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Mission auf Leben und Tod

Mission auf Leben und Tod

Titel: Mission auf Leben und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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gesehen.
    Ob er noch Kopien der Formulare habe? Absolument. Er habe sogar noch die vom Käufer eigenhändig unterzeichneten Originale. Hier. Gunther Marc Roche, Rue de Bâle 18, Genf, Schweiz. Und hier sei auch das Kennzeichen notiert.
    »Und wie sah er aus?«, fragte Paul Ravel.
    »Groß. Kräftig, muskulös, mit langen, lockigen Haaren und einem schwarzen Vollbart. Er hat mit einem seltsamen Akzent gesprochen. Und die ganze Zeit Handschuhe getragen.«
    »Einem europäischen Akzent?«
    »Möglich. Eigentlich aber eher so, wie Schwarze reden. Aber er war weiß.«
    »Kein Schweizer Akzent – ich meine, kein Schweizerdeutscher?«
    »Eigentlich nicht. Aber er hat ja nicht viel gesagt. Er wollte nur den Wagen und dann gleich wieder fort. Er hat mich um 62 Euro fürs Benzin gebracht.«
    »Aber er hat den Wagen bar bezahlt, oder?«
    »Ja. Ich glaube, der hatte eine ganze Menge Scheine bei sich.«
    »Seien Sie vorsichtig, wenn Sie hier so viel Bargeld rumliegen haben«, sagte Ravel. »Falls er zurückkommen sollte, rufen Sie mich sofort an.«
    »Gut, Monsieur. Was hat er denn angestellt?«
    »Er wird wegen Mordes gesucht.«
    Mit weit aufgerissenen Augen sah Monsieur Laporte den beiden Polizisten nach, als sie losfuhren und zu ihren zwei Dutzend Kollegen am Strand zurückkehrten. Dort angekommen, loggte Ravel sich in den Polizeicomputer ein und rief die Informationen zum Schweizer Piraten auf. Zufrieden sah er auf den Bildschirm. Groß. Schwarzes Lockenhaar. Schwarzer Vollbart. Passte mit Laportes Beschreibung überein. Das war gut. Genau wie die nun bekannte Adresse. Die hatte noch keiner.
    Insgeheim aber wusste der Polizist, dass das alles gar nicht gut war. Denn der Schweizer Verdächtige war seit 7.30 Uhr in einem hübschen französischen Wagen ausgeflogen. Er hatte also fast sechs Stunden Vorsprung. Und bislang gab es keine landesweite Fahndung nach ihm.
    Paul telefonierte mit dem Polizeihauptquartier der Bretagne und gab Fahrzeugtyp und Kennzeichen durch. Bei durchschnittlich 60 Kilometern in der Stunde konnte der Verdächtige mittlerweile fast 300 Kilometer zurückgelegt haben. Er konnte bereits in Paris sein, wo er sich wahrscheinlich ohne Wagen herumtrieb. Das war nicht nur schlecht, das war richtiggehend beängstigend.
    Dann fügte er noch hinzu: »Der Verdacht, dass dieser Mann es darauf abgesehen hat, Henri Foche zu ermorden, nimmt immer konkretere Formen an. Sorgen Sie dafür, dass in Saint-Nazaire, wo der Gaullistenführer morgen eine Rede halten will, die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt werden.«
    Plötzlich klingelte sein Handy. In der Leitung war der Dienststellenleiter in Saint-Malo. »Monsieur, Rennes hat uns mitgeteilt, dass Sie befördert wurden. Jeder hier möchte Ihnen gratulieren. Ich will hiermit nur bestätigen, dass wir keinen weiteren Chef d’Escadron schicken werden, der Sie bei Ihren Ermittlungen unterstützt. Monsieur Savary ist strikt dagegen.«
    »Danke, Freddie«, sagte Paul. »Bis dann.«
    Als er sein Handy in die Tasche schob, hielt jede Polizeidienststelle in Frankreich nach einem dunkelblauen Peugeot Ausschau. Aber es war zu spät, viel zu spät.
    Die einzige Meldung dazu kam gegen ein Uhr, als auf der N12 nördlich von Dinan ein Citroën mit den Nummernschildern des gesuchten Peugeot angehalten wurde. Da das Kennzeichen mit dem übereinstimmte, das von Monsieur Laporte übermittelt worden war, nahm die Polizei an, dass man sich im Wagentyp geirrt hatte. Und so ging man davon aus, dass die beiden Klempner, die darin saßen, sich eines grässlichen Verbrechens schuldig gemacht hatten.
    Es herrschte allgemeine Verwirrung. Man glaubte den Klempnern nicht. Sie wurden verhaftet und zur Polizei in Dinan gebracht, wo man sie befragte, bis jeder einsah, dass irgendjemand ihnen die Nummernschilder gestohlen hatte. Und dass in diesem Moment ein dunkelblauer Peugeot durch Frankreich kurvte, der nicht nur mit den Citroën-Kennzeichen ausgestattet war, sondern hinter dessen Steuer auch ein möglicher Attentäter saß.
    »Sacre bleu!«, seufzte Paul Ravel, als er die Neuigkeiten erfuhr. »Darf ich davon ausgehen, dass der landesweiten Fahndung nach dem Wagen die neuen Kennzeichen übermittelt wurden?«
    »Ja, ja«, antwortete der Beamte im überdrüssigen Tonfall desjenigen, der wusste, dass es an die 10 000 dunkelblaue Peugeots geben musste.
    »Dann sollte man sich also lieber nicht darauf verlassen«, murmelte Paul Ravel. »Ich ruf besser mal Pierre Savary an.«
    Savary meldete sich beim ersten

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