Mischkultur im Hobbygarten
Strukturverbesserung des Bodens, sind einmalige große Gaben zu empfehlen. So reichert sich eher Dauerhumus an. Kommt es aber auf die Düngewirkung an, sind mehrere kleine Gaben vorteilhafter. Bei insgesamt gleicher Menge werden sie – etappenweise eingearbeitet – besser abgebaut und stehen den Pflanzen als Nährhumus zur Verfügung. Angerotteter oder Mulchkompost wird nicht in den Boden eingearbeitet. Er bleibt entweder als Bodenbedeckung liegen oder wird nur ganz leicht mit der obersten Schicht vermischt. Hier gilt als Richtmaß: 6 bis 10 kg/m 2 .
Düngen mit Pflanzenjauchen
Reicht die eigene Kompostmenge nicht aus, so stellen Pflanzenjauchen eine wertvolle Ergänzung zur Pflanzenernährung dar. Da sie aus Pflanzen entstehen, enthalten sie alle für die Pflanzen wichtigen Nährstoffe und Spurenelemente in einem ausgewogenen Verhältnis. Eine solche Düngung in Verbindung mit Kompost ist nicht nur die gesündeste, sondern auch die preiswerteste und umweltfreundlichste Methode.
Eine ausgezeichnete und universal einsetzbare Düngejauche entsteht aus Brennnesseln:
Herstellung : Füllen Sie Brennnesseln locker in ein Gefäß, bis es dreiviertel voll ist und füllen Sie mit Regenwasser auf. Nach ein bis zwei Tagen beginnt die Jauche zu gären, nach zwei Wochen ist sie fertig (bei kühler Witterung dauert es länger). Die Flüssigkeit ist jetzt dunkel und schäumt nicht mehr.
Aufbewahrung : Tonne, Fässer oder Eimer aus Holz, Kunststoff, Steingut, Ton. Metallgefäße dürfen Sie nicht verwenden. Die Gefäße decken Sie nun mit einem luftdurchlässigen Deckel ab, indem Sie einen Holzstab zwischen Gefäß und Deckel legen.
Verwendung:
Zur Stärkung und Kräftigung der Pflanzen: Wöchentlich einmal über alle Kulturen sprühen, am besten nach einem Regen (Konzentration 1:50).
Zur Ernährung der Pflanzen: Jauche um die Pflanzen im Wurzelbereich gießen, morgens bei feuchter Erde; etwa alle zwei Wochen (Konzentration 1:20). Pflanzen, die in den nächsten drei bis vier Wochen geerntet werden sollen, erhalten keine Düngung mehr.
Zum Angießen von Setzlingen: Brennnesseljauche mit Schachtelhalmjauche mischen (1:1), 1:20 verdünnen und so verwenden.
Zur Bodenverbesserung: Im Frühjahr über Boden oder Kompost unverdünnt oder leicht verdünnt gleichmäßig ausgießen.
Außer Brennnesseln eignen sich noch folgende Pflanzen für gute Düngejauchen: Comfrey (Beinwell), Fenchel- und Kamilleabfälle, Kohlblätter, Rote-Bete-Blätter, Rasenschnitt und Gartenunkräuter. Die Jauchen werden ebenso wie die Brennnesseljauche hergestellt und können auch so verwendet werden. Comfreyjauche wirkt besonders positiv auf Tomaten und Sellerie, Rote-Bete-Jauche ist sehr empfehlenswert für Rasenflächen.
Neben dem Kompost sind Jauchen aus Brennnesseln oder anderen Kräutern die besten Düngemittel.
Faustregeln für die Herstellung und Verwendung von Pflanzenjauchen:
Bei der Jaucheherstellung aus Pflanzen und Kräutern sollten Sie sich bei Unsicherheiten hinsichtlich der Konzentration zunächst an Faustzahlen halten, um Schäden an Kulturpflanzen zu vermeiden. Für 10 l Wasser reichen aus:
1 kg frische Pflanzen
100 bis 200 g getrocknete Pflanzen
Die vergorene Jauche wird stets 1:20 verdünnt.
100 g getrocknete Pflanzen entsprechen 600 bis 800 g Frischkraut.
Gründüngung
Als Gründüngung bezeichnet man den Anbau bestimmter Pflanzen, die den Boden mit Nährstoffen und Humus anreichern und so für die Nachfolgekulturen besonders günstige Wachstumsbedingungen schaffen. Gründüngungspflanzen sind leicht zersetzbar und bilden deshalb eine ideale Nahrungsquelle für die Bodenorganismen. Das feine und verzweigte Wurzelwerk einer Gründüngung lockert und durchlüftet den Boden gleichmäßig, außerdem wird die Krümelstruktur verbessert.
Einige Pflanzen besitzen zusätzliche positive Effekte:
Anreicherung von Stickstoff: Leguminosen (Ackerbohnen, Wicken, Lupinen, Klee, Erbsen u. a. Hülsenfrüchte).
Tiefenlockerung: Rotklee, Lupine, Ölrettich und Chinakohl (Wurzeltiefe 1,50 bis 2 m); Gelbklee, Saatwicke, Senf und Raps (Wurzeltiefe: 0,8 bis 1,5 m); Weißklee und Zottelwicke (Wurzeltiefe: 0,8 m).
Unkrautunterdrückung: Büschelschön, Senf und Spinat.
Gründüngungsmischungen sollten Sie möglichst immer direkt nach der Lockerung des Bodens aussäen, so dass sie mit ihren Wurzeln schnell den Boden durchdringen. Nicht zuletzt bereichern sie mit ihren Blüten das Gartenbild und locken viele Nützlinge in den Garten.
Zugekaufter organischer
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