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Mission Arktis

Titel: Mission Arktis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Bergsturzes. Der Fahrer würde einige Zeit brauchen, um seinen Partner zu finden, dann einen Bogen zu schlagen und sich auf die Verfolgungsjagd zu machen. Matt plante, bis dahin längst über alle Berge zu sein.
Mit diesem Ziel vor Augen, marschierte Matt zurück in den dichteren Wald und joggte zu seinem Lagerplatz hinab. Seine nassen Sachen hingen an ihm herunter wie Zementsäcke, aber nach ein paar Minuten wärmte die Anstrengung seine Glieder und bannte die Gefahr einer Unterkühlung. Sobald er das Lager erreicht haben würde, konnte er sich umziehen.
Während er so bergab trabte, setzte leichter Schneefall ein. Dicke Flocken rieselten aus den Wolken und verhießen ein dichteres Gewirbel. Nach zehn Minuten war es bereits so weit. Der Schnee verhüllte den Fichtenwald und reduzierte die Sichtweite auf ein paar Meter. Aber Matt kannte den Wald. Er gelangte zu dem am Rand gefrorenen Bach in der Talsohle und folgte ihm stromabwärts zu seinem Lagerplatz. Er fand auch die Pferdespur.
Als Erster begrüßte ihn Bane, der ihn vor Freude fast umwarf, als er sich das letzte Stück Weg herankämpfte.
»Ja, ich freu mich auch, dich zu sehen.« Er klopfte dem Hund auf die Flanken und folgte ihm ins Lager.
Mariah kaute auf irgendwelchen grünen Blättern herum. Die anderen Hunde kamen angelaufen, aber von dem Reporter gab es nirgends eine Spur. »Craig?«
Hinter einem Busch tauchte er endlich auf, beide Fäuste um eine kleine Axt geschlungen. Als er Matt erkannte, machte sich auf seinem Gesicht Erleichterung breit. »Ich … ich wusste nicht, was passiert ist. Ich hab Schüsse gehört … Schreie …«
»Das war ich nicht.« Matt ging zu ihm und nahm ihm die Axt ab. »Aber wir sind noch nicht über den Berg, wie man so schön sagt.«
Jenseits des Tals hörte man noch immer das Jaulen des einsamen Motorrads. Matt starrte in den dunklen, verschneiten Wald. Nein, wir sind wirklich noch nicht über den Berg.
»Was machen wir denn jetzt?« Auch Craig horchte auf das Motorengeräusch, das schon wieder lauter wurde. Sein Blick wanderte zu der zerbrochenen Flinte.
Matt hatte schon ganz vergessen, dass er sie noch mit sich herumschleppte. »Kaputt«, brummte er, wandte sich zum Lager und begann, in seinen Vorräten herumzuwühlen und mit raschen Griffen das herauszusortieren, was sie für ihre nächtliche Flucht brauchten. Sie würden mit leichtem Gepäck reisen müssen.
»Haben Sie noch ein anderes Gewehr?«, erkundigte sich Craig. »Oder können wir dem Motorrad zu Pferd entkommen?«
Matt schüttelte den Kopf und hatte damit beide Fragen beantwortet.
»Was machen wir dann?«
Endlich hatte Matt gefunden, wonach er gestöbert hatte, und legte es zu seiner Tasche. Wenigstens das war noch intakt.
»Was ist mit dem anderen Motorrad?« In Craigs Stimme wuchs die Panik.
Matt richtete sich auf. »Keine Sorge. Es gibt ein altes Sprichwort hier in Alaska.«
»Nämlich?«
»Hier oben überleben nur die Starken … und manchmal werden auch sie getötet.«
Allem Anschein nach fand der Reporter aus Seattle das Sprichwort nicht besonders tröstlich.
    22:48 Uhr
    Stefan Jurgen trug ein Nachtsichtgerät, weshalb er auch ohne die Motorradscheinwerfer im Dunkeln sehen konnte, wegen des Schneesturms allerdings nur ein paar Meter. Der Schnee fiel in dichten Flocken – durch das Gerät ein grüner Nebel.
    Er hielt sein Schnee-undEisFahrzeug aufrecht, während er sich den Serpentinenweg emporquälte. Zwar behinderte der Schnee die Sicht, machte es dafür aber leichter, seiner Beute zu folgen, denn die Spuren waren deutlich zu erkennen. Er zählte ein Pferd und vier Hunde. Auf dem Pferd ritten jetzt zwei Männer. Gelegentlich, wenn das Gelände schwierig wurde, saß einer davon ab und führte das Pferd ein Stück weit. Dann stieg er wieder auf.
    Er hielt Ausschau nach Anzeichen dafür, dass die beiden sich trennten, aber bis jetzt waren keine Spuren von der Hauptfährte abgezweigt.
    Gut. Er wollte sie lieber auf einen Streich erwischen. Sein Gesicht unter den gefrorenen Sichtgläsern war hasserfüllt. Mikal war sein kleiner Bruder gewesen. Vor einer Stunde hatte er seinen gequälten Körper neben einem kleinen Bach gefunden, fast bewusstlos vor Schmerzen, das Gesicht eine blutig entstellte Masse. Er hatte keine Wahl gehabt, er musste seine Befehle befolgen. Trotzdem hatte es ihn beim Abdrücken fast zerrissen. Zumindest hatte Mikal die Qualen nun überstanden.
    Anschließend hatte er sich mit dem Blut seines Bruders ein Zeichen auf die Stirn gemalt. Jetzt

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