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Mission Arktis

Titel: Mission Arktis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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bestand seine Mission nicht mehr nur darin, das Zielobjekt zu finden und auszulöschen, jetzt befand er sich auf einem Rachefeldzug. Er würde mit den Ohren und der Nase dieses Amerikaners zurückkehren. Die würde er seinem Vater in Wladistak bringen. Für Mikal … für das, was seinem kleinen Bruder angetan worden war. Das schwor er bei Mikals Blut.
    Durch das Zielfernrohr seines Gewehrs hatte er vorhin einen Blick auf seine Zielperson erhaschen können: groß, sandfarbene Haare, windgegerbtes Gesicht. Der Mann hatte sich als recht findig erwiesen, aber Mikal war auch das jüngste Mitglied des Teams von Operation Leopard gewesen, zehn Jahre jünger als Stefan. Er hatte nicht dessen Kampferfahrung besessen. Ein Bärenjunges gegen einen Löwen. Jetzt war er gewarnt, was die Fähigkeiten seines Opfers anging, er würde nicht noch einmal den Fehler begehen, den Mann zu unterschätzen. Beim Blut seines Bruders würde er den Amerikaner lebend fangen und seinen Körper zerlegen, solange er noch atmete. Seine Schreie würden bis nach Russland hallen.
    Während Stefan sich auf seinem Motorrad durch die waldige Schlucht emporarbeitete, wurde die Spur immer deutlicher und Stefans Gesicht immer härter. Bald hatte er seine Opfer erreicht, schätzungsweise lagen nur noch knapp hundert Meter zwischen ihnen. Als erfahrener Fährtenleser, der in den winterlichen Bergen Afghanistans ausgebildet worden war, wusste Stefan, wie man eine solche Spur zu deuten hatte.
    Er trieb die Maschine eine weitere Serpentine hinauf und nahm dann das Gas weg. Rasch stieg er ab und schlang sich das Gewehr bequem um die Schulter. Als Nächstes löste er die Waffe, die seitlich an seinem Fahrzeug befestigt war. Jetzt war es Zeit, ernsthaft mit der Jagd zu beginnen. Stefan, der an der sibirischen Küste aufgewachsen war, kannte die Kälte und wusste, wie man auch im Schneesturm seine Beute erwischte.
    Von hier aus würde er zu Fuß gehen … aber erst einmal musste er seinen Opfern Angst einjagen, damit sie in Panik gerieten und unüberlegt handelten. Wie jedes wilde Tier machten auch Menschen Fehler, sobald sie in Panik waren.
    Er schob das Nachtsichtgerät auf die Stirn, zielte mit der schweren Waffe und las die Entfernung und die Steigungsanzeigen ab. 
    Zufrieden drückte er ab.
      
     
    23:02 Uhr
    Craig fröstelte und klammerte sich an den Mann, der vor ihm im Sattel saß. Dabei versuchte er, so viel Wärme wie möglich aus dem Körperkontakt zu gewinnen. Zumindest schützte ihn der breite Rücken des Wildhüters vor dem schlimmsten Wind.
    Während sie so durch den Schneesturm ritten, konnte Matt sich seine Fragen nicht verbeißen, sie ließen ihm einfach keine Ruhe. »Ich versteh das einfach nicht. Es muss doch einen Grund für all das geben. Hat es was mit Ihren Recherchen zu tun? Oder ist es was anderes?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Craig zum zehnten Mal durch den Wollschal, den er sich übers Gesicht gezogen hatte. Er wollte nicht darüber sprechen. Er wollte sich nur darauf konzentrieren, warm zu bleiben. Zur
    Hölle mit dem Auftrag …!
    »Falls es mit Ihnen zu tun hat – warum machen die sich so viel Mühe, um Sie an Ihrer Story zu hindern?«
»Ich weiß es nicht. Zu Hause in Seattle hab ich über Stadtratswahlen berichtet und AP-Berichte oder Features aus lokaler Sicht umgeschrieben. Den Auftrag hier hat man mir zugeschoben, weil der Chefredakteur sauer auf mich ist. Ich hatte ein Date mit seiner Nichte, ein einziges. Und das Mädel war wirklich zwanzig und keine zwölf oder so.«
»Ein politischer Reporter«, brummte Matt vor sich hin. »Ich meine, warum sollte eine wissenschaftliche Forschungsstation einen politischen Reporter anfordern?«
Craig seufzte. Offensichtlich hatte dieser Mann nicht vor, lockerzulassen. In dem Wunsch, die Diskussion zu beenden, gab er schließlich preis, was er wusste. »Ein Meeresbiologe in der Driftstation hat einen Cousin, der für meine Zeitung arbeitet. Der hat ein Telegramm geschickt, in dem es angeblich um eine Entdeckung von erheblichem Interesse ging. Hatte irgendwas damit zu tun, dass die Forscher eine verlassene Eisstation entdeckt haben. Was immer sie da gefunden haben, hat für eine Menge Aufregung gesorgt, aber der Station wurde von der NavyMannschaft da unten strengstes Stillschweigen verordnet.«
»Strengstes Stillschweigen? Und dieser Biologe konnte die Nachricht trotzdem rausschmuggeln?«
Craig nickte. »Man hat mich losgeschickt, um nachzusehen, ob da wirklich eine Geschichte von

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