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Mission auf Leben und Tod

Mission auf Leben und Tod

Titel: Mission auf Leben und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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auf die Werft abgesehen hat, die verdammte Werft, die ja nur 30 Kilometer lang ist und an die 37 000 Verstecke aufweist.«
    Savary hielt kurz inne, bevor er mit ernster Stimme fortfuhr: »Ich bitte Sie, die Rede in Saint-Nazaire abzublasen.«
    Henri Foche starrte ihn an, und es wurde ein wenig von den Wesenszügen sichtbar, die ihn eines Tages zu einem äußerst erfolgreichen Präsidenten machen würden. Mit ernster Miene, aber flammendem Blick sagte er: »Nichts, gar nichts auf dieser Welt wird mich davon abbringen, diese Rede zu halten. Hier bin ich zu Hause, ich komme aus der Bretagne, das sind meine Leute. Hier wird viel von mir erwartet. Es geht um Hunderte von Arbeitsplätzen in dieser Werft, Hunderte von Menschen sind von ihnen abhängig. Ich fahre nach Saint-Nazaire, um ihnen persönlich zu versichern, dass diese Arbeitsplätze gesichert sind, wenn ich im Élysée-Palast sitze. Es wird Arbeit geben, Schiffe, die gebaut werden, französische Schiffe für französische Arbeiter und ihre Familien. Meine Regierung wird – sei es für das Militär oder für die Zivilverwaltung – nichts, ich wiederhole es, absolut nichts erwerben, was außerhalb der französischen Grenzen hergestellt wurde. Das ist mein Wahlkampfthema, das entspricht meiner Überzeugung aus tiefstem Herzen. Das sind die Worte, die mich zum Sieg tragen werden.«
    »Vive la France«, grummelte Savary. »Hoffentlich nicht in einem Sarg.«
    »Beachten Sie ihn nicht, Raul«, sagte Foche. »Was denken Sie darüber?«
    »Spontan stimme ich Pierre leider zu«, antwortete der ehemalige britische Colonel. »Sie sollten die Rede absagen. Aber ich verstehe auch, dass das für Sie nicht in Frage kommt. Also sollten wir uns mit dem auseinandersetzen, was ist, und nicht irgendwelchen Wunschvorstellungen nachhängen. Als Erstes müssen wir gewährleisten, dass zumindest zahlenmäßig absolute Sicherheit herrscht. Damit meine ich die Gendarmerie Nationale sowie jeden Polizeibeamten, der verfügbar ist …«
    Savary schob den Stuhl zurück und stand auf. »Ich rufe sofort dort an. Wenn nötig, spreche ich sogar mit dem Präsidenten. Wir dürfen in Saint-Nazaire keinesfalls unterbesetzt sein.«
    Er verließ erneut den Raum, und Henri Foche fragte seinen neuen Sicherheitschef. »Ich nehme an, Sie haben nichts Neues über diesen Morrison?«
    »Nein. Ich habe noch einmal mit unserem Leiter in Zentralafrika gesprochen, einem ehemaligen britischen Armeemajor, einem sehr zuverlässigen Mann. Er meinte eine Spur nach Alabama zu haben. Aber er hatte ja nur ganz kurz Kontakt, keine Nummer. Es stellte sich als eine Sackgasse heraus.«
    »Davon hatten wir heute mehrere«, sagte Foche. »Haben wir eine Gesamtstrategie?«
    »Eine ganz einfache, sichere. Sieben meiner Männer und ich werden jeden Zentimeter der Werft im Auge behalten, jedes Fenster, jede Tür, jedes potenzielle Versteck, jedes Dach, jeden Kran, jeden im Bau befindlichen Schiffsrumpf. Wenn er da sein sollte, werden wir ihn stoppen. Jedem meiner Leute wird ein bestimmter Bereich zugeteilt, den er laufend überprüfen wird. Und vergessen Sie nicht, Monsieur, jeder von ihnen ist in der Lage, ebenso skrupellos zu töten wie er.«
    Henri Foche nickte. Er vermisste Marcel, aber dieser Mann aus Marseille tat sein Bestes, um ihn zu ersetzen.
    »Noch etwas, Monsieur. Sollte einer meiner Männer ihn aufspüren, lautet sein Befehl, ihn auf der Stelle zu töten. Für alles andere wird wahrscheinlich keine Zeit sein. Glauben Sie, wir könnten in diesem Fall Probleme mit der französischen Polizei bekommen?«
    »Ganz und gar nicht. Im Gegenteil, Sie werden sich dadurch ihre immerwährende Dankbarkeit sichern.«
    »Und – auch das muss ich Sie fragen – was passiert, wenn uns ein Fehler unterläuft? Wenn in dem ganzen Wirrwarr ein Unschuldiger verletzt wird? Müssen wir dann mit Problemen rechnen?«
    »Nur, wenn es die Polizei auf massive Lohnkürzungen abgesehen hat, wenn ich Präsident bin«, erwiderte Foche lächelnd.
    Selbst der besorgte Raul musste darüber lächeln.
    »Und schließlich, Monsieur, muss ich die Sprache auf das Geld bringen. Ich habe bereits jetzt hohe Ausgaben, um die Jungs einfliegen zu lassen. Wann sehe ich die erste Million?«
    »Wie wäre es mit Mittwochmorgen? Hier in Rennes. Bevor wir zur Werft in Brest aufbrechen?«
    Raul versuchte nicht daran zu denken, was geschah, wenn seinem Auftraggeber am folgenden Nachmittag etwas zustieß. »Wunderbar, Monsieur«, erwiderte er.
    In diesem Augenblick kehrte

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