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Miss Braitwhistle 03 - Miss Braitwhistle hebt ab

Miss Braitwhistle 03 - Miss Braitwhistle hebt ab

Titel: Miss Braitwhistle 03 - Miss Braitwhistle hebt ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Ludwig
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pupsen bedeutet, hat er auch schon das passende Geräusch gemacht.
    Leider war die große Pause dann vorbei, die ganze Eisschokolade war ausgetrunken und wir haben die Schildkröten zurück in ihr Terrarium gebracht.
    Als ich Harry – oder war’s Willy – auf den Boden gesetzt hab, hat er ein komisches Geräusch von sich gegeben. Es klang wie ein leiser Pups. Konnten Schildkröten überhaupt pupsen? Bekam man von zu viel Salat Blähungen? Oder war es einfach nur der falsche Salat gewesen?
    Immerhin hatten wir jetzt genug Fragen für die nächste Biologiestunde.

14. KAPITEL Eine Rakete ist viel cooler als eine olle Kanone
    Aber eine nächste Biologiestunde gab’s nicht, weil wir nämlich die ganze Zeit proben mussten. Eigentlich ging es von Tag zu Tag besser, wenn man mal davon absah, dass Henni als fünfter Stern von links immer falsch sang. Wenn die anderen sangen:
    »Silberglöckchen, die läuten,
    und Silberlicht rinnt,
    und die Sternlein, die singen;
    süß träumt das Kind.«
    Dann sang sie:
    »Schneeflöckchen, die läuten,
    und liederlich spinnt
    und die Kernlein, die klingen;
    süß träumt das Rind.«
    »Das Kind!«, schrie dann Frau Sauermann jedes Mal. »Nicht das Rind!«
    Aber man hat es sowieso nicht gehört, weil Henni so weit hinten stand.
    Tobias als Hagelfritze hatte schon zwei Trommeln zerstört, weil er so doll auf sie einschlug, und überall flogen Federn herum, weil Annalisa und Pauline mit den Kopfkissen der Frau Holle eine Kissenschlacht gemacht hatten, was den Kissen nicht gut bekommen war.
    Und noch ein Problem gab es: die Kanone.
    Kurz bevor das Stück zu Ende ist, werden zuerst Herr Sumsemann und dann Peter und Annelise mit einer Kanone auf den Mondberg geschossen, wo sie dann den Mondmann treffen.
    Wir hatten zwei riesige Pappröhren zusammengeklebt, sie schwarz angemalt und auf das Gestell von einem Kinderwagen gelegt. Zuerst sollte das Sandmännchen, also Aki, Herrn Sumsemann, also Hugo, in die Kanone stecken, dann würde es einen großen Knall geben, keinen echten natürlich, sondern vom Tonband, und ganz viel Qualm, der war auch nicht echt, sondern von so einer Nebelmaschine, und Hugo sollte aus der Kanone kriechen und sich hinter den Kulissen verstecken. Wenn der Qualm sich dann verzogen hatte, sollten Rosa und ich auf den Mondberg »geschossen« werden. Aber so weit sind wir nie gekommen. Im Stück sollte der Maikäfer Schiss haben und sagen: »Summ – summ – wenn es schießen tut, hab ich Angst, hab ich Angst, ich geh’ kaputt!« Und Hugo sah auch wirklich aus, als würde er sich gleich in die Hose machen.
    »Ich kriech da nicht rein, ich krieg da drin Platzangst«, hat er gejammert und das stand nicht im Text.
    »Stell dich nicht so an, es sind doch nur ein paar Minuten und dann kannst du wieder raus«, rief Frau Sauermann.
    »Auch ein paar Minuten können zu einem tödlichen Schock führen«, meinte Hugo. »Außerdem geht mein Kostüm kaputt und das war echt teuer.«
    Nachdem sein selbstgebastelter Maikäferbauch geplatzt war, hatte Hugos Mutter extra ein Kostüm für ihn machen lassen.
    Frau Sauermann hätte ja am liebsten einem aus der 4 b die Rolle des Maikäfers gegeben, aber erstens wollte die keiner haben und zweitens war es dafür auch viel zu spät. Denn eins musste man Hugo lassen, er sah nicht nur aus wie ein Maikäfer, er konnte auch seinen Text.
    Und dann hatte Clemens die Lösung. »Vielleicht ist eine Kanone ja wirklich keine gute Idee. Da denkt man gleich an Krieg und so. Normalerweise fliegt man doch mit Raketen zum Mond. Wir bauen einfach eine Rakete und Hugo setzt sich drauf.«
    Wir fanden das total klasse. Eine Rakete war außerdem viel cooler als eine olle Kanone. Sogar Frau Sauermann musste zugeben, dass Clemens’ Vorschlag gut war.
    Das Basteln der Rakete war auch kein Problem. Wir haben einfach das Kanonenrohr genommen, es bunt angemalt, eine Spitze vorn drangeklebt und hinten einen langen Stab zum Anzünden. Nicht in echt natürlich.
    Irgendwann fing es dann auch an, uns Spaß zu machen. Nur dass wir auch singen mussten in dem Stück, hat uns überhaupt nicht gefallen. Frau Klawitter hat am Harmonium gesessen und wir mussten so Zeug trällern wie:
    »Rechtes Bein – linkes Bein,
    rechtes Bein – linkes Bein,
    rechtes Bein und linkes Bein.
    Summ! – dann kommt das Flügelein.
    Summ – Summ – Summ!«
    Das war natürlich total peinlich.

    Erst am Freitag ist uns eingefallen, dass wir noch gar nicht geschaut hatten, was aus unseren magischen

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