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Mission auf Leben und Tod

Mission auf Leben und Tod

Titel: Mission auf Leben und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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einen Scharfschützen der US Navy SEALs. Schon gar nicht für einen, der bei der Scharfschützenausbildung im rauen Wüstengelände des Camp Pendleton, der 50 000 Hektar großen Kaserne des US Marine Corps südlich von Los Angeles, als Bester abgeschnitten hatte.
    Am meisten freute sich Mack aber über die Lautlosigkeit. Der von Prenjit Kumar so exakt an den Lauf angepasste Schalldämpfer war der beste, den Mack jemals benutzt hatte.
    »Ich sag dir eins«, murmelte er, als er die Tasche wieder in den Kofferraum stellte, »der Halunke weiß, wie man ein Gewehr baut.«

KAPITEL NEUN
    Mack brauchte im Auto einige Minuten, bis er sich wieder in Jeffery Simpson verwandelt hatte. Dann fuhr er in die Stadt zurück und parkte wieder hinter dem Hotel.
    An der Theke saß eine andere Rezeptionistin. Mack, mit der Ledertasche in der Hand, lächelte sie an. »Zimmer zwölf, bitte.«
    Sie reichte ihm den Schlüssel, sah auf ihr Verzeichnis und sagte: »Hier, Mr. O’Grady.«
    Mack ging die Treppe hinauf in sein Zimmer und legte sich schlafen. Bevor er einschlief, dachte er noch: Wenn ich freie Schussbahn habe, kann ich Foche nicht verfehlen, nicht mit diesem Gewehr.
    Er schlief bis sechs Uhr tief und fest durch, duschte dann, rasierte sich und zog sich an. Erneut verkleidete er sich als Gunther Roche und legte Vollbart und die schwarze Lockenperücke an.
    Er hatte vor, sich unbemerkt aus dem Hotel zu schleichen. Nichts war zu hören, als er die Zimmertür öffnete. Mit dem Werkzeugkasten in der einen und der Ledertasche in der anderen Hand huschte er durch den Gang und die Treppe hinunter. Niemand war an der Rezeption, auch aus der Küche drangen keine Geräusche. Er musste sogar den Eingang aufschließen, um hinauszukommen.
    Er ging zum Parkplatz, verstaute seine Sachen im Kofferraum und fuhr zum Hafen hinunter. Patrick O’Grady war jetzt ein für alle Mal vergessen, Jeffery Simpson war in der Hafenstadt zwar gesehen worden, im Hotel aber nicht registriert, Gunther jedoch trieb sich in der Öffentlichkeit herum und fiel auf – genau wie Mack es wollte.
    Neben den Piers, durch eine eineinhalb Meter hohe Mauer davon abgetrennt, lag ein kleiner öffentlicher Parkplatz. Die Zufahrt war frei; für die zweistündige Höchstparkdauer wäre normalerweise eine Gebühr fällig geworden, wenn ein Parkplatzwächter seinen Dienst versehen hätte. Der jedoch kam nicht vor acht Uhr.
    Mack parkte in der Ecke, sperrte den Wagen ab und ging zum Hafen. Es war einiges los, Trawler entluden Kisten mit ihrem auf Eis gepackten Fang. Er sah einige Männer mit Klemmbrettern, die sich mit den Fischern unterhielten, sich Notizen machten und den Fahrern der Laster zuwinkten, damit sie mit dem Einladen begannen. Es waren die Aufkäufer der großen Supermärkte, die bereits seit Mitternacht ihrem Geschäft nachgingen, wenn die ersten Boote von ihren nächtlichen Fahrten in den Ärmelkanal zurückkehrten.
    Mack sah den alten Skipper, mit dem er sich am Vorabend unterhalten hatte. Auch er sprach mit den Aufkäufern und deutete auf sein Boot. Mack wünschte ihm, dass seine Pechsträhne vorbei war. Dann ging er am Büro des Hafenmeisters vorüber, nickte ihm grüßend zu und schlenderte ans Ende der Hafenmauer.
    Er prägte sich die Boote ein, die allem Anschein nach in den frühen Morgenstunden eingelaufen waren. Es waren insgesamt sieben. Er konnte davon ausgehen, dass sie wahrscheinlich jede Nacht hinausfuhren. Vier von ihnen waren für seinen Zweck zu groß; auf zweien waren die Männer noch an der Arbeit. Eines aber hatte bereits entladen, und die Besatzung, die wahrscheinlich nur aus zwei Männern bestand, hatte schon den Heimweg angetreten.
    Ihr Boot war ein 20 Meter langer Trawler mit dunkelrotem Rumpf, der einen neuen Anstrich nötig gehabt hätte. In ausgebleichten schwarzen Lettern war der Name Eagle auf den Bug gemalt. Das Boot war bereits wieder aufgetankt, was Mack als Indiz dafür nahm, dass es auch diese Nacht auslaufen würde. Bei den gegenwärtigen Dieselpreisen füllte keiner die Tanks, wenn es nicht unbedingt nötig war.
    Er ging zum Hafenmeister zurück, der mittlerweile vor seinem Büro stand. »Guten Morgen«, sagte Mack, bemüht, wie ein Schweizer zu klingen, was aber trotzdem erneut auf eine Imitation von Papa Doc hinauslief.
    »Hallo, Sir«, erwiderte der Hafenmeister, der immerhin damit rechnen musste, dass er es eventuell mit dem exzentrischen Besitzer einer hochseetüchtigen 30-Meter-Jacht zu tun hatte. »Schöner Morgen

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