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Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt

Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt

Titel: Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolina Veranen-Phillips
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Dorfes zu beobachten und mich wie eine Motte vom Licht von Verkaufsständen bedeckt von viel-farbigen Stapeln von Gewürzen und Kräutern angezogen zu fühlen. Meine Augen waren hypnotisiert vom Knallrot und Orange, vom Hellgrün und Türkisblau. Es war fast unmöglich wegzusehen!
    Nac h dem Mittagessen an Kaş’ Uferpromenade kletterten wir zurück auf den LKW und fuhren nur wenige Stunden weiter nach Olympos. Olympos liegt in einem Tal an der südlichen Küste, 90 km südwestlich von Antalya, nicht zu weit vom Kumluca. Ich freute mich Olympos zu erreichen und eine der Seltenheiten der Natur zu sehen: Die ewigen Flammen.
    Sobald wir ankamen, wurden wir von Kadir, dem Besitzer von Kadirs Baumhaus, einer günstigen Unterkunft für Backpackers, begrüßt. Wir wollten für ein paar Tage hier bleiben und relaxen. Ich hatte die Gelegenheit, ein bisschen Zeit alleine mit meinen Gedanken zu verbringen und Tagebuch zu schreiben. Das war die Zeit, wo ich mich in meiner eigenen Gesellschaft wirklich wohl fühlte. Ich liebte es, für eine Weile in meiner eigenen Welt zu sein, in der Lage zu sein, mich mit meinem Stift auszudrücken, mich frei und im Frieden mit der Welt zu fühlen. Das zu tun, half mir, neu einzuschätzen, was mir während des Tages passiert war und mir meiner Gefühle gegenüber Leuten und Situationen klar zu werden. Indem ich das tat, verstand ich mich selbst besser. Für mich waren diese Momente sehr machtvoll und belebend.
    Am Abend gingen wir zum nahegelegenen Berg Olympos, um die ewigen Flammen zu sehen, die auch ‘chimaera’ genannt werden. Nach einem kurzem Spaziergang kamen wir an und entdeckten direkt vor uns diese dramatische Berglandschaft: Flammen waren überall auf dem Berg verstreut. Was für ein seltsames Naturphänomen! Wie kann man das erklären? Die wissenschaftliche Erklärung ist, dass natürliches Gas, hauptsächlich bestehend aus im Untergrund angestautes Methan, durch Spalten im Felsen in die Luft frei gesetzt wird und sich - sobald es mit der Atmosphäre in Kontakt kommt- natürlich und spontan entzündet. Dieses natürliche Phänomen ist seit Tausenden von Jahren aufgezeichnet worden. In der Antike benutzten an der Küste entlangfahrende Schiffe  die Flammen als Orientierungshilfe auf ihrer Reise.
    Die griechische Mythologie besagt, dass einmal Chímaira, das feuerspeiende Ungeheuer mit dem Kopf eines Löwen, dem Körper einer Ziege und dem Schwanz einer Schlange, im Zentrum der Erde lebte. Diese ewigen Flammen waren der heiße Atem des Ungeheuers.
    Wir verbrachten ein paar Stunden damit, auf dem felsigen Berg zu sitzen und die eindrucksvolle Landschaft zu betrachten. Es war ziemlich therapeutisch für eine lange Zeit in die Flammen zu starren! Die hypnotische Kraft der Flammen brachte mich zurück in die Zeit, als ich mich gerade entschieden hatte, meine persönliche Reise anzutreten. Ich erinnere mich, dass ich dachte: “Die Welt bereisen: Es sagt sich einfach, aber wie bereite ich so etwas vor? Wo fange ich an?” Damals hagelten Fragen von überall wie verrückt springende Bälle auf mich ein: Wie organisiere ich so einen Trip? Wo möchte ich hin? Was möchte ich tun? Was möchte ich sehen? Werde ich finanziell klarkommen? Werde ich arbeiten müssen? Was werde ich brauchen? Was passiert, wenn ich zurückkomme? Werde ich je zurückkommen? Ich konnte zuerst das größere Bild meines Projektes nicht sehen und war mir nicht wirklich darüber im Klaren, was während meiner Reise geschehen würde. Das Einzige, was ich wusste, war das ich wahrscheinlich als andere Person zurückkehren würde, eine Person, die die Welt und ihre Schönheiten gesehen und eine Person, die neue Leute aus verschiedenen Teilen der Welt mit verschiedenen Kulturen, Hintergründen und Überzeugungen getroffen hatte. Eine Person, die sich ein Jahr Zeit genommen hatte, über das Leben, über ihr Leben, über ihren Umgang mit anderen Gedanken zu machen. Ich musste es langsam angehen und einen Schritt nach dem anderen machen. Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut!
    Ich hatte damit angefangen, zu versuchen, einige Ideen zusammenzusetzen, indem ich einfach meinem Bauchgefühl folgte. Stück für Stück, Tag für Tag wurde mein Projekt klarer und klarer. Zum Ende meiner Vorbereitungen hin hatten sich Unsicherheiten in meinem Kopf eingenistet. Ich fing an zu denken, dass das alles ein bisschen beängstigend war: Nicht jeden Tag verlässt man seine Komfortzone, verabschiedet sich von seiner Routine und springt ins

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