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Miss Lily verliert ihr Herz

Miss Lily verliert ihr Herz

Titel: Miss Lily verliert ihr Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DEB MARLOWE
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Büro oder die dazugehörigen Lagerräume benutzt. Dennoch hatte er das Bedürfnis verspürt herzukommen.
    Jack drückte die Klinke hinunter und stellte erstaunt fest, dass die Tür nicht abgeschlossen war. Der Raum dahinter lag in tiefster Dunkelheit. Es dauerte eine Weile, bis er etwas erkennen konnte. Viel gab es sowieso nicht zu sehen: nichts als ein zerbrochenes Schreibpult, das an der Wand lehnte, und zwei Stühle.
    Enttäuscht wollte Jack sich abwenden.
    In diesem Moment hörte er erst ein dumpfes Geräusch und dann einen leisen Fluch.
    Jack erstarrte; sein Herzschlag beschleunigte sich.
    Seit jenem schrecklichen Erlebnis im Museum trug er ein Messer im Stiefel. Jetzt bückte er sich und zog es heraus. Er kam sich ungeschickt vor, als er es mit den Fingern der linken Hand umschloss. Dennoch fühlte er sich nun sicherer.
    Das Messer umklammernd ging er zu der Tür, die er rechts von dem zerbrochenen Schreibpult bemerkt hatte, und öffnete sie. Sie führte in einen schmalen dunklen Gang, von dem auf beiden Seiten weitere Türen abgingen. Alle bis auf die letzte rechts waren geschlossen. Aus dem offenen Spalt drang ein schwacher Lichtschein.
    Wer mochte sich dort aufhalten?
    Er musste es herausfinden! Vorsichtig zog er den Arm aus der Schlinge und schlich, sich möglichst nah an der Wand haltend, den Flur entlang.
    Aus dem Raum drang das Knarren einer Schublade, die geöffnet wurde. Papier raschelte.
    Jack hielt das Messer fest in der linken und wollte mit der rechten Hand gerade die Tür aufstoßen, als ein Geräusch ihn erstarren ließ.
    Prrrr…
    Erschrocken musterte er das vibrierende Messer, das in der gegenüberliegenden Tür steckte.
    „Ich hab noch eins“, drohte jemand. „Aber ich könnt Sie auch erschießen.“
    Die Spannung fiel von Jack ab. Erleichterung überflutete ihn. Er kannte diese Stimme! „Eli“, rief er, „ich bin es, Jack Alden.“
    Die Tür wurde weit aufgerissen. „Alden, was, um alles in der Welt, tun Sie hier?“
    „Das könnte ich Sie auch fragen.“ Jack steckte sein Messer weg und klopfte dem alten Seemann freundschaftlich auf die Schulter.
    Der wandte sich brummelnd ab und fuhr fort, in der Schublade zu wühlen. „Was macht der Arm?“, fragte er nach einer Weile.
    Jack zog das noch immer leise vibrierende Wurfmesser aus dem Holz. „Die Wunde verheilt recht gut. Sagen Sie, warum sind Sie nicht mit Latimer, Trey und Chione in Devonshire? Gibt es dort nichts für Sie zu tun? Ich hätte gedacht, dass die Planung einer Hochzeit und einer Reise nach Ägypten eine Menge Vorbereitungen erfordert.“
    „Das stimmt. In Latimers Haushalt geht es zu wie in einem Irrenhaus.“ Eli streckte eine Hand aus, und Jack legte das Messer hinein. Der alte Seemann schloss die Schublade mit einem Knall. „Trey hat mich hergeschickt. Er glaubt, dass irgendwas im Busch ist.“
    „Er glaubt, dass Batiste neue Pläne schmiedet?“, vergewisserte Jack sich.
    „Schon möglich … Jedenfalls sollen ein paar Männer des Kapitäns hier in England gesehen worden sein.“
    Ärger wallte in Jack auf. „Dass Batiste entkommen konnte, macht mich unglaublich zornig.“ Seine Stimme klang rau. Himmel, er musste sich bemühen, seine Gefühle unter Kontrolle zu bringen! Er atmete ein paar Mal tief durch. „Die Vorstellung, dass er im Hintergrund die Fäden zieht und neues Unheil ausbrütet, bringt mich fast um den Verstand. Nach allem, was er Mervyn Latimer angetan hat, sollte er gehängt werden.“
    „Ja, das war schlimm. Aber wir wissen, dass er anderen noch mehr geschadet hat. Er ist ein wahrer Teufel. Ich mache mir um Trey und seine Familie große Sorgen. Batiste wird sich rächen. Er wird niemals vergessen, dass wir im Museum seine Pläne durchkreuzt haben.“
    „Wonach suchen Sie hier?“
    Eli zuckte die Schultern. „Nach irgendeinem Hinweis darauf, wo Batiste sich versteckt hält. Es dürfte nicht viele Orte geben, an denen er sicher ist, jetzt, wo die Amerikaner ihn genauso verfolgen wie die englische Marine.“
    „Er besitzt ein Schiff und kann sich auf allen Meeren frei bewegen.“
    „Aber in den meisten Häfen darf er sich nicht blicken lassen. Trey meint übrigens, Batiste würde versuchen, in der Nähe von London zu bleiben. Der Schurke hat nicht bekommen, was er wollte, und wird es deshalb erneut versuchen. Wenn wir nur wüssten, aus welcher Ecke er zuschlagen wird!“
    „Es nicht leicht, ihn aufzustöbern. Aber ich habe von einem Schiffsbauer gehört, der uns vielleicht weiterhelfen

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