Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt
der jeder Zugang hat. Wie grandios ist das denn?
Und dann war es an der Zeit, dass Claudine mich zurück nach Nelson fuhr, wo wir uns von einander verabschiedeten.
Am späten Nachmittag saß ich im Gemeinschaftsraum des Backpackers, als mir ein Mann eine Dose Bier anbot. “Möchtest du eine?” “Ja, warum nicht ...!” Es war ‘Bez’, ein Australier! Er war dort zusammen mit Kim, einem Holländer. Nach einigen Bieren fragte Bez Kim und mich, ob wir in den Stadt gehen wollten, um Billiard zu spielen. Gute Idee! Ich folgte ihnen einfach. Ich hatte nichts anderes zu tun! Wir gingen in die Stadt und fanden eine Kneipe, wo wir begannen, Billiard zu spielen. Wir tranken Tui, ein neuseeländisches Bier. Die Kneipe warb für dieses Bier und jedes Mal, wenn wir ein Glas bestellten, konnten wir Preise gewinnen. Ich gewann einen schönen hellorangenen Tuihut! Dann fand Bez heraus, dass es einen Billiardwettbewerb in der Kneipe gegenüber gab. Er wollte unbedingt an dem Wettbewerb teilnehmen, also überredete er uns, auch mitzumachen! Es war mein allererster Billiardwettbewerb, sodass ich gemischte Gefühle zwischen Aufregung und Nervosität hatte. Kim gewann sein erstes Spiel. Ich gewann mein erstes Spiel. Aber Bez nicht! Eine Sekunde später war er verschwunden! Ich weiß nicht, wo er hin ging. Es dauerte eine Weile, bis wir bemerkten, dass er weg war, weil wir unsere zweiten Spiele spielen mussten. Ich verlor mein zweites Spiel und Kim verlor seines auch. Es machte Spaß. Ich war sogar überrascht, dass ich mein erstes Spiel gewonnen hatte! Wir hatten sowieso von vornherein nicht am Wettbewerb teilnehmen wollen! Also gingen wir zurück zum Backpackers. So endete meine letzte Nacht in Nelson!
Am folgenden Tag wachte ich früh auf, um den Bus nach Greymouth an der Westküste zu nehmen. Diese streifenartige Region am Ufer des Tasmanischen Sees ist vom Rest der Insel durch die Südalpen isoliert. Wegen ihrer geografischen Isolation hat sich die Region ihren Pioniercharakter bewahrt. Die Ersten, die die Region wertschätzten, waren die Maoris, die hier den heiligen Grünstein (‘pounamu’ auf Maori genannt) im Überfluss fanden. Später in den 1860ern fanden Europäer auch Gold. An der Küste entlang zu fahren, gab mir Zeit ihre wilde Küstenlinie und die wunderschöne Szenerie zu genießen. Ich begann, die Farben hellgrün und tiefblau mit der Westküstenregion von Neuseeland zu assoziieren.
Wir hielten einige Male entlang der Küste für Spaziergänge an und um einige natürliche Felsformationen zu betrachten. Punakaiki im Paparoa Nationalpark, nur eine Stunde südlich von Westport, ist ein perfektes Beispiel für die unebene Westküste der Südinsel. Die Pfannkuchenfelsen von Punakaiki sind beeindruckende Felsformationen, die die Winde und der kraftvolle Tasmanische See über Tausende von Jahren in die Form eines Pfannkuchenstapels geformt haben. Diese sehr charakteristische Form kommt von einer abwechselnden Schichtung von resistenten Kalksteinstreifen und weicheren, dünnen, schlammreichen Streifen, ‘Stylobedding’ genannt. Unter diesen Kalksteinskulpturen kann man riesige Seehöhlen finden, in die die Brandung sehr geräuschvoll durch Blaslöcher einströmt. Dieser besondere Ort betonte wieder die Macht von Mutter Natur!
Franz-Josef-Gletscher
Ich hielt für eine Nacht in Greymouth, bevor ich meine Reise entlang der Westküste zu den Franz-Josef- und Fox-Gletschern weiter südlich fortsetzte. Die Gletscher liegen im Westland Nationalpark nur sechs Kilometer von den Küstenwassern der Tasmanischen Sees! Der Gletscher, wo ich war, der Franz-Josef-Gletscher, wurde von dem deutschen Geologen und Forscher Julius von Haast 1863 nach dem australisch-ungarischen Kaiser benannt. Dieser zwölf Kilometer lange Gletscher war der steilste und der sich am schnellsten bewegende Gletscher in Neuseeland. Ein 7.000 Jahre alter Körper aus Eis, der von den Südalpen in einen Regenwald absteigt. Der andere Gletscher, nur 25 Kilometer vom Franz-Josef-Gletscher entfernt, ist der Fox-Gletscher, 1872 nach Sir William Fox, Neuseelands damaligem Premierminister benannt. Was bemerkenswert an diesen beiden Gletschern war, war ihr leichter Zugang!
Ich blieb nur für zwei Nächte in Franz-Josef. So hatte ich Zeit, auf den Gletscher zu klettern, ein bisschen zu radeln, lesen, entspannen und meditieren. Am zweiten Tag kletterte ich auf den Gletscher. Was für ein Abenteuer! Ich war nie zuvor auf einen Gletscher geklettert. Innerhalb von
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