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Mission auf Leben und Tod

Mission auf Leben und Tod

Titel: Mission auf Leben und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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den Ford Fiesta aus der Parkgarage zu holen.
    Die Tage vergingen in quälender Eintönigkeit. Als endlich der Samstag anbrach, war es draußen düster und bewölkt. Er bestellte sich ein üppiges Frühstück – Rühreier, Speck, einige Würstchen, Pilze und Toast –, denn er wusste nicht, wann er wieder etwas zu essen bekommen würde.
    Er packte seine Tasche, um halb zwölf ging er nach unten, um die Hotelrechnung zu begleichen. Er zahlte allein 60 Pfund für den Zimmerservice und bat den Portier, den Wagen vorfahren zu lassen.
    Er warf einen schnellen Blick auf die Karte und prägte sich den Weg nach Southall ein. Es ging knapp einen Kilometer nach Süden und dann auf die alte A4, eine verkehrsreiche zweispurige Straße, die schließlich zum Motorway M4 wurde. Zehn Minuten später hielt er in Prenjit Kumars Einfahrt an. Es regnete unablässig.
    Derselbe Inder wie beim letzten Mal führte ihn in den Arbeitsraum im Keller, wo ihn der Büchsenmacher bereits erwartete. Dort, auf dem dunkelroten Fries der ersten Werkbank, lag schimmernd das SSG 69. Mr. Kumar inspizierte mit einer Uhrmacherlupe, die er sich ins Auge geklemmt hatte, die Stelle, an der das Teleskopvisier angebracht werden würde, und legte mit einer kleinen Feile den letzten Feinschliff an. Als er seinen Kunden erblickte, erhob er sich und begrüßte ihn untertänigst: »Willkommen in meiner bescheidenen Werkstatt. Ich habe Ihnen ein vorzügliches Scharfschützengewehr gebaut, höchste Präzisionsarbeit, und von einer Zielgenauigkeit, wie Sie sie kaum finden werden.«
    »Und ich habe Ihnen weitere 15 000 Pfund mitgebracht, dazu das Geld für das Atemgerät. Ist es angekommen?«
    »Natürlich, Mr. McArdle. In meinem Gewerbe geben wir keine leeren Versprechungen. Ich habe es seit Mittwoch hier und für Sie getestet. Eines der Ventile war sehr steif, ich habe es repariert. Daneben habe ich ganz unten in Ihrem Werkzeugkasten ein Fach für das Dräger-Gerät eingepasst. Kein Problem.«
    »Kann ich das Gewehr testen?«
    »Natürlich. Das machen wir als Erstes. Und wenn Sie damit zufrieden sind, werden wir es einige Male zerlegen, damit Sie sich damit vertraut machen können.«
    Er überreichte Mack das Gewehr. Es war leicht, wunderbar ausbalanciert. Der Schaft sah mit seinen beiden Streben und dem daran angebrachten Schulterpolster seltsam aus, wie ein Skelett. Der ehemalige SEAL ging in Schussstellung, und das Gewehr fühlte sich an wie eine Verlängerung seines rechten Arms, es lag gut, sicher, maßgefertigt in der Hand.
    Sie gingen in einen anderen Raum, in dem sich ein gut 40 Meter langer, hell beleuchteter Tunnel vor ihnen erstreckte. In der Ferne war eine gewöhnliche, etwa 45 Zentimeter große Zielscheibe angebracht, vorn stand ein Holzgestell, auf das man sich zum Feuern lehnen konnte.
    Mr. Kumar wies Mack darauf hin, dass sich eine Patrone im Verschluss befand plus fünf weitere im Magazin. Aber es war offensichtlich, dass er dieses Gewehr einem Experten verkaufte. Mack stützte sich auf, sah durchs Visier, bis das Fadenkreuz mit dem Zentrum der Zielscheibe übereinstimmte. Sein Körper blieb vollkommen reglos, als er den Abzug durchdrückte. Das mit einem Schalldämpfer versehene SSG 69 gab nur einen leisen, dumpfen Laut von sich, als das Geschoss mit 860 Metern pro Sekunde den Lauf verließ.
    Mack zog das Schloss zurück, lud die Patrone und feuerte erneut. Dann noch einmal. Dann richtete er sich auf und sagte: »Sehen wir uns doch mal die Streuung an.«
    Mr. Kumar zog über eine Seilwinde die Zielscheibe heran und reichte sie Mack. Es war lediglich ein Loch mitten im Zentrum zu sehen.
    »Sehr schön, Mr. McArdle, wirklich sehr schön«, sagte der Büchsenmacher mit einem Lächeln. »Sie haben mit so einem Gewehr vielleicht schon mal geschossen?«
    »Vielleicht«, sagte Mack. »Aber ich hatte noch nie ein besseres in der Hand als dieses.«
    »Wollen Sie noch mal drei Schuss abgeben?«
    »Ja. Aber es wird schwer werden, die ersten drei zu überbieten.«
    Diesmal feuerte er ein wenig schneller, und als die neue Zielscheibe herangezogen wurde, war auf der rechten Seite des Lochs in der Mitte eine kleine Ausbuchtung zu erkennen.
    »Ich möchte nicht sagen, dass Sie nachgelassen hätten«, grinste Mr. Kumar. »Sie sind ein wunderbarer Schütze.«
    »Ich habe den zweiten Schuss leicht variiert, nur ein ganz klein wenig nach rechts gehalten, um die Fehlertoleranz erkennbar zu machen. Mr. Kumar, Sie haben hier vorzügliche Arbeit geleistet. Ganz

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