Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt
die ebenfalls den Sonnenaufgang betrachten wollten.
Es war ein harter Aufstieg und eine eiskalte Nacht gewesen, aber unsere Anstrengungen wurden schließlich belohnt, als die Sonne langsam zwischen den Bergspitzen auftauchte und langsam ihre große Bandbreite an erstaunlichen Farben entfaltete und in jedem von uns persönliche Befriedigung und ein Gefühl des ‘Einsseins’ mit der Welt hinterließ.
Der Abstieg war viel leichter und schneller. Die Sonne schien, die Temperatur war angenehm und wir konnten diesmal sogar die felsige Szenerie um uns herum sehen. Wir fanden dann die antiken ‘Stufen der Erlösung’ und stiegen die 3.750 Stufen hinab. Die Kamele, die die Touristen trugen, benutzten auch die Stufen. Sehr ungewöhnlich!
Am Fuß des Berges erwartete uns das Katharinenkloster. Zweiundzwanzig griechisch-orthodoxe Mönche lebten zu der Zeit in diesem antiken Kloster. Der klösterliche Orden war im 4. Jahrhundert n. Chr. von der byzantinischen Kaiserin Helena gegründet worden, die diese kleine Kapelle neben dem erbauen ließ, wovon man glaubte, dass es der brennende Busch war, aus dem Gott zu Moses gesprochen hatte. Die Kapelle war der Heiligen Katharina gewidmet, der legendären Märtyrerin von Alexandria, die für ihren christlichen Glauben auf einem benagelten Rad gefoltertet und dann geköpft worden war.
Kairo, die Hauptstadt
30. Mai 2002
Wir erreichten schließlich Kairo, die Hauptstadt Ägyptens. Kairo ist mit sechzehn Millionen Einwohnern Afrikas größte Stadt. Es ist wahrscheinlich auch die lauteste und wildeste! Nur die Straße zu beobachten, die durch die Stadt führt, gibt einem eine Vorstellung davon, wie außer sich die Stadt ist. Kairo hatte Touristen wie mir viel zu bieten: große Basare, geschäftige Straßen mit Shops, Restaurants, sowie historische Sehenswürdigkeiten, Monumente und Museen. Die Stadt hatte bereits ihren Platz als eine der wichtigsten Hauptstädte in der muslimischen Welt gewonnen. Was für ein Kontrast zu Dahab und den anderen Orten, die ich besucht hatte! Diese riesige Stadt sprühte voller Leben!
Es war immer schön, sich für ein paar Tage in einer großen Stadt niederzulassen. Es gestattete mir, ‘Stadtaktivitäten’ nachzugehen, wenn ich wollte, wie meine E-Mails mehrmals am Tag zu checken, in einem westlichen Restaurant zu essen, um meine Essroutine zu durchbrechen oder von einer geschäftigen Menschenmasse umgeben zu sein und mich unter die Leute zu mischen.
Das Hotel, in dem wir wohnten, war in der Mitte der Stadt und die Menschen, die dort arbeiteten, waren sehr nett und gastfreundlich. Besonders der Rezeptionist, der, sobald er gemerkt hatte, dass ich Französin war, mit mir Zeit verbringen wollte, um französisch zu üben. Während meines Aufenthaltes im Hotel suchte er mich oft auf, um herauszufinden, ob ‘jetzt’ ein guter Zeitpunkt für eine Unterhaltung auf französisch wäre. Weil der Zeitpunkt oft schlecht war, schaffte ich es nur ein paar Mal mich mit Abdali zu unterhalten.
An meinem ersten Abend traf ich Carol und John, ein schottisches Paar, auf der Dachterrasse des Hotels. Sie rauchten die traditionelle ‘Shishapfeife’, ein gestieltes Instrument zum Tabak rauchen. John fragte mich, ob ich auch probieren wollte. Ich war neugierig, es zu probieren, also bestellte ich meine eigene ‘Shisha’ und verbrachte den Abend damit, mich mit ihnen zu unterhalten und mitzurauchen. Als ich zurück auf mein Zimmer ging, hatte ich furchtbare Kopfschmerzen, die mich plagten, bis ich einschlief. Ein paar Tage später erklärte ich Mary, was mir an dem Abend passiert war und sie lachte: “Caro, eine ‘Shishapfeife’ raucht man wie eine Pfeife. Du solltest den Rauch nur im Mund behalten. Du inhalierst ihn nicht!” Stattdessen hatte ich sie wie eine Zigarette geraucht und den Rauch inhaliert! Daher die Kopfschmerzen! Lektion gelernt!
Am nächsten Tag wollten wir in der Stadt das Nationalmuseum besuchen, das eines der berühmtesten Relikte Ägyptens besitzt, den Sarkophag des Tutankhamun. Wie auch immer, nach dem Frühstück sackte ich fast an der Hotelrezeption zusammen. Ich fühlte mich sehr schwach und konnte nicht mal alleine aufstehen: Ich war krank. Die Temperatur draußen erreichte schon fast 40°C und ich zitterte. Mir war so kalt und ich tat mir selbst leid! Etwas stimmte nicht mit mir. Ich musste das Nationalmuseum ausfallen lassen! Ich konnte ganz sicher nicht gehen. Ich hatte bereits Schwierigkeiten, nur wieder auf mein Zimmer zu
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