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Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt

Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt

Titel: Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolina Veranen-Phillips
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beobachten, war ein entspannter Löwe, der die Sonne in seinem Käfig zu genießen schien. Das nonchalante Verhalten änderte sich, sobald der Wärter kam, um ihm Essen zu bringen. Binnen eines Augenblickes verwandelte sich diese kuschelige, große Katze in eine völlig andere Kreatur, eine Kreatur so wild und grimmig, dass ich ihn kaum als den Löwen wiedererkannte, den ich wenige Augenblicke zuvor gesehen hatte. Als er realisierte, dass er gefüttert werden sollte, begann er, in alle Richtungen zu laufen, brüllte und zeigte seine riesigen Frontzähne. Er sah unglaublich aggressiv aus. Und sobald er sein Stück Fleisch erhalten hatte, zählte sonst nichts: Keine Zeit mehr zu spielen; jetzt war es an der Zeit, zu essen! Wenn irgendein anderes Tier versuchen sollte, sein Stück Fleisch zu stehlen, würde er bis zum Tod kämpfen. Auf keinen Fall würde er sein Fleisch hergeben! Das gab mir eine gute Vorstellung dessen, was mit mir hätte passieren können, als ich mit den Löwen spazierte, wenn sie zu der Zeit hungrig gewesen wären!
    Dann hielten wir bei den Hyänen, die sehr fies und bösartig aussahen. Ich mochte diese Tiere nicht. Ihre Gesichter zeigten irgendwie Gemeinheit und sie schienen nicht vertrauenswürdig. Ich wusste nicht, ob es ihre Augen waren oder ihr Mund, der diesen Eindruck vermittelte, aber es waren einfach keine Tiere, die ich mochte. Sie waren sehr leicht zu füttern, da Hyänen alles fressen. Obwohl Hyänen Jäger sind, ziehen sie es vor, ihre Beute bereits getötet vorzufinden: In gewissem Sinne sind sie mehr wie Aasfresser. Während meines Besuches wurden Löwen, Leoparden und Geparden mit dem besten Feisch gefüttert, während die Hyänen die Eingeweide und Innereien toter Tiere bekamen. Obwohl so die Natur ist, fragte ich mich dennoch, wie Hyänen über solch stinkendes und widerliches Essen streiten und diese abstoßenden Teile überhaupt fressen können. Interessanterweise fand ich in diesem Waisenhaus heraus, dass die weiblichen Hyänen eine ungewöhnliche Eigenschaft besitzen: Sie haben eine vergrößerte Klitoris, beziehungsweise einen Pseudo-Penis und sie gebären, kopulieren und urinieren durch diese hervorstehenden Genitalien!
    Nachdem wir die Hyänen gesehen hatten, besuchten wir die Geparden und die Leoparden. Sie mögen für das ungeübte Auge ähnlich aussehen, aber Geparden haben kürzere Körper, längere Schwänze und sind größer als Leoparden. Geparden haben auch lange, schwarze Tränenmale, die aus ihrem Augenwinkel herablaufen, die Leoparden nicht haben. Ihre gefleckten Felle sind auch sehr unterschiedlich: Geparden haben runde, schwarze Flecken, während das Fell des Leoparden mit schwarzen Rosetten versehen ist, einem rosenartigen Mal. Geparden sind besondere Jäger auf der Ebene und sind in der Lage, auf kurzen Strecken bis zu 120 km/h zu erreichen, was sie zum schnellsten Tier der Erde macht!
    Leoparden rennen nicht so schnell, aber anders als Geparden können sie sehr hoch springen und auf Bäume klettern, sodass ihre Käfige im Waisenhaus vollständig von oben bis unten eingezäunt waren. Sie sind Nachtjäger und töten ihre Beute sofort mit einem Biss in den Nacken. Ihr geflecktes Fell hilft ihnen, während ihrer Jagd gut getarnt zu bleiben.
    Ich fand es sehr interessant, das Waisenhaus zu besuchen. Es war nicht nur ein Waisenhaus, sondern hatte auch ein Zuchtprogramm für den Eigenbedarf entwickelt und führte von internationalen Naturschutzorganisationen unterstützte Forschungsprogramme durch. Als ich es besuchte, hatten die Menschen, die im Waisenhaus arbeiteten, aufgrund der finanziellen Situation des Landes Schwierigkeiten, genug Essen für die Tiere zu finden. Aber sie arbeiteten dennoch sehr hart, um es am Leben zu erhalten!
    Am Abend gingen wir alle zum Essen ins ‘Cattle Man’, einem Restaurant, dass dem ‘Carnivores’ sehr ähnlich war, das wir in Kenia besucht hatten. An dem Abend bestellte ich ein Rindersteak. Das Stück Steak, das ich bekam, war riesig und zart. Und was für ein Geschmack! Das Fleisch in Afrika schmeckte so gut.
    Am folgenden Tag hatten wir einen ‘freien Tag’, den wir in der Stadt verbrachten. Da entschied ich mich, eine ‘Mama’ und einen ‘Papa’ zu kaufen, wie man es in Afrika nannte. Überall zeigten einheimische Märkte in Afrika wunderschön geschnitzte Utensilien wie Salz- und Pfeffersets, Küchenschalen, Brettspiele und Glasuntersetzer. Oft waren die Holzobjekte mit der Figur einer ‘Mama’ und eines ‘Papas’

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