Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Missing in Action

Missing in Action

Titel: Missing in Action Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
Vom Netzwerk:
Idee. »Kommen Sie.«
    Er rollte sich wieder unter dem feststeckenden Tor durch, sprang auf und lief in die Dunkelheit der Fahrzeughalle. Nach dem Tageslicht brauchten seine Augen einen Moment, um sich an den Schatten zu gewöhnen.
    Wie gezähmte Riesen standen die Fahrzeuge im Dämmerlicht, das nur durch zwei winzige Fenster weit über ihnen hereinfiel. John deutete auf die Baumaschinen. »Schließen Sie eine davon kurz.«
    »Ich hätte ja lieber so einen«, erwiderte Grasse und
deutete über die Schulter auf die Kampfläufer, aber sie machte sich gleich an die Arbeit und kletterte in den Führerstand eines Lastwagens, dessen Räder größer waren als John.
    Es dauerte keine Minute, da sprang die Baumaschine an. Auf fremden Welten werden die Leute eben unzuverlässig und denken nicht mehr an Diebstahl , dachte John voller Häme. Er wies auf die gegenüberliegende Wand.
    »Da hin«, brüllte er, um den Lärm des Fahrzeugs zu übertönen.
    Der Lastwagen donnerte los. Fast sah es aus, als würde er einen Kavaliersstart hinlegen, aber es waren nur die Reifen, die bei der plötzlichen Beschleunigung auf dem glatten Hallenboden Halt suchten. Er schlingerte zweimal, dann raste er auf die Wand zu. Grasse sprang hinab, rollte sich um ihren Karabiner ab und kam sofort auf die Füße. John beneidete sie um ihre akrobatischen Fähigkeiten, aber dann prallte der Lastwagen auch schon in voller Fahrt gegen die Wand – und durchschlug sie.
    Beton brach auseinander, Brocken stürzten hinab, Staub wallte auf. Der Laster bockte kurz auf, als er über die Trümmer fuhr, neigte sich dabei gefährlich zur Seite, dann kippte er um und rutschte noch einige Meter weiter.
    John rannte bereits, als das Fahrzeug noch auf der Kippe stand. Grasse sprintete an ihm vorbei, hielt sich einen Arm vor das Gesicht, sprang durch das Loch und verschwand im Staub. John hörte Maschinengewehrfeuer, Schreie. Draußen schien Chaos zu herrschen.

    Gut! Er wollte Grasse gerade folgen, als ihn etwas an der Schulter traf, von den Füßen hob und mitten in die Trümmer schleuderte.
    Benommen rollte er sich zur Seite, suchte mit seltsam ungeschickten Fingern seine Waffe. Drei Gestalten liefen durch die Halle. Sie waren durch die Schleuse gekommen, zwei hatten kurzläufige Lasergewehre im Anschlag. John sah die Ziellaser im Staub rot aufblitzen. Er warf sich zur Seite, hinter einen Betonbrocken. Seine Rechte fand die Pistole, er nutzte seinen Schwung, drehte sich weiter, nahm einen der Bewaffneten ins Ziel und schoss. Der Angreifer ging ohne einen Schrei zu Boden, aber der andere deckte John mit einer ganzen Salve ein. Heißer Schmerz streifte seinen Unterarm, er schrie auf. Er brachte den Betonbrocken wieder zwischen sich und seine Gegner, kroch hinter diesem davon, in den Staubnebel, wollte das Loch erreichen. Seine Schulter brannte, als hätte man ihm flüssiges Feuer in die Knochen geschüttet.
    Neben seiner Hand tauchte ein roter Zielpunkt auf. Instinktiv rollte John nach rechts über den Trümmerhaufen. Spitzen bohrten sich in seine Rücken, seine Schulter schlug gegen einen Stein, und er stöhnte auf. Mit einem Schrei warf er sich vor und riss noch im Sprung seinen Leib herum. Die beiden Feinde waren nah, kaum zehn Meter entfernt. John drückte den Abzug.
    Ob Glück oder Können, der Schuss traf den Gegner mit der Waffe in den Bauch. Er taumelte zurück, ließ seinen Laser fallen und schrie, doch John konnte sich
nicht über seinen Treffer freuen. Er schlug auf, rutschte das Geröll hinab und schlug gegen eine Metallkante des umgestürzten Lastwagens. Als die Schmerzen unbarmherzig durch seinen Leib tobten, glitt ihm die Pistole aus den Fingern. Die Welt wurde grau, dunkel, verlor erst Farbe, dann Kontur. Er sah Bewegung, aber sein Geist konnte nichts davon erfassen.
    Dann wurde er emporgerissen, und ein Schlag traf ihn direkt unter die Rippen. Der scharfe Schmerz riss ihn zurück in die Wirklichkeit, seiner Kehle entrang sich ein Keuchen.
    »John, was denken Sie, was Sie hier tun?«
    Verwirrt blickte sich der Ex-Soldat um. Ein Mann hielt ihn fest, kantiges Gesicht, graue Haare, Schnauzbart.
    »Braddock«, knurrte John und spürte, wie die Wut in ihm aufstieg. Er suchte nach seiner Waffe, aber Pistole und Karabiner waren fort.
    »Meinen Sie, ich lasse zu, dass Sie und Ihre Bande von Halbaffen meine Basis auseinandernehmen? Dass ich Sie entkommen lasse?«
    »Ich bringe Sie um«, erwiderte John, aber der Oberst schlug ihm als Antwort nur schnell mit der Hand

Weitere Kostenlose Bücher