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Mission auf Leben und Tod

Mission auf Leben und Tod

Titel: Mission auf Leben und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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auch Pierre Savary zu seinem Essen und dem Wein zurück. »Es ist alles geregelt, Henri«, sagte er. »Der Präsident persönlich hat verfügt, dass morgen früh tausend Sicherheitskräfte nach Saint-Nazaire verlegt werden. Ich habe ihnen gesagt, dass sie um 14 Uhr von mir und Raul eingewiesen werden. Sie selbst treffen dann, soweit ich weiß, um 16.45 Uhr ein.«
    »Genau«, erwiderte der Politiker.

    Um 20.30 Uhr war Mack seit eineinhalb Stunden unterwegs. Er hatte das große Haupttor mit seinem hohen Stahlrahmen ausgemacht, der in gusseisernen Lettern verkündete: Saint-Nazaire Maritime. Ein Plakat daneben wies auf die Rede von Henri Foche am folgenden Nachmittag hin, warnte jedoch auch: Zugang nur für Werftarbeiter.
    Mack las es im Vorbeigehen, weil er nicht stehen bleiben oder dem Wachpersonal am Tor auffallen wollte. Er hatte sich orientiert und wollte nun darangehen, Position zu beziehen. Zuerst suchte er aber einen Lebensmittelladen auf und kaufte ein Baguette, eine Salami, Schnittkäse, ein Päckchen Butter und dazu zwei Perrier in den leichteren Plastikflaschen.
    Etwa 300 Meter vom Haupttor entfernt lag ein helles, billiges Restaurant. Um 21 Uhr ließ sich Mack dort an einem Fenstertisch nieder, seinen Werkzeugkasten stellte er unter den Tisch.
    Er hätte kaum unauffälliger aussehen können. Wie alle anderen trug er einen Werftoverall und Arbeitsstiefel. Er vermittelte den Eindruck eines freundlichen, ruhigen blonden Mannes, der hinter seiner randlosen Brille die Abendzeitung las. Er hätte jederzeit als Elektroingenieur, vielleicht sogar als Radar- oder Sonarspezialist durchgehen können, aber nicht als Arbeiter. Definitiv nicht als Arbeiter.
    Soweit er sehen konnte, wurden nirgends die beiden ermordeten Männer in Val André erwähnt. Allerdings fand sich ein Artikel über die erhöhten Sicherheitsmaßnahmen für Henri Foches Rede in Saint-Nazaire am folgenden Tag. Die Leser wurden schon mal gewarnt, dass es am gesamten Nachmittag zu Straßensperren und Staus kommen könne.
    Mack folgte dem Rat des Wirts und bestellte Seezungenfilet mit Pommes und Spinat. Er aß langsam und war beeindruckt von der Raffinesse der französischen Küche, selbst hier in diesem Arbeitercafé vor einer Schiffswerft. Es war köstlich, so wie alles, was er gegessen hatte, seitdem er mit einem Paukenschlag 14 Stunden zuvor hier angelandet war. Diese Dreckskerle haben mich umbringen wollen, ging ihm durch den Kopf. Das hätte Tommy nicht gefallen.
    Bis jetzt hatte er keine Zeit gefunden, darüber nachzudenken, warum die Franzosen sich mit solchem Eifer an seine Fersen geheftet hatten. Ihm war klar, dass die Küstenwache auf die Meldung der britischen Kollegen reagiert hatte, jemand habe sich mit der Eagle auf und davon gemacht.
    Aber die beiden Typen in Val André mit ihren geladenen Pistolen haben nicht zur Polizei oder zur Küstenwache gehört. Sie haben mich erwartet, haben meinen Namen gekannt, und ihre Aufgabe war es, mich loszuwerden. Also, wer zum Teufel waren sie? Die französische Polizei oder die Küstenwache muss jemandem Bescheid gegeben haben. Sonst wäre ich nur verhaftet, aber nicht von zwei windigen Killern empfangen worden, die mich über den Haufen knallen wollten.
    Mack dachte darüber nach und fand nur eine Antwort. Jemand musste Henri Foche einen Tipp gegeben und ihn darauf hingewiesen haben, dass jemand, der brandgefährlich war, aus England einreisen würde, um ein Attentat auf ihn zu verüben. Eine andere Erklärung gab es nicht.
    Die beiden Typen, die ich liquidiert habe, müssen auf Foches Gehaltsliste gestanden haben. Und der Einzige, der ihn möglicherweise vor der Gefahr hatte warnen können, war dieser kleine hinterhältige Arsch Raul. Er muss es gewesen sein. Sonst hat keiner davon gewusst – Harry mal ausgenommen. Raul erzählt Foche, dass er in Gefahr schwebt; die Küstenwache erzählt Foche, hier kommt er. Ganz einfach, oder?
    Insgeheim war er mit seinen logischen Schlussfolgerungen recht zufrieden. Er saß am Fenster des Cafés und dachte darüber nach, was ihn erwarten würde, wenn er es heute Abend tatsächlich in die Werft schaffen sollte.
    Draußen kamen mittlerweile nahezu unaufhörlich Arbeiter von der Werft vorbei, die alle so wie er gekleidet waren. Manche trugen sogar Werkzeugkästen, die seinem ähnlich waren, aber bei den wenigsten dürfte das Innere mit schwarzem Samt ausgeschlagen gewesen sein.
    Die Werft selbst war wahrscheinlich so groß wie die Bath Iron Works, und er war sich

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