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Miss Braitwhistle 03 - Miss Braitwhistle hebt ab

Miss Braitwhistle 03 - Miss Braitwhistle hebt ab

Titel: Miss Braitwhistle 03 - Miss Braitwhistle hebt ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Ludwig
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keiner von uns mehr was gesagt. Das war noch nie passiert, nicht seit unserem ersten Schultag.
    Wir sind stumm die Treppe hoch und durch den Flur, stumm in die Klasse und haben uns stumm auf unsere Plätze gesetzt.
    Die anderen haben nichts davon mitgekriegt, die drängten sich alle um Annalisas Tisch.
    »Bitte, ich will auch was!«, »Ich hatte noch gar nichts!«, »Stimmt nicht, du hattest schon zwei.«
    Natürlich wollten Aki und ich dann doch wissen, was los war, dabei war es nur ein ziemlich langweilig aussehender Kuchen, der von Annalisas Geburtstag übriggeblieben war.
    Max hatte schon ganz dicke Backen und fing fürchterlich an zu husten, der Kuchen musste sehr trocken sein.
    Aki schlug ihm zwischen die Schulterblätter und aus Max’ Mund regnete es Krümel.
    »Der ist ja ganz staubig«, sagte Max, als er wieder was sagen konnte.
    »Ist ja auch ein Sandkuchen«, hat Annalisa gesagt. »Du musst ihn ja nicht essen, wenn er dir nicht schmeckt.«
    »Kuchen aus Sand?«, ertönte da eine Stimme. »Das man nicht darf essen!«
    Wir hatten gar nicht gemerkt, dass Miss Braitwhistle in die Klasse gekommen war.
    »Der heißt nur so«, hat Pauline gesagt. »Der ist nicht wirklich aus Sand gebacken.«
    »Schmeckt aber so«, hat Max gesagt.
    »Wir in England lieben trockene Kuchen«, meinte Miss Braitwhistle. »Perfect zu eine Tasse Tee.«
    Sie hat ihre Tasche aufgemacht, ihre Thermosflasche herausgezogen und sich einen Becher voll eingegossen.
    Aki ist unruhig auf seinem Platz rumgerutscht und hat die ganze Zeit zur Tür geguckt.
    »Rosa ist noch nicht da«, hab ich gesagt.
    »Na und?«, hat Aki gesagt. »Interessiert mich doch nicht.«
    Aber das hab ich ihm nicht geglaubt.
    Miss Braitwhistle hat ein Stück von Annalisas Sandkuchen genommen und in den Tee getaucht. »Delicious! Schmeckt so gut wie englische Cake.«
    Wenn englischer Kuchen so trocken war wie der von Annalisa konnte ich gut drauf verzichten.
    Dann hat Miss Braitwhistle sich die Krümel vom Mund gewischt, Thermosflasche und Becher wieder eingepackt und gesagt: »Und nun wir beginnen mit die Unterricht.« Sie hat jeden von uns streng angeschaut. »Max, sitz gerade hin! Molly, steck weg die Puppe! Clemens, man nicht braucht Schal bei diese Wetter. Und Aki … Aki!«
    »Was’n?«, hat Aki gefragt.
    »Das nicht heißt
Wassn
, sondern
Wie bitte, Miss Braitwhistle.
«
    »Von mir aus, dann eben
Wie bitte, Miss Braitwhistle

    »Nimm ab die Mutz.«
    »Die was?«
    »Das, was du hast auf deine Kopf.«
    Aki hat seine Mütze noch tiefer gezogen und den Kopf geschüttelt.
    »Das ist sehr, sehr unhoflich.«
    »Mir egal«, hat Aki gesagt und ein böses Gesicht gemacht.
    Miss Braitwhistle hat ihre Trillerpfeife rausgezogen und hineingeblasen und Akis Mütze flog von seinem Kopf und segelte über die Tische, bis sie schließlich am Tafelständer hängenblieb.
    »Hast du sie noch alle?«, schrie Aki mich an.
    »Aber ich hab doch gar nichts gemacht.«
    »Du hast mir die Mütze vom Kopf geschlagen!«
    »Das war nicht ich, das war Miss –« Und dann sah ich es. Akis Ohr. Oder besser, sein Ohrläppchen. Da klebte nämlich ein Pflaster drauf, genau wie letzte Woche auf meinem.
    Aki hat schnell seine Hand auf sein Ohr gelegt und gemeint, da hätte ihn was gestochen.
    Ich wollte ihn gerade fragen, ob das, was ihn da gestochen hätte, zufällig ein Kakadu mit Namen Amadeus gewesen war, da ging die Tür auf und Rosa kam herein.
    »Ich hab die Wette doch gewonnen!«, rief sie und schwenkte eine kleine Schachtel. »Hier ist der Beweis.«
    Miss Braitwhistle hat eine Augenbraue hochgezogen. »Good morning, Rosa, hast du Entschuldigung fur sein too late?«
    »Ja, ich kann nämlich beweisen, dass Sie nicht zaubern können.«
    »Aber ich nie habe behauptet, dass ich kann zaubern«, hat Miss Braitwhistle gesagt. »Ich bin doch keine witch, wie sagt man? Hexe.«
    »Aber Aki hat gemeint, die Bohnen, die wir letzte Woche im Schulgarten eingepflanzt haben, seien Zauberbohnen gewesen.«
    »Das waren sie auch!«, hat Annalisa gerufen.
    Rosa hat ihr die kleine Schachtel zugeworfen. »Von wegen, die Dinger kann man im Internet bestellen. Ich bin zu spät gekommen, weil ich auf den Briefträger warten wollte.«
    Annalisa hat eine weiße Bohne aus der Schachtel gezogen, sie angeschaut und sie dann Pauline gegeben, die hat sie Max gegeben und Max Clemens und Clemens Hugo und irgendwann hatte ich die Bohne in der Hand. Sie sah genauso aus wie die Bohnen, die wir eingepflanzt hatten.
Viel Glück
stand

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