Mission auf Arachnae
Neues, etwas, das Abwechslung in die Monotonie des Schiffsalltags brachte: Spock und die Frau, die ihn verabscheute. Die Männer und Frauen der Besatzung würden reden und die Gerüchte kein Ende nehmen.
Und ihn, Mr. Spocks speziellen Freund, lächelte die streitbare Dame an.
Wenn das nur gutgeht, dachte der Bordarzt und sagte laut:
»Sie werden sich daran gewöhnen müssen. Nun kommen Sie. Ich zeige Ihnen Ihre Kabine.«
3.
Gemischte Gefühle – das war eine Untertreibung für das, was McCoy empfand, als er neben der schönen Wissenschaftler in durch die Korridore der ENTERPRISE ging. Einerseits war er heilfroh, daß er sie nicht mit Spock zu teilen brauchte, zum andern tat ihm der Vulkanier leid. Natürlich, er und Spock waren oft genug aneinandergeraten, aber im Grunde mochte keiner der beiden ohne den anderen auskommen. Selbstverständlich würden weder McCoy noch Spock dies jemals zugeben.
Und dabei war Katalya Tremain ein Bild von einer Frau. Wenn sie ihn, McCoy, nun nur seinetwegen dem Rivalen vorgezogen hätte, hätte er sich keinen Augenblick Gedanken zu machen brauchen, aber so …
Zuerst zeigte er ihr ihre Kabine, und sie war mehr als zufrieden damit. McCoy verzichtete darauf, ihr zu sagen, daß auch Spock tüchtig mitgeholfen hatte, sie zu verschönern. Wahrscheinlich wäre die Wissenschaftlerin sofort in ein anderes Quartier umgezogen. Doch Tremain taute regelrecht auf. Sie lachte und glich kaum mehr der Frau aus dem Transporterraum.
Dr. Tremains Gepäck stand in der Mitte der geräumigen Kabine. McCoy half ihr beim Auspacken, als ob dies das Selbstverständlichste auf der Welt wäre. Bei der Unterhaltung entdeckte der Doktor immer mehr Gemeinsamkeiten. Sie spielte ebenso mittelmäßig Schach und hatte den gleichen Kunstgeschmack wie er. Sie spielte Gitarre und kannte all seine Lieblingslieder. Wenn die Szene im Transporterraum nicht gewesen wäre – McCoy hätte ihr schon jetzt zu Füßen gelegen.
Dann die Wäsche. McCoy betrachtete abwechselnd das, was aus den Koffern zum Vorschein kam, und die Frau. Wie attraktiv sie war. Gerne hätte er sie in diesen mit feinen Spitzen besetzten Dessous gesehen. Er stellte sie sich darin vor – und mit einem Male war Spock, waren alle Vulkanier des Universums völlig vergessen.
»Wollen Sie’s mir nicht doch sagen, Katalya?« fragte McCoy dann dennoch. »Warum hassen Sie die Vulkanier so sehr? So etwas paßt doch gar nicht zu einer solch zauberhaften Frau wie Ihnen. Warum diese Bitterkeit?«
»Bitte, Len, reden wir nicht darüber. Es ist etwas, mit dem ich selbst fertig werden muß.« Die Wissenschaftlerin hängte die letzten Kleidungsstücke in einen Wandschrank und rieb sich aufatmend die Hände. Sie lächelte McCoy an. »Alles fertig. Vielen Dank für Ihre Hilfe. Nun kommt die große Untersuchung, oder? Sie müssen sich vergewissern, daß kein Seuchenträger zu Ihnen an Bord gekommen ist.«
»Sie weichen mir aus«, zwang McCoy sich zu sagen. »Wir müssen darüber reden, Katalya. Geben Sir mir die Chance, Ihnen zu helfen, was auch immer sie quält. Es ist nicht nur Spock, es geht um alle Vulkanier. Warum?«
Sie zuckte die Schultern und verbarg ihre Augen einen Moment hinter einer Hand. »Fragen Sie mich doch nicht! Ich weiß es nicht. Wenn ich nur einen Vulkanier aus der Ferne sehe, wird mir übel. Ich weiß, daß Sie als Arzt eine Menge von Psychologie verstehen, Len. Aber ich habe schon so viele Sitzungen bei den besten Psychiatern hinter mir, daß ich sie gar nicht mehr zählen kann. Ich hasse Vulkanier, das ist alles. Sie sind so kalt, so gefühllos, so hinterhältig. Logik, ja, das ist alles, was sie verstehen. Man kann keinem von ihnen vertrauen. Nein, Len, es ist ein furchtbarer Gedanke für mich, einen nur in der Nähe zu wissen.«
»Dann haben Sie vielleicht früher einmal schlechte Erfahrungen mit ihnen gemacht, ist es das? Ein solcher Haß kann nicht ohne Grund sein.«
»Millionen von Gründen! Bitte hören Sie auf, Len. Sie verschwenden nur Ihre Zeit. Wie viele Leute haben schon versucht, mir zu helfen, wie sie es nannten. Umsonst. Es gibt nichts, das mich dazu bringen könnte, diesen Scheusalen …« Sie ließ sich auf ihre Liege fallen, als ob allein das Reden über ihre Probleme sie an den Rand eines Nervenzusammenbruchs gebracht hätte.
McCoy schwieg und setzte sich neben sie. Er konnte in diesem Moment nicht anders – er mußte einfach den Arm um ihre Schulter legen und sie ganz nahe an sich heranziehen. Es war nicht
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