Mission auf Leben und Tod
überlasse. Erstens, die Summe von 100 000 Euro. Zweitens, falls sich ein solcher Anschlag abzeichnet, wovon ich fest ausgehe, stellen Sie mich oder meine Leute ein, um Sie zu schützen, bis die Bedrohung aus der Welt geschafft ist.«
»Ich habe mit beiden Bedingungen keinerlei Problem«, antwortete Foche. »Ich schicke Ihnen entweder einen Scheck oder lasse das Geld überweisen, je nachdem, was schneller geht. Ich nehme an, Sie werden sich von Ihren Informationen erst trennen, wenn das Geld auf Ihrem Konto ist?«
»Keineswegs, Monsieur Foche. Vorausgesetzt, ich irre mich nicht, haben wir eine Abmachung. Vielleicht sogar eine langfristige Geschäftsbeziehung. Und ich denke, die Sache ist von einiger Dringlichkeit. Ich werde Ihnen alles mitteilen, was ich weiß, und zwar sofort. Denn ich halte Sie für jemanden, der zu seinem Wort steht. Ich nehme Ihren Scheck sehr gern an, aber es ist in unser beider Interesse, schnell zu handeln.«
»Ich weiß es zu würdigen. Bitte fahren Sie fort.«
»Den ersten Anruf erhielt ich vor zwei Wochen. Ein Typ, der sich Morrison nannte. Er sagte, er rufe aus London an, sprach aber mit amerikanischem Akzent. Zunächst bot er eine Million Dollar. Ich versuchte, ihn in ein Gespräch zu verwickeln, um den Anruf nachzuverfolgen. Am Ende stimmte er zwei Millionen zu. Er wollte, dass wir umgehend mit den Recherchen über Sie beginnen. Er hinterlegte 50 000 US-Dollar bei einem Anwalt in Genf, als Anzahlung für unsere Bemühungen. Dort konnten wir sie abholen.«
»Das haben Sie getan?«
»Ähm … ja. Wir haben das Geld abgeholt. Es war für unsere Recherchen gedacht. Also erzählte ich ihm einige völlig offensichtliche Fakten – dass Sie in Rennes leben, sich für die Schiffbauindustrie einsetzen –, nichts, was er nicht auch den Zeitungen hätte entnehmen können. Monsieur Foche, damit Sie sich keinen falschen Vorstellungen hingeben: Dieser Typ meint es ernst.«
»Sie sind sich sicher, dass er nicht aus Frankreich angerufen hat?«
»Ja. Wir haben immer einen Zeitpunkt ausgemacht, zu dem er anrufen sollte. Einmal sagte er was von einem Zeitunterschied. Er saß im Ausland, ganz bestimmt. Und er erzählte, er würde sich in London aufhalten. Wenn wir uns also um Ihren Schutz kümmern sollen, würden wir davon ausgehen, dass die Bedrohung aus Großbritannien kommt.«
»Aber er war kein Brite? Und Sie konnten den Anruf nicht zurückverfolgen?«
»Nein. Ich halte ihn für einen Amerikaner. Aber ich denke, er hat aus London angerufen.«
»Irgendeine Idee, wie er auf Sie gestoßen sein könnte?«
»Ja. Er erreichte uns über unser Büro in Zentralafrika, in Kinshasa. Wahrscheinlich hat er sich seine militärischen Kontakte zunutze gemacht. Das einzig Positive ist, er scheint nicht das Geringste über Frankreich zu wissen. Er kennt sich hier nicht aus. Das Einzige, was Sie im Moment tun können, ist, Ihre Sicherheitsvorkehrungen zu erhöhen. Und uns über weitere Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten. Ich muss Sie warnen, dieser Morrison wollte, dass wir sofort in Aktion treten – Sie sollten also größte Vorsicht walten lassen.«
»Aber was kann ich denn tun?«
»Benutzen Sie unterschiedliche Strecken zu und von Ihrem Büro. Gehen Sie nie allein zu Ihrem Wagen. Lassen Sie nachts Ihr Wahlkampfbüro von einem bewaffneten Posten bewachen, für den Fall, dass dort ein ferngesteuerter Sprengsatz deponiert werden soll. Rufen Sie für Ihre persönlichen Leibwächter höchste Alarmstufe aus. Ich gehe davon aus, dass Sie bei öffentlichen Auftritten umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen ergreifen.«
»Ja. Trotzdem hätte ich gern, dass Sie sich auf Abruf bereithalten, falls eine definitive Bedrohung vorliegt.«
»Immer zu Ihren Diensten«, erwiderte Raul Declerc. »Für die Bretagne und für Frankreich.«
Die Ironie kam bei Monsieur Henri Foche nicht recht an.
Mack Bedford waren mehr oder weniger die Hände gebunden. Er konnte nichts anderes tun, als allein in seinem Hotelzimmer zu warten; er plante, ging seine Strategie durch, las Zeitungen, studierte Karten, schlief, machte alle vier Stunden 100 Liegestütze. Er trug ständig seine Jeffery-Simpson-Verkleidung – der Jeffery Simpson, der noch immer in Irland war.
Er bestellte den Zimmerservice nur, um sich die Mahlzeiten bringen zu lassen, und hielt sich stets im Badezimmer auf, wenn der Kellner kam und das Essen servierte. Er besuchte keinerlei öffentliche Einrichtungen des Hotels, führte keine Telefonate, bat den Portier nie,
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