Mission auf Leben und Tod: Roman (German Edition)
zwei Motorräder vorn und zwei hinten.«
»Klingt gut. Ich brauche Zeit auf der Werft, wenn wir jeden Quadratzentimeter absuchen wollen. Auch wenn ich es für unwahrscheinlich halte, dass dieser Gunther dort auftaucht. Wahrscheinlich wird er erst in zwei, drei Tagen versuchen, zuzuschlagen, wenn er sich hier eingerichtet hat.«
»Na, es steht ja jeden Tag in den Zeitungen«, erwiderte Foche. »Ich werde am Mittwoch in Brest an zwei verschiedenen Orten eine Rede halten, dann am Donnerstag in Cherbourg an drei
Orten. Am Freitag muss ich mich in Orléans meinen Geschäften widmen, am Samstag halte ich dann die Begrüßungsansprache bei der großen gaullistischen Wahlkampfveranstaltung in Rouen.«
»Ihm stehen also eine ganze Reihe von Möglichkeiten offen«, sagte Raul. »Wenn es ihm wirklich ernst ist. Aber ich würde mich mal um Cherbourg kümmern, die Hafenstadt am Ärmelkanal, dort kann er leicht auf eine Fähre nach England.«
»Ich habe nur so das Gefühl, Raul, dass unser aller Leben wesentlich einfacher wäre, wenn die Polizei endlich seinen Wagen finden würde.«
»Da haben Sie recht. Dann hätten wir wenigstens eine Spur. Im Moment kann der Dreckskerl überall sein, in Saint-Nazaire, Brest, Cherbourg, überall. Sogar in Rouen.«
Während Mack Bedford den Fußgängerweg der zollpflichtigen Saint-Nazaire-Brücke betrat, erzielte die französische Polizei ihren ersten Durchbruch. Es war 19 Uhr, und dem gerade erst angekommenen Nachtwächter im Parkhaus fiel der Peugeot auf. Gewöhnlich kam es zwischen 17 und 18 Uhr immer zu einem Massenexodus der Shoppingcenter-Kunden und Büroangestellten. Das Untergeschoss leerte sich um diese Zeit meist vollständig. Der Nachtwächter ging dann hinunter und sah nach, ob noch jemand geparkt hatte. Waren alle Autos fort, sperrte er das Geschoss mit einem schweren Holzgitter ab und hatte somit nur noch ein Parkgeschoss zu überwachen. Heute Abend stand nur noch der Peugeot in einer Ecke. Der Parkwächter ging nach hinten, um einen Blick darauf zu werfen.
Als Erstes fielen ihm natürlich die fehlenden Nummernschilder auf. Also ging er zurück in sein Häuschen, meldete sich direkt in der Pariser Zentrale von Français National Parking und gab seinen Bericht durch: verdächtiger Wagen, dunkelblauer Peugeot, keine Nummernschilder, abgestellt im Untergeschoss, Place des Martyrs de la Résistance, Saint-Nazaire.
Der diensthabende Angestellte gab die Informationen in seinen Computer ein und schickte die Warnung sofort an die Anti-Terror-Abteilung der Préfecture de Police am Quai du Marché Neuf am Seineufer. Von dort wurde die Nachricht automatisch an die Polizei in Rennes weitergeleitet, zeitgleich erhielt das Commissariat de Police in Saint-Nazaire die Meldung.
Die Anti-Terror-Abteilung in Paris bat Saint-Nazaire sofort, Ermittlungen einzuleiten, während der diensthabende Polizeibeamte in Rennes kurz vor einem Herzinfarkt stand, da er nichts anderes als »dunkelblauer Peugeot« hörte.
Jeder verfügbare Streifenwagen wurde zum Parkhaus auf der Place des Martyrs beordert. Vier davon trafen fünf Minuten später ein, gleichzeitig wurde ein Sprengkommando aus Nantes losgeschickt.
Da die Werften in Saint-Nazaire in unmittelbarer Nähe zur Stadt lagen, verfügte die Polizei dort über einige Sprengstoffexperten, die ebenfalls unverzüglich zur Place des Martyrs geschickt wurden. Sie durchkämmten das Parkhaus und versammelten sich schließlich um den fraglichen Peugeot. Es dauerte eine Stunde, bis man sich vergewissert hatte, dass das Fahrzeug sauber war und keinesfalls die Stadt in Schutt und Asche legen würde.
Die Polizei schickte einen Abschleppwagen ins Parkhaus und brachte den Peugeot zur Dienststelle, wo man herausfinden wollte, ob es sich tatsächlich um den Wagen handelte, der an diesem ereignisreichen Morgen in Val André an einen gewissen Monsieur Gunther Marc Roche verkauft worden war.
Man öffnete die Türen mittels eines Generalschlüssels, worauf die Spurensicherung das Wageninnere auf Fingerabdrücke durchsuchte. Es fanden sich keine. Man fand allerdings die Fahrgestellnummer und verglich sie mit jener, die Monsieur Laporte auf den offiziellen Zulassungspapieren angegeben hatte. Volltreffer! Es war der Wagen, der von dem bärtigen Piraten erworben
worden war, der wegen zweifachen Mordes gesucht wurde und von dem man annahm, dass er Monsieur Henri Foche ermorden wollte.
Das Hauptquartier der bretonischen Polizei rief bei Pierre Savary an, der bei
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