Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt
könntest! Sei dir nur deiner Laune bewusst und du wirst sehen, es wird vergehen!”
Nach dem Abendessen verbrachte ich den Großteil des Abends mit Nick und Laura. Auch ihnen erzählte ich, wie ich mich fühlte: dass ich jeden Richtungssinn in meinem Leben verloren hatte. Ich hatte das Gefühl, dass ich, obwohl ich jeden Tag meilenweit reiste, nirgendwo hinkam. Ich fühlte mich von der Welt getrennt. Ich wusste nicht länger, wo ich hin gehörte. Ich gehörte kurzzeitig zu der Gruppe von Leuten, mit der ich reiste, aber ich hatte das Gefühl, dass ich nicht länger zu meinem Freundeskreis zu Hause gehörte. Ich war zu weit entfernt! Ich war verwirrt. Nick sprach für gewöhnlich nicht viel, aber an dem Abend sagte er genug: “Naja, du solltest loslassen. Du bist in einer Übergangsphase. Denk nicht zu viel nach! Genieß einfach die Fahrt. Im Moment hast du keine Bindungen, keine Veranwortung. Du musst nicht zur Arbeit gehen und Entscheidungen treffen. Genieß es, solange es so ist!” Es war ein weiser Rat!
Am nächsten Tag fühlte ich mich viel besser und hatte meine gute Laune ‘wiedergefunden’. Ich nehme an, dass guter Rat und guter Schlaf geholfen hatten! Das Programm für den Morgen war ein Elefantenritt. Es gab zwei junge Elefantinnen im Park und wir ritten abwechselnd auf ihnen. Als wir dran waren, kletterten Claudine und ich hinter den Reisebegleiter, der schon auf Tempa, einen fünfzehnjährigen Elefanten, geklettert war. Tempa wog bereits 1,5 Tonnen, aber würde dreimal so groß werden und bis zu einem Alter von etwa 60 Jahren leben. Sie fraß durchschnittlich 150 kg pro Tag. Stell dir vor, wie stark Elefanten sind: Tempa trug mühelos drei Personen auf ihrem Rücken und konnte immer noch schnell rennen. Ihre Besonderheit war, dass sie nur einen Stoßzahn hatte. Sie hatte den anderen verloren, als sie als Baby gegen einen Baum gestoßen war.
Der Reiseleiter sagte dann: “Los geht’s!” und Tempa gallopierte davon. Sie hatte ihre Ohren weit ausgebreitet und ließ sie zur Blutzirkulation vor- und zurückflattern, um ihren Körper abzukühlen. Claudine und ich kicherten und lachten die ganze Zeit, weil Tempas Wirbelsäule zwischen unseren Pobacken rieb und ein lustiges Gefühl verursachte!
Als wir unseren Ritt beendet hatten, fütterten wir Tempa mit einigen Erdnüssen. Wieder einmal fand ich es lustig, wie Tempa ihren Rüssel benutzte, um die Nüsse aufzusaugen: ein bisschen wie ein Staubsauger! Es war so ein unerwartetes Gefühl in meiner Hand, dass ich wieder lachen musste.
Am Nachmittag ging ich mit Naima auf dem Fluss Richtung Damm auf Kanutour. Ich war froh, keine Krokodile oder Wasserschlangen im Wasser zu sehen. Stattdessen sahen wir eine Gruppe von Affen, die am See entlang auf den Bäumen von Ast zu Ast sprangen. Sie waren so agil und schnell! Dann blickte ich zur anderen Seite des Flusses und bemerkte einen Löwen, der alleine daherwanderte. Wow! Kanufahren war die erste Aktivität, die ich wirklich mit Naima unternahm. Es war auch eine gute Gelegenheit, mehr übereinander herauszufinden. Ich denke, dass es uns beiden an dem Nachmittag guttat, miteinander zu reden und persönliche Erfahrungen auszutauschen. Es war schön, dazu in der Lage zu sein, besonders da meine Freunde so weit weg waren.
Am Abend, kurz vor dem Abendessen, saß ich auf der gleichen Bank, auf der ich am vorherigen Abend gesessen hatte, blickte auf den Fluss, las ein Buch und genoss die Stille um mich herum. Die Stille wurde für einige Sekunden unterbrochen als drei Enten aus der Nähe aufflogen. Ich konnte immer noch die Stimmen der Gruppe aus der Ferne hören, aber dennoch fühlte ich mich, als hätte ich meinen Moment der Einsamkeit. Plötzlich wechselte die Sonne zu einer rosaroten Farbe, während sie herabwanderte und auf die blaugrauen Wolken traf. Ich liebte die Farben der Sonne in Afrika. Bald würde es dunkel sein! Jetzt konnte ich den Geruch des Rauches riechen, der von dem Feuer ausging, das die Gruppe gemacht hatte. Außerdem nahm ich auch den Geruch des Essens wahr, das gekocht wurde. Wer war heute Abend dran mit Kochen? Ich war mir nicht sicher, aber in dem Moment war mir danach, französischen Käse zu essen. Ich stellte mir eine dicke Scheibe heißen Ziegenkäse auf einer warmen Scheibe Brot von einem frischen Baguette auf Salat gebettet vor ... Ich hätte nie gedacht, dass ich eines Tages von traditionellem, französischen Essen träumen würde, besonders nicht in Afrika! Es ist erstaunlich, wie
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