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Mission auf Leben und Tod

Mission auf Leben und Tod

Titel: Mission auf Leben und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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Kilometer entfernte Nantes führte. Nach drei Kilometern lagen die Häuser hinter ihm und an der rechten Straßenseite tauchte ein langes Waldstück auf. Linker Hand lag der Fluss. Als er eine Bushaltestelle erreichte, blieb er stehen – nicht um auf den Bus zu warten, sondern darauf, dass auf der Straße keine Fahrzeuge und Fußgänger mehr zu sehen waren. Fünf Minuten später trat er in den Wald.
    Dort errichtete er ein kleines Lager, das von der Straße und, so weit er zu sagen vermochte, auch von allen übrigen Seiten nicht einsehbar war. Er erkundete die Gegend in einem Umkreis von 100 Metern und kam zu dem Schluss, dass er in Sicherheit war. Er suchte sich einen Busch mit dichtem Laub und ließ sich darunter nieder. Dort aß er sein Baguette, trank etwas Wasser und sah auf die Uhr. Es war fast fünf.
    Mit seinem neuen Messer grub er eine Kuhle, in die die Ledertasche passte. Als er damit fertig war, holte er den schwarzen Taucheranzug heraus und zog sich bis auf die Unterhose aus. Vorsichtig schlüpfte er in die Beine des Anzugs und wand sich in das eng anliegende Oberteil; die Kapuze ließ er unten. Dann klemmte er sich die beiden SEAL-Flossen an die Druckknöpfe der Oberschenkel.
    Er packte seinen neuen Overall aus, zog ihn über den Taucheranzug, knöpfte ihn zu und stopfte einen Packen Euro-Scheine in die Taschen. Er schlüpfte in die Arbeitsstiefel, schnürte sie zu und steckte das neue Kampfmesser mitsamt Scheide in die schmale Seitentasche am Hosenbein des Overalls. In die andere schob er die Taschenlampe und den Taschenrechner.
    Er vergewisserte sich, dass alles in seiner Ledertasche verpackt war – Straßenkleidung, Pässe, Führerscheine, Geld und das Perrier –, schob die Tasche in die Kuhle und bedeckte alles mit der aufgeworfenen Erde. Er schnitt zwei buschige Äste ab und rammte sie in den Boden, um die umgegrabene Fläche vollkommen zu verdecken.
    Er sah auf die Uhr und wartete, bis der 18.15-Uhr-Bus an »seiner« Bushaltestelle hielt. Er hörte, wie die Türen aufgingen, dann hörte er ihn auf der Straße nach Nantes wegfahren. Drei Minuten später griff er sich seinen Werkzeugkoffer, verließ das dichte Unterholz und kehrte auf die Straße zurück.
    Ihm war heiß unter der Taucheranzug-Overall-Kombi, sein Herz pochte, aber Mack Bedford war bereit.

    Henri Foches Mercedes, mittlerweile von einem Montpellier-Munitions-Mitarbeiter gesteuert, holte »Colonel« Raul Declerc um 18 Uhr am Flughafen in Rennes ab und brachte ihn direkt zum Privathaus des Gaullistenführers. Raul war sichtlich geschockt über die Brutalität der beiden Morde. Er hatte nie bei den britischen Spezialkräften gedient; er hatte zwar viel über deren Skrupellosigkeit gehört, wenn ihnen jemand in die Quere kam, persönlich aber hatte er so etwas noch nie erlebt.
    Das Erste, was ihm – wenig überraschend – durch den Kopf ging, war das Geld. Ernsthaft besorgt fragte er sich, ob er Foche nicht zu wenig abgeknöpft hatte. Eine Million Euro war eine Sache, sich aber mit einem solchen Ungeheuer anzulegen war etwas ganz anderes.
    Dennoch verfügte auch er über ein gewisses Pflichtgefühl. Er hatte mit jemandem, immerhin dem zukünftigen französischen Präsidenten, eine Abmachung getroffen. Foche hatte einen etwas zwielichtigen Hintergrund und war laut Einschätzung des ehemaligen Colonel Fortescue jemand, mit dem nicht zu spaßen war. Ein wütender Foche würde einem wütenden Gunther Marc Roche wohl in nichts nachstehen. Großer Gott, sogar ihre Namen klingen ähnlich, dachte sich Raul, der noch nichts vom Slapstick-Einsatz in der Rue de Bâle wusste, bei dem sich herausgestellt hatte, dass es den Schweizer Killer gar nicht gab.
    Das zumindest war im Moment die Meinung der französischen Polizei. Pierre Savary hatte einige Stunden zuvor Foche angerufen und dieser Meinung Ausdruck verliehen. Das hieß natürlich nicht, dass es den vollbärtigen Piraten beziehungsweise Attentäter nicht gab. Dafür lagen zu zahlreiche und vielfältige Beweise vor, die sich über ein ziemlich weites Gebiet erstreckten, von Brixham bis nach Val André. Aber der Name war falsch, die Adresse war falsch, und der Schweizer Führerschein, den Monsieur Laporte so früh am Morgen in Augenschein genommen hatte, war ebenso falsch.
    »Den Mann gibt es, keine Frage«, sagte Foche, »aber wir haben nicht die geringste Ahnung, wer er ist. Laut Polizei ist es unwahrscheinlich, dass er aus der Schweiz kommt.«
    »Monsieur, Sie wissen, unserer Meinung nach

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