle hatte!
    Am Abend traf ich Theo, einen Briten, der beim Abendessen am gleichen Tisch saß wie ich. Er wusste nicht und wird wahrscheinlich nie wissen, welchen Einfluss er auf mein Leben hatte! Ohne es zu wissen, war er derjenige, der mich dazu bewegte, über meine Zukunft zu entscheiden! Ich bin so froh, dass ich ihn während meines Trips traf. Wir unterhielten uns nur für ein oder zwei Stunden, aber er gab mir die Idee, was ich tun wollte, wenn ich nach Europa zurückkehrte. Er war zu Hause ein medizinischer Vertreter und an dem Abend erklärte er kurz, was sein Job beinhaltete. Ich dachte: “Vielleicht ist das was für mich. Vielleicht kann ich auch so etwas tun!” Ich fragte ihn, ob er dachte, dass ich solch einen Job tun könnte. “Du scheinst gesellig zu sein, nicht schüchtern und du hast einen Abschluss in Biologie. Ich bin mir sicher, du kannst das!” Ohne es zu wissen, hatte Theo mir eine Idee gegeben. Jetzt wusste ich, was ich tun wollte, wenn ich zurück kam!
    17. Februar 2003
    Am folgenden Tag brachte mich der ‘Magic Bus’ nach Wanaka, weniger als eine Stunde südlich von Makarora am Fuß der Südalpen. Die Stadt liegt am Rande des schönen Lake Wanaka und ist ein

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