Mira und das Buch der Drachen (German Edition)
wird immer etwas einfallen!«
»Aber ja!« Das Silbermännchen blinzelte erleichtert. »Die Welt ist voller Geschichten! Du darfst mich nur nicht drängen.«
»Das werde ich nicht!«, versprach Mira. Im Hintergrund hörte sie Stimmen und Gelächter, und als sie sich umdrehte, sah sie Miranda und Rabeus durch den Garten stapfen. Sie winkten ihr zu und bewarfen sich gegenseitig mit Schnee.
»Ich denke, diese Geschichte ist hier zu Ende!«, sagte das Silbermännchen.
»Das glaube ich auch!«, pflichtete ihm Mira bei, während sie ihre Freunde beobachtete, die nun mit ihren Schneebällen in das Maul des Monsters zielten. »Ich hoffe, es geht Cyril und Arachonda gut, wo immer sie auch sein mögen!«
»Glaub mir, das hoffe ich auch«, sagte das Silbermännchen leise.
»Und außer den Geschichten bleibt uns nichts?«, fragte Mira nach einer Weile nachdenklich.
Das Silbermännchen lächelte und stieß langsam eine große Wolke Tabakrauch aus. »Uns bleiben die Freundschaft unddie Poesie. Und mit ihnen die Hoffnung, dass die Welt durch sie ein bisschen schöner wird! Das ist mehr als nichts, findest du nicht?«
Mira betrachtete den Schatten der Rauchwolke, die über den glitzernden Schnee zog. Für einen Moment sah es so aus, als wären dort die Schatten zweier Drachen, die nebeneinanderflogen. Dann hob sie den Kopf, schloss die Augen und ließ die warmen Sonnenstrahlen auf ihr Gesicht fallen.
Ja, das war weit mehr als nichts.
Mira kam tatsächlich noch vor Weihnachten nach Hause. Corrado fuhr sie in dem klapprigen orangefarbenen Käfer bis vor die Haustür, an der Polly Lux sie glücklich in Empfang nahm.
Rabeus hatte sich einen Traum erfüllt und war zuvor ganz allein mit dem alten Käfer von Thaddäus’ Weiher bis zum Landsitz der schwarzen Hexe zurückgefahren, gelotst von einem Navi, das plötzlich wieder nüchtern und erstaunlich kleinlaut war.
Miranda hatte inzwischen ihren Eltern das Versprechen abgerungen, dass Rabeus bei ihnen wohnen durfte, und beide Kinder hatten hoch und heilig geschworen, endlich gemeinsam eine Schule zu besuchen, worauf sich Rabeus sogar zu freuen schien, wie Mira voller Verwunderung bemerkte.
Mira wurde später endgültig in die Gemeinschaft der Zauberer aufgenommen und konnte mithilfe ihrer kleinen Silberpfeife jederzeit Miranda und Rabeus rufen.
Die Armee der Haustiere löste sich auf, da die meisten Zauberer sich wieder verwandelt hatten.
Die Hexe Fa kehrte in die Wälder zurück und widmete sich wieder dem Brauen ihres sagenhaften Krötenpunschs.
Ambrosius Lobwasser und Eberhard Schacht tüftelten auf vielen Zetteln die neue Verfassung der vereinten Zauberer aus. Albert, Xenia und der ehemalige Vizeratsvorsitzende stelltensich eiligst auf die neuen Machtverhältnisse ein und arbeiteten ihnen beflissen zu.
Und einige Zaubererkinder berichteten von einem riesigen Karpfen, der in Thaddäus’ Weiher seine seltsamen Lieder sang.
Nur Hippolyt, der Kater auf der Eiche, wurde von keinem jemals mehr gesehen.
© Julie Ruile
Margit Ruile wurde 1967 in Augsburg geboren. Schon als Kind dachte sie sich Geschichten aus, die sie selbst gerne gelesen hätte, und schrieb sie in karierte DIN-A5-Hefte. Doch bevor sie ihr erstes eigenes Buch veröffentlichen sollte, studierte sie Regie an der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film, an der sie nach ihrem Abschluss lange Zeit unterrichtete. Zugleich drehte sie Dokumentarfilme und arbeitete als Drehbuchlektorin. Margit Ruile lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Töchtern in München.
eISBN 978-3-7607-8711-4
Die Herbstferien bei Tante Lisbeth drohen für Mira die langweiligsten ihres Lebens zu werden – doch dann lernt sie im Zug die seltsame kleine Hexe Miranda kennen und ein aufregendes Abenteuer beginnt! Können sie gemeinsam verhindern, dass die schwarzen Zauberer ein wertvolles magisches Buch in die Hände bekommen und damit das Geheimnis des weißen Drachen entdecken?
Auch zu bestellen unter:
www.arsedition.de
eISBN 978-3-7607-9129-6
Mira trifft in den Sommerferien endlich ihre beiden Zaubererfreunde Miranda und Rabeus wieder. Doch die beiden haben schreckliche Neuigkeiten: Die weißen Zauberer sind in großer Gefahr! Immer mehr von ihnen sind wie vom Erdboden verschluckt, und sogar Mirandas Großmutter, die Hexe Fa, ist spurlos verschwunden. Die Rettung der weißen Zauberer hängt von drei verwunschenen Kugeln ab, und nur Mira hat die Macht, sie zu finden …
Auch zu bestellen unter:
www.arsedition.de
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