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Mission Ares

Mission Ares

Titel: Mission Ares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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welchem publikumswirksamen, politischen oder sogar geopolitischen Kalkül der alte JFK es zu verdanken hatte, daß Nixon ihm ausgerechnet heute wieder zu einem Auftritt im Rampenlicht verholfen hatte.
    Er hatte Mühe, sich auf Kennedys Worte zu konzentrieren.
    Die fünfzehn Meter entfernte Mondfähre wirkte wie eine
    riesige Spinne, die vom gleißenden Sonnenlicht beschienen wurde. Die Eagle war eine ebenso komplexe wie filigrane Konstruktion aus Blattgold und Aluminium, wobei die Symmetrie der Rampe durch den bauchigen Treibstofftank zur Rechten beeinträchtigt wurde. Die Mondfähre starrte von Antennen, Kopplungsöffnungen und Steuertriebwerken. Er sah den Staub, der sich über den mit Blattgold beschichteten Mantel des Triebwerks der Mondfähre gelegt hatte. Im Sonnenlicht wirkte die Mondfähre zerbrechlich: das Gewicht der Aluminiumkapsel war von den Ingenieuren der
    Herstellerfirma auf ein Minimum reduziert worden. Doch hier, auf dieser kleinen, statischen Welt, stimmten die Proportionen der Mondfähre wieder.
    Sie ahnen gar nicht, wie nervös ich an jenem Tag war, meine Herren. Ich war mir nicht sicher, ob es richtig war, diese ehrwürdige Versammlung um so hohe Beträge zu bitten, ja sogar um eine Transformation unserer Volkswirtschaft. Doch wo dieses Ziel nun erreicht wurde, danke ich Ihnen, Neil und Joe, und Ihren Kollegen für Ihren Wagemut. Und den vielen fähigen Menschen unseres Landes, bei der NASA und der Raumfahrtindustrie, danke ich für ihren großartigen Einsatz…
    Muldoon schaute unbehaglich auf die stumme Kamera auf dem Stativ. Er sagte: ›wo dieses Ziel nun erreicht wurde‹. Vielleicht ging es wirklich nur um Fußabdrücke und Flaggen.
    Es war etwa Viertel vor elf an einem warmen Juliabend in Houston. Er fragte sich, wie viele Mondscheinspaziergänger wohl schon unterwegs waren.
    Jill würde noch immer zu Hause vor dem Fernsehgerät sitzen
    – oder?
    … nach einem schwierigen Jahrzehnt zuhause und in der Welt hat Apollo Amerika zu einem neuen Selbstbewußtsein verholfen. Wo wir nun auf dem Mond gelandet sind, dürfen wir nicht zulassen, daß unser gemeinsamer Wille sich wieder in Einzelinteressen auflöst. Ich glaube, wir müssen weiter in die Zukunft sehen. In diesem Augenblick des Triumphs von Apollo möchte ich mein Land vor eine neue Herausforderung stellen: weiter zu gehen als in unseren kühnsten Träumen – den Bau unserer großen Raumschiffe fortzusetzen und mit ihnen zum Mars zufliegen.
    Mars?
    Die abgehackte Stimme drang als insektengleiches Wispern aus dem Kopfhörer, fern und bedeutungslos.
    Vielleicht stimmte sogar, was die Leute sagten: daß die
    Schüsse, die Kennedy vor sechs Jahren in Texas überlebt hatte, doch mehr in Mitleidenschaft gezogen hatten als nur seinen Körper…
    Er stand reglos da und erkannte nun, daß das Land sich sanft, aber merklich bis zum Horizont und überhaupt in alle Richtungen krümmte. Er hatte den Eindruck, auf der Kuppe eines großen, flachen Hügels zu stehen. Er und Armstrong waren zwei Menschen, die auf einer im All treibenden Kugel standen. Ihm wurde schwindlig. Plötzlich fühlte er sich so dicht mit dem Universum verwoben, wie er es auf der Erde nie erlebt hatte.
    … Dies wird gewiß die schwierigste Reise werden, seit die großen Entdecker vor über drei Jahrhunderten aufbrachen, um ein Bild unseres Planeten zu zeichnen: eine neue Generation von Helden wird zu einem weit entfernten Ort reisen, wo die Erde nur noch als bloßer Lichtpunkt am Himmel steht und sich nicht mehr von den Sternen unterscheidet… Wir werden zum Mars fliegen, weil er der einzige Planet außer der Erde ist, der wahrscheinlich Leben trägt. Und wir werden diese Welt in eine zweite Erde verwandeln und somit das Überleben der Menschheit sichern…
    Die Erde schwebte als große blaue, marmorierte Kugel über ihm. Anders als der Mond – von der Erde aus betrachtet –vermittelte sie einen dreidimensionalen Eindruck. Er sah die große, tiefstehende Sonne, deren Licht schräg auf diese öde Welt fiel. Plötzlich bekam er eine Perspektive für die Entfernung, die er bewältigt hatte: er war so weit gereist, daß die Dreifaltigkeit der Lichter, die seit jeher das Bewußtsein der Menschen geprägt hatte – Erde, Mond und Sonne –, sich in einem komplexen Reigen um ihn bewegt und diese neuen relativen Positionen in seiner Wahrnehmung bezogen hatten.
    Genauso schnell, wie dieses Gefühl der Entrücktheit sich eingestellt hatte, war es auch wieder verschwunden. Er hing

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