Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt
Es scheint, dass zu der Zeit die Portugiesen nur Milch und Eier gefunden hatten, um die Steine miteinander zu verbinden. Ich weiß nicht, ob es stimmt oder nicht. Darum ging es nicht. Ich freute mich einfach, dass die Jungen sich große Mühe gaben, uns so viele Informationen wie möglich zu geben, einen Touristenführer nachahmend, um am Ende eine Belohnung für ihre Dienste zu bekommen. Sie schienen es gewohnt zu sein, das zu tun. Eines der Kinder trug ein Fußballshirt von Zinedine Zidane, die gegenwärtige Nummer 10 des französischen Fußballteams. Er erzählte mir, dass er Fußball liebte und Zidane sein Favorit war. Sobald wir anfingen, uns über Zidane zu unterhalten, schlossen sich andere Kinder an. Es machte Spaß! Ich war überrrascht, dass die Menschen Zidane sogar in Äthiopien kannten. Das ließ mich die Macht des Fußballs verstehen!
Bahir Dar
Wir erreichten Bahir Dar und den Tanasee am gleichen Tag. Bahir Dar, bekannt für palmengesäumte Alleen und eine schwüle, tropische Atmosphäre, ist heutzutage ein wichtiges kommerzielles Zentrum. Mit einer Bevölkerung, die sich der 150.000 Marke nähert, ist es nicht nur eine der größten Städte in Äthiopien, sondern auch eine der schnellst wachsenden.
Unser Hotel lag direkt am See. Einige entschieden sich, ein Zimmer zu nehmen, während Mary, Laura und ich uns entschieden, draußen für die Nacht zu campen. Am Abend trafen wir uns alle an der Bar im Hotel. Wir hatten alle gute Laune und waren glücklich, dass wir so einen guten Tag gehabt hatten. Wir ließen uns unser ‘Saint-George’-Bier, ein typisch äthiopisches Bier, schmecken, als wir bemerkten, dass ein Sturm losbrach. Dann hörten wir den Regen auf das Dach des Hotels prasseln. Die Lichter gingen aus und wurden durch Kerzen ersetzt. Mary, Laura und ich rannten nach draußen, um den Zustand unserer Zelte zu überprüfen: Sie waren mit Wasser durchtränkt. Alles in unserem Zelt, einschließlich unserer Schlafsäcke und Kleidung, war nass. Ich kann jetzt darüber lachen, aber damals fand ich es gar nicht lustig. Wir fragten uns, wie wir in der Nacht schlafen würden! Ganz unerwartet gab der Hotelbesitzer uns freundlicherweise ein Zimmer, dass wir uns zu dritt teilen konnten. Wow, was für eine nette Geste! An dem Abend quatschten wir drei und kicherten wie kleine Kinder, bevor wir in diesem riesigen, bequemen und trockenen Bett schnell einschliefen. Wir waren erleichtert, dass wir nicht in unseren Zelten schlafen mussten.
Tanasee, der größte See in Äthiopien, war für die antiken, entlang seiner Küste gelegenen Klöster und auch für seine Vielzahl von Inseln, die darin verstreut sind, angesehen. Am Morgen sprang die ganze Gruppe in ein Tankwa, ein offenendiges Papyrus-Kanu, das als Transportmittel von den Einheimischen über Tausende von Jahren gebraucht wurde. Wir fuhren beinahe eine Stunde auf dem See, beobachteten die Einheimischen wie sie ihren Alltagsbeschäftigungen nachgingen, bewunderten Pelikane, die friedlich auf dem Wasser schwammen und genossen ein paar Strahlen der Morgensonne. Das Tankwa brachte uns zu einer Insel, wo wir Halt machten, um die Kirche des 19. Jahrhunderts Tana Cherkos zu besichtigen, die wie ein Zirkuszelt geformt und wie viele andere Kirchen am See mit schönen und farbenfrohen Malereien verziert war. Es heißt, dass die Heilige Maria in dieser bescheidenen Kirche während ihrer Flucht nach Ägypten Unterschlupf fand. Es heißt auch, dass die Bundeslade hier achthundert Jahre lang versteckt wurde. Das Herz der Kirche, wo die Gottesdienste stattfanden, war für Touristen nicht offen, aber wir durften die Kirche von innen besichtigen, um die Seitenwände zu betrachten, die mit farbenfrohen Malereien, hauptsächlich bestehend aus Bildern von Engeln, bedeckt waren. Nach diesem Besuch setzten wir unsere Fahrt auf dem See fort und landeten auf verschiedenen anderen Inseln, um mehr Kirchen zu besuchen, die alle ihre eigenen Geschichten und verborgenen Schätze hatten.
Bahir war nicht von Touristen überflutet. In der Tat war das Gegenteil der Fall. Als ich in die Stadt wanderte, war ich überrascht, nur eine Handvoll Touristen umhergehen zu sehen. Wo waren die Touristen in dieser Touristenstadt? Vielleicht war es nicht die Touristensaison ... Auf dem Weg zurück fragte ich im Hotel, ob ich deren Internet nutzen konnte. Freundlicherweise ließen sie mich den einzigen Computer benutzen, den sie im Hotel hatten, der im Hotelbüro stand. Für 1 äthiopischen Birr pro
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