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Mission auf Leben und Tod

Mission auf Leben und Tod

Titel: Mission auf Leben und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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Henri Foche – Pour la Bretagne, pour la France.
    Direkt gegenüber erhob sich das zweite unbeleuchtete Gebäude, ein hoher Bau, der wie ein Lagerhaus oder eine Maschinenhalle aussah. Mack zählte zehn Stockwerke. Vorn gab es Doppeltore, und hoch oben befand sich ein Portalkran. Direkt darunter, an den beiden höchsten Etagen, führten breite Tore auf eine Art Plattform, über die schwere Lasten aufgenommen oder abtransportiert werden konnten. Macks Ansicht nach musste es sich also um ein Lagerhaus handeln.
    Noch immer war einiges los auf dem Platz. Mack schätzte jedoch – es ging mittlerweile auf halb elf zu –, dass ihm vielleicht noch an die fünf Minuten blieben, um alles auszukundschaften. Dann dürfte jeder an seinem Arbeitsplatz in den Maschinenhallen, den Trockendocks oder im Schiffsinneren sein.
    Noch immer war er von unzähligen Arbeitern umgeben, als er vor das Podium trat und daraufhin so unauffällig wie möglich die Strecke zum Lagerhaus abschritt. Er kam auf 110 Meter. Dann ging er an der Wand entlang, bog nach rechts und kam über eine dunkle Gasse zur Rückseite des Gebäudes. Der Teerbelag endete an einer niedrigen Mauer, hinter der es zwei Meter tief zum Wasser hinunterging. Zu beiden Seiten des rechteckigen Hafenbeckens lagen Schiffe vertäut, nicht jedoch hier, an der Rückseite des Lagers. Der durch ein rotes Hafenfeuer markierte Eingang lag etwa 300 Meter entfernt.
    Niemand hielt sich in diesem Teil der Werft auf, zumindest war niemand zu sehen. Weit draußen, hinter dem roten Hafenfeuer, sah er ein Schiff die Mündung hochfahren, aber es war zu dunkel, um zu erkennen, ob es sich um einen Frachter, einen Tanker oder eine Fähre handelte.
    Mack huschte die Seitenwand des Lagers entlang, bis er auf eine Tür stieß, wahrscheinlich der Notausgang. Vorsichtig drückte er die Klinke nach unten und stellte überrascht fest, dass sie sich öffnen ließ. Der Grund dafür war wohl ganz einfach: erstens war das Lager vom 130 Meter entfernten Wachgebäude voll einsehbar; zweitens konnte es vorkommen, dass Vorarbeiter während der Nachtschicht dringend etwas daraus holen mussten, und außerdem ließ sich das schwere, unhandliche Zeug, das darin gelagert wurde, nur schwer stehlen und am Wachpersonal vorbeischmuggeln. Das große Doppeltor an der vorderen Fassade war daher ebenfalls nicht abgeschlossen.
    Leise zog Mack die Tür hinter sich zu, holte seine Taschenlampe heraus und inspizierte die Umgebung. Er befand sich in einem Treppenhaus, Steinstufen führten nach oben. Vor ihm lag eine Stahltür mit großem Griff, der aussah wie aus einem U-Boot. Leise öffnete er sie und richtete den Taschenlampenstrahl in den riesigen Raum, der sich vor ihm auftat. Um ihn herum befanden sich Regale mit hoch aufgestapelten, beschrifteten Kisten: Schiffsteile. Mack trat ins Treppenhaus zurück und schloss die Tür.
    Mit seiner Lebensmitteltüte und dem Werkzeugkasten stieg er zum ersten Stock hinauf, wo er auf eine weitere Stahltür mit der gleichen Klinke wie unten stieß. Auf der Tür stand: SAM Zubehör und Komponenten: 0800-1600.
    Da er nicht den Wunsch verspürte, sich in der Boden-Luft-Raketen-Abteilung herumzutreiben, stieg er weiter hinauf und kam an den Lagerräumen für die Elektronik, Sonar, Radar und Exocet-Abschussgeräte vorbei. Die Tür im fünften Stock schließlich klang etwas vielversprechender. Über der ursprünglichen Aufschrift klebte die Notiz: Fracht zugewiesen. Nichts eingelagert. Lieutenant Commander Mackenzie Bedford drückte die Tür auf und ließ den Strahl seiner Taschenlampe schweifen. Der Raum vor ihm war völlig leer, die hohen Regale, die ihn umgaben, enthielten nichts. Er trat ein, schloss die Tür und verriegelte sie hinter sich. Vom vorderen Fenster aus hatte er einen unverstellten Blick auf das Podium. Es war drei Minuten vor elf.

    Die Journalisten in der bretonischen Hauptstadt Rennes spielten verrückt. Trotz aller polizeilichen Geheimhaltungsversuche war bekannt geworden, dass in Val André zwei Männer ermordet worden waren. Die Geschichte war am frühen Abend durchgesickert, nachdem die gesamte Bevölkerung von Val André von nichts anderem mehr sprach als den vielen Polizisten, den Streifenwagen, den Blaulichtern, den Krankenwagen, dem Hubschrauber am Strand, den Schüssen, dem geborstenen Fenster. Zut alors! C’est formidable!
    Étienne Brix, der Le-Monde -Korrespondent in Rennes, hatte wie immer gegen halb sechs bei der Polizei angerufen. So machte er es bereits seit mehr

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