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Mission auf Leben und Tod: Roman (German Edition)

Mission auf Leben und Tod: Roman (German Edition)

Titel: Mission auf Leben und Tod: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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anlandet, kommt er keine fünf Meter weit. Wir bleiben in Kontakt.«
    Marcel eilte aus der Polizeidienststelle, fuhr zu dem Appartementgebäude, in dem Raymond wohnte, und rief ihn per Handy an. Zehn Minuten später machten sie sich auf den Weg, jeweils ausgerüstet mit einer Sig Sauer 9 mm, der Handfeuerwaffe der französischen Spezialkräfte.
     
     
    0500
48.80 Nord, 2.24 West
     
    Das Unwetter war ins Landesinnere abgezogen, während die Eagle durch die Dunkelheit nach Süden stampfte. Noch immer war die See rau und aufgewühlt. Mack schaltete das Radar immer nur für Sekunden an, um sich zu vergewissern, dass er von der Küstenwache nicht verfolgt wurde. Im Moment befand er sich acht Seemeilen vor der Küste, nördlich der Landspitze von Sables-d’Or-les-Pins.
    Er aktivierte das Echolot und registrierte 100 Meter unter dem Kiel. Er wollte näher an die Küste heran und damit in den Radar-Störbereich der Landmasse. Außerdem hatte er sich darauf festgelegt, in Val André zu landen, einer Kleinstadt etwa zehn Kilometer südwestlich von Sables-d’Or. Demnach hatte er noch eine Stunde Zeit, um die 14 Seemeilen bis zur Landestelle zurückzulegen, wenn er vor Sonnenaufgang gegen sechs Uhr ankommen wollte. Er würde aber bereits in der Morgendämmerung an Land
gehen, und nicht mehr in der Dunkelheit getarnt sein. Natürlich wusste er nicht, dass um halb fünf drei Boote der Küstenwache, eines in Cherbourg und zwei in Saint-Malo, abgelegt und sich auf die Suche nach der Eagle gemacht hatten. Deren Meldungen wurden zu Pierre Savary in Rennes und von dort zu Marcel und Raymond weitergeleitet.
    Bislang war lediglich das verdächtige Fischerboot lokalisiert worden, das auf Saint-Malo zuhielt. Deren ganz und gar unverdächtige spanische Besatzung hatte das Funkgerät ausgestellt und hörte Flamenco. Das Boot war nicht die Tantrum , sondern die La Mancha . Der Kapitän war ein schlanker 1,67 Meter großer glatzköpfiger Fischer, der an die 68 Lenze zählte. Nein, die La Mancha war nicht gekapert worden, sondern brauchte nur Sprit.
    Das alles war nicht besonders erfreulich für Lieutenant Commander Bedford, der nun der einzige Verdächtige war. Tief in seiner kampferprobten Seele rechnete er allerdings bereits damit, dass sich die Schlinge um ihn immer enger ziehen würde. Trotzdem, eine andere Möglichkeit hatte es nicht gegeben. Er hätte es nie und nimmer riskieren können, mit einem österreichischen Scharfschützengewehr im Werkzeugkoffer durch die Sicherheitskontrollen eines Flug- oder Fährhafens zu marschieren. Es wäre regelrechter Selbstmord gewesen. Daher war ihm nichts anderes übriggeblieben, als heimlich an der französischen Küste anzulanden. Er hätte sich auch kein Boot mieten können, sonst hätte es jeder in Brixham erfahren, und auch Stehlen kam nicht in Frage, da das betroffene Boot in diesem Fall keine drei Minuten später als vermisst gemeldet worden wäre. Selbst ein Kauf wäre angesichts der strengen britischen Registrierbestimmungen aussichtslos gewesen. Ein Wagen war eine Sache, ein Boot eine ganz andere.
    War also nur das Kapern übriggeblieben. Damit hatte er sich etwas Zeit verschafft, einen Vorsprung von mehreren Stunden, und seine Gegner waren gezwungen, ein riesiges Gebiet nach
ihm abzusuchen. Jetzt trat die Jagd allmählich in die letzte Phase. Er musste jederzeit damit rechnen, dass Suchboote auftauchten. Aber noch immer hatte er nichts gesichtet, und noch war es, Gott sei Dank, dunkel.
    Er umrundete die Landspitze von Sables-d’Or, schaltete das Radar an und erfasste etwa fünf Seemeilen weiter nördlich einen Punkt. Was immer es sein mochte, es hielt direkt auf ihn zu – und das mit hoher Geschwindigkeit. Was nicht überraschen konnte, war es doch ein nagelneues, hochmodernes Küstenwachboot, ausgestattet mit elektronischen Sichtgeräten, die noch eine Hummel auf dem Mond erfasst hätten.
    Mack gab Gas und nahm mit Höchstgeschwindigkeit Kurs auf den sechs Seemeilen südwestlich gelegenen Strand von Val André. Die Eagle erbebte unter den 21 Knoten. Wenn sein Verfolger wirklich ein Küstenwachboot war, dann konnte es an die 35 Knoten fahren. Sie hätten ihn dann eingeholt, wenn er an Land ging. Und das war nicht gut.
    Zehn Minuten hielt er das hohe Tempo bei. Die Morgendämmerung zog auf. Durch Fred Carters Fernglas konnte er deutlich die roten und grünen Positionslichter seines Verfolgers erkennen, der es eindeutig auf ihn abgesehen hatte.
    0530. Hier Küstenwachboot P 720 , zwei

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