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Miss Daisy und der Tote auf dem Wasser

Miss Daisy und der Tote auf dem Wasser

Titel: Miss Daisy und der Tote auf dem Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carola Dunn
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Wells brach gerade noch rechtzeitig durch die Dienstbotentür heraus, um ihn dabei zu sehen. Mit triumphierenden Hallo-Gebrüll donnerten er und seine Freunde hinter ihrer Beute her.
    Aber der Fuchs war noch lange nicht gestellt.
    »Er wird es durch ein Fenster versuchen«, rief Alec und änderte die Richtung. »Tom, wir müssen ihn vorher abfangen.«
    Er lief in den Salon, dicht gefolgt von seinem Sergeant.
    Während sie hinter ihnen hereilte, war Daisy sich nicht mehr sicher, auf wessen Seite sie eigentlich stand.
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    Oben auf den Stufen zur Terrasse hatte Daisy einen ausgezeichneten Blick auf das, was sich jetzt abspielte.
    Auf halber Strecke den Rasen hinunter holten die vier Männer von Ambrose Alec und Tom ein. Sie waren aufgehalten worden, als sie alle durch dasselbe Fenster in der Bibliothek steigen mußten. Cherry und Rollo hatten einen Vorsprung, denn sie waren von der Seite hinzugekommen – sie hatten mit Tante Cynthia und den Mädchen unter der Kastanie gesessen, als die Jagdmeute in ihre Richtung schwenkte.
    Alles bewegte sich auf den Landesteg zu, auf dem Lord DeLancey bereits an einem der Boote kniete und hektisch mit einem Taschenmesser auf die Vorleine einhackte.
    Endlich hatte er sie durchschnitten. DeLancey sprang ins Boot, stieß sich vom Landesteg ab, nahm zwei Ruder und paßte sie in die Dollen ein. Er ruderte schon hinaus auf den Fluß, als Rollo und Cherry zum zweiten Boot galoppierten.
    »Keine Ruder da!« rief Rollo entsetzt aus.
    Cherry wirbelte herum. »Fletcher!«
    Alec änderte den Kurs und lief zum Bootshaus. Während er in seiner Hosentasche nach dem Schlüssel zum Vorhängeschloß suchte, mußte er langsamer werden.
    Poindexter holte ihn ein. »Ich hab ein Paar hier verstaut, als wir das am Morgen entführte Boot von Temple Island
    zurückgebracht haben.« Er holte zwei Ruder aus dem Ge-büsch und eilte zum Steg.
    Zu dem Zeitpunkt saßen Cherry und Rollo schon auf den Ruderbänken und Meredith auf der Rückbank, während Wells das Steuer in seine Halterung montierte. Alec öffnete dennoch die Tür zum Bootshaus. Leigh sauste hinein und brachte 260
    ein weiteres Paar Ruder, das er und Poindexter mit ausge-streckten Armen an Cherry weiterreichten, während sich die Lücke zwischen Boot und Ufer bereits vergrößerte.
    Lord DeLancey näherte sich der Mitte des Flusses. Er ruderte stromabwärts zum anderen Ufer. Ein kleines, lautes Motorboot und mehrere andere Ruderboote kamen ebenfalls auf dieser Strecke von Henley herunter, wobei sie sich rechts hielten, dicht am Ufer von Berkshire.
    Daisy schaute hinunter nach Hambleden. Im Augenblick
    war nicht zu sehen, ob ein Boot stromaufwärts kam, doch in der Flußbeuge hatten einige Boote an den Stegen und Pontons der Schleuse festgemacht. Sie warteten offenbar darauf, in diese hineinzufahren, also füllte sie sich anscheinend gerade mit Wasser, um die Höhe des oberen Flußteils zu erreichen.
    Wußte Lord DeLancey über die Schleuse Bescheid? Spä-
    testens dort würden ihn seine Verfolger dingfest machen.
    Oder hatte er vor, an das Ufer von Remenham zu gelangen und dort zu Fuß weiterzulaufen? Er würde nicht sehr weit kommen. Wahrscheinlich aber war er so von Panik ergriffen, daß er überhaupt keinen Plan hatte.
    Während Meredith am Steuer die schnelle Strömung in
    Richtung der Schleuse an der nahegelegenen Seite des Flusses nutzte, näherten sich Cherry und Rollo zusehends DeLancey.
    »Da können wir kaum etwas machen«, sagte Alec, der sich neben Daisy gestellt hatte, »bevor er an Land geht.«
    »Oder die Schleuse erreicht.«
    »Die ist gleich um diese Flußbiegung?«
    »Ja, auf der rechten Seite. Die Boote da drüben stehen anscheinend an, um hineinzufahren, wenn das Wasser – ach, das Tor muß sich gerade geöffnet haben. Da kommt eine Barkasse.«
    Deren offenbar bestens gepflegter Motor summte wie eine Biene. Die Barkasse steuerte in rascher Fahrt auf die Mitte des Flusses zu, um dem Verkehr stromabwärts aus dem Weg zu gehen. Meredith sah sie kurz nach Daisy. Sein Warnruf war über das Tuckern der Barkasse zu hören, Rollo und Cherry ruderten zurück.
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    Lord DeLancey aber zerrte an seinen Rudern mit einer fast wilden Hast. Die Barkasse trötete laut auf, ein Ausweich-manöver in letzter Sekunde – zu spät.
    Das Holz des Bootes zersplitterte beim Zusammenstoß
    mit der Barkasse. Der schräg verlaufende Aufprall schleuderte DeLancey in den Fluß.
    Er schwamm stromabwärts von der Barkasse fort, in einer langen

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