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Miss Sophie, Sie können mir vertrauen

Miss Sophie, Sie können mir vertrauen

Titel: Miss Sophie, Sie können mir vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Rolls
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von ihm angeschlagenen leichten Ton und seine volltönende Stimme hatte die vulgäre Redewendung richtiggehend romantisch geklungen.
    Die Gastgeberin schnaubte. “Sie verstehen es, jemandem um den Bart zu gehen, Helford. Schaff ihn mir aus den Augen, Peter!”
    “Mit Vergnügen, Tante Louisa”, erwiderte er bereitwillig und schaute amüsiert Lord Helford an. “Übst du, um bei naiven Debütantinnen Eindruck zu schinden? Sei versichert, dass du nicht aus der Übung geraten bist.”
    Der Abend verging in einem Rausch von Musik und Champagner und einem Strom von vertrauten und neuen Gesichtern, der an Seiner Lordschaft vorbeizog. Peter hatte, seinem Versprechen getreu, Penelope überredet, David so vielen jungen Damen wie möglich vorzustellen. Die meisten von ihnen vergaß David sofort, die charmante Miss Clovelly eingeschlossen.
    Lady Lucinda Anstey war jedoch ein anderer Fall. David war ihr noch nicht von Penelope vorgestellt worden, aber ihre würdevolle Haltung und ihre glänzenden schwarzen Locken hatten sein Interesse geweckt.
    “Wer ist das, Penelope?” erkundigte er sich leise.
    Sie schaute in dieselbe Richtung wie er.
    “Die Person mit dem schwarzen Haar.”
    Verflixt! Penelope wusste zwar nichts, was gegen Lady Lucinda gesprochen hätte, konnte sich jedoch nicht für sie erwärmen.
    “Das ist Lady Lucinda Anstey”, erklärte sie widerstrebend. Wenn er Lady Lucinda heiratete, würde der gesellschaftliche Umgang zwischen den Melvilles und den Frobishers höchst steif und sehr förmlich sein. Lady Stanford, die Mutter der jungen Dame, war dafür bekannt, dass sie bei ihren Festlichkeiten erdrückend viel Wert auf Pomp und Zeremoniell legte. Lady Lucinda schien das sogar zu genießen.
    “Ach, ja?”, äußerte Lord Helford und betrachtete die Dame mit Kennerblick. Sie war hochgewachsen, sehr elegant und ganz entschieden distinguiert. Vermutlich konnte man sie schön nennen. Ehrlich gesagt, bevorzugte er zierlichere Frauen, aber doch solche mit weiblicheren Rundungen, als Lady Lucinda sie aufwies, kurz, die Art von Frau, bei der man etwas in der Hand hatte. Irritiert hielt er sich vor, nach seiner zukünftigen Gattin zu suchen, einer Gefährtin, die respektiert werden musste, mit der er jedoch nicht in hitziger Leidenschaft verkehren wollte. Eine Mätresse konnte er sich später zulegen.
    “Willst du mich Lady Lucinda vorstellen?”
    Sehr begeistert hatte das nicht geklungen. Penelope schickte sich jedoch ins Unvermeidliche. Peter hatte sie davor gewarnt, dass David nicht auf eine Liebesheirat aus war. “Eine gute Abstammung, tadelloses Benehmen und außerordentliche Schönheit”, hatte er augenzwinkernd gesagt. Nun, alles das hatte Lady Lucinda. Wenn David bei seiner zukünftigen Frau keine Liebe suchte, dann ging sie, Penelope, das nichts an. Daran denkend ging sie mit ihm zu den Damen. “Guten Abend, Lady Stanford, Lady Lucinda. Ich möchte Ihnen Viscount Helford vorstellen, der soeben aus Wien zurückgekehrt ist.”
    Er gab erst Lady Stanford, dann Lady Lucinda einen Handkuss. Sein offensichtlich großes Bedürfnis, sie kennenlernen zu wollen, schien weder die eine noch die andere Dame im Mindesten zu beeindrucken oder in Verlegenheit zu bringen. Das störte ihn nicht im Geringsten. Ihr Benehmen ließ die würdevolle Haltung und die gute Erziehung erkennen, auf die er bei seiner Gattin Wert legte.
    Man tauschte Belanglosigkeiten über das Wetter, den überfüllten Ballsaal und die Aussicht, dass er im Verlauf des Abends sich noch mehr füllen würde. Lord Helford war angenehm von Lady Lucinda überrascht. Sie war gut erzogen, hatte vernünftige Ansichten und war ganz eindeutig eine hinreißend aussehende Frau, genau die richtige, die er als Gattin im Sinn hatte.
    Lady Stanford hingegen gefiel ihm weniger. Er fand, sie sei viel zu eingebildet, ganz zu schweigen davon, dass sie über alles, was außerhalb Londons geschah, nicht Bescheid wusste.
    “Ich bin entzückt, Ihre Bekanntschaft gemacht zu haben”, sagte sie. “Es muss Sie freuen, nach dem langen Auslandsaufenthalt wieder im Lande zu sein. Sie müssen sich oft gewünscht haben, Ihre Muttersprache zu hören. Und ich habe gehört, dass in Wien der Ton nicht immer so ist, wie man es sich wünscht.”
    Boshaft fragte sich Lord Helford, in welcher Sprache man ihrer Meinung nach in der Botschaft redete.
    “Ganz recht, Madam”, stimmte er höflich zu. “Und ich bin mir dessen, was mir gefehlt hat, umso mehr bewusst, wenn ich mich auf einer

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