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Miranda

Miranda

Titel: Miranda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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stand schließlich auf. Die alte Reisetasche, die Miss Junebug ihr geliehen hatte, stand in der Tür, und daneben lagen die Windeln und die kleinen Babysachen. »Wenn du willst, bringe ich dir ein bisschen Wasser, damit du dich waschen kannst.«
    Miranda nickte und biss sich auf die Unterlippe. Sie hatte das Gefühl, dass die Dankbarkeit, die sie diesem Mann gegenüber empfand, fast absurd war. Aber sie hatte eben noch nie einen Mann gesehen, der sie mit so viel Zuvorkommenheit behandelte, nicht einmal der, der sie verführt hatte, damit er ihr die Unschuld nehmen und sie dann schwanger zurücklassen konnte. Tränen stiegen Miranda in die Augen, und sie wandte rasch den Kopf ab, damit Landry es nicht sah und sie danach befragte.
    Doch er s ah es trotzdem. Er fing ihr Kinn sanft in seinen rauen Fingern ein, hob ihr Gesicht zu sich auf und sah sie lange an. »Du brauchst keine Angst vor mir zu haben«, sagte er dann, »ich verspreche es dir «
    »Ich habe nie - ich habe keine Angst vor dir!«, stieß Miranda hervor und klopfte dem Baby auf den Rücken, als es ihre Brust freigab und in einen satten, zufriedenen Schlaf fiel. »Es ist nur - nun, es hat sich viel für mich verändert, seit ich heute Morgen aufgestanden bin. Ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll.«
    Landry zog sich zurück, und Miranda empfand den Verlust seiner Berührung als bedauerlich. »Du hast jede Menge Zeit, um dich einzugewöhnen«, sagte er ruhig, un d obwohl sein Gesicht ernst war, tanzte etwas Spitzbübisches in seinem Blick. Dann wandte er sich ab, um ihr das Wasser zu holen.
    Miranda knöpfte sich das Mieder zu und legte den kleinen Jesaiah-oder-Ezekiel aufs Bett, wo sie ihn mit Kissen sicherte, damit er nicht auf den Boden rollte. Er schlief friedlich, und seine langen Wimpern umrahmten seine Lider wie goldene Fächer. Bei seinem Anblick fühlte Miranda sich gleich besser.
    Sie fuhr erschrocken zusammen, als Landry mit einer Wasserschüssel in der einen Hand und einem Eimer in der anderen herantrat. Wieder sah er sie seltsam nachdenklich an, als wenn er noch nie zuvor eine Frau mit einem Baby gesehen hätte. Oder, setzte sie nach einigem Nachdenken hinzu, als wenn er das sehr lange nicht gesehen hätte.
    »Danke«, sagte sie und tat so, als sei sie Rachel Hargreaves. Das tat sie manchmal, wenn sie Angst hatte oder überwältigt war, was leider häufig der Fall war. .
    Dann gab sie vor sich selber immer vor, jemand anderes zu sein. Sie wusste, dass das ein kindisches Verhalten war, das sie eigentlich langsam aufgeben sollte, aber bislang hatte sie es noch nicht geschafft.
    Landry setzte die Schüssel auf einen Tisch und den Eimer auf den Boden. Daneben legte er ein Tuch und ein Stück Seife.
    »Ich gehe besser zurück an die Arbeit«, sagte er in derselben heiseren Stimme wie am Morgen, als er um ihre Hand angehalten hatte. »Die Jungen werden schon vor vier aus der Schule kommen. Du kannst ihnen sagen, dass ich ihnen den Hintern versohle, wenn sie ihr Zimmer nicht aufräumen. Ich nehme mir das Mittagessen mit raus und komme erst heute Abend zurück.«
    Miranda konnte nur nicken. Sie schwor sich innerlich, bis zu seiner Rückkehr etwas Essbares zusammenzubekommen - und wenn es sie umbringen sollte. Sie war sich nicht sicher, ob sie Marcus und Jamie bändigen konnte. Sie waren ein paar rothaarige Rangen. Und selbst das Spiel, Rachel zu sein, würde ihr wohl nicht dabei helfen, sie dazu zu bringen, das zu tun, was sie wollte. Wenn sie andererseits nicht gleich zeigte, wer den Ton angab, würden sie ihr das Leben sic h er schwer machen.
    »Ich freue mich darauf, wenn du nach getaner Arbeit kommst«, beeilte sich Miranda zu sagen, als sie merkte, dass Landry auf eine Antwort wartete.
    »Konserven und so findest du in der Küche«, fuhr Landry fort, als ob es ihm widerstrebte zu gehen, »und Milch und Butter sind draußen im Kühlhaus. Wir haben Küken und eine Kuh, und wenn ich geschlachtet habe, gibt es auch Schinken. Ich könnte dir zeigen -«
    Miranda straffte die Schultern. Er sollte nicht denken, dass er sich an jemand völlig Hilflosen gekettet hatte. »Ich denke, ich komme zurecht«, sagte sie.
    Landry nickte, winkte ihr mit dem Hut in der Hand zu, und ging. Miranda wusch sich Gesicht und Hände, ordnete ihr Haar und suchte dann so lange in der Kommode, bis sie eine saubere Schürze fand, die sie sich umband.
    Sie schälte gerade dicke, weiche Kartoffeln, als die Jungen ins Haus gestürzt kamen. Als sie Miranda am Ofen stehen

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