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Mission auf Leben und Tod

Mission auf Leben und Tod

Titel: Mission auf Leben und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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Lagerhaus geschafft, jemand wollte den Mörder entdeckt haben, jemand anderes schwor bei Gott, er befände sich noch immer im Hafenbecken.
    Einer der Vorgesetzten befahl seine Männer des besseren Blicks wegen aufs Dach des Lagerhauses; Savary bestand darauf, das Feuer auf den Hafeneingang zu richten, den der Flüchtende passieren musste – falls er das nicht längst getan hatte. Die Küstenwache, mit Mordermittlungen wenig vertraut, verlangte von der Polizei ein Gesuch um Amtshilfe, bevor sie jedes verfügbare Patrouillenboot zum Einsatz brachte.
    Savary war davon überzeugt, dass der Attentäter noch im Wasser war und irgendwo versuchen musste, wieder herauszukommen. Dem Befehlshaber der Küstenwache sagte er: »Schaffen Sie so schnell wie möglich jedes Boot heran, das sich im Hafen oder in unmittelbarer Nähe befindet, und überwachen Sie damit das Nordufer. Irgendwo muss er an Land gehen. Schließlich ist er ja kein Fisch.«
    »Nein, Monsieur, er ist kein Fisch. Wir werden die Wasseroberfläche mit Radar abdecken. Die Hubschrauber werden in einer Viertelstunde starten. Wir haben drei davon. Also zum Nordufer und dem Hafen?«
    »Ich denke schon. Oder meinen Sie, dass er es bis zur anderen Flussseite schaffen kann?«
    »Wenn auf ihn ein Schnellboot gewartet hat, dann wäre das möglich. Aber das gab es nicht. Bereits drei Minuten nach den Schüssen haben wir die Oberfläche überwacht. Radarerfassung läuft ständig. Die Marine besteht darauf.«
    »Ich meinte eigentlich, ob er hinüberschwimmen kann?«
    »Schwimmen? Nein, nein, ganz ausgeschlossen. Das kann ich mir nicht vorstellen, jedenfalls nicht ohne Begleitboot. Dabei sind Leute schon ertrunken oder bei ablaufender Flut aufs Meer hinausgezogen worden.«
    Pierre Savary starrte über die breite Flussmündung hinüber zum fernen Ufer. »Gut«, sagte er, »und was, wenn er der beste Schwimmer der Welt wäre? Ein Olympiasieger, mit Begleitboot, ohne ablaufende Flut? Wie lange würde er dazu brauchen?«
    »Na ja, Luftlinie sind es knapp über zwei Kilometer. Schwer vorstellbar, dass das jemand an dieser Stelle in einer Stunde schafft. Eineinhalb Stunden würde ich schätzen … ich weiß nicht … vielleicht länger. Je länger die Strecke, umso langsamer wird man, wenn man schwimmt. Wenn Sie mich fragen, ohne große Sauerstoffflaschen und ohne Elektromotor ist das nicht zu schaffen.«
    »Okay. Das heißt also, er ist immer noch hier, entweder im Hafen oder entlang der Kais.«
    »Wenn er noch im Hafen ist, Monsieur, ist er so gut wie tot. Denn dann wäre er jetzt schon mindestens zwölf Minuten drin. Wenn Sie mich fragen, suchen wir nach einer Leiche.«
    Mack, noch immer zehn Meter unter der Oberfläche, hatte es nicht eilig, als er zur äußeren Hafenmauer tauchte. Er sparte sich seinen Sauerstoff für die Reise auf, die im Grunde noch gar nicht begonnen hatte. Das Angriffsboard vor sich an den ausgestreckten Armen, bewegte er sich so glatt durchs Wasser wie ein langer schwarzer Aal. Das Dräger gab keine Luftblasen von sich, die metallgraue Taucherbrille glitzerte nicht im Wasser, die SEAL-Flossen erzeugten keinen Strudel, kein Kräuseln der Oberfläche.
    Die Anzeigen auf dem Angriffsboard lauteten: Zeit 1658. Kompass zwei-zwei-fünf. GPS 47.28 Nord, 2.187 West. Kurz vor fünf, wusste Mack, würde im Westen die Sonne untergehen. So passierte er unter dem Gewehrfeuer die Hafeneinfahrt und suchte dazu die westliche Hafenmauer, wo die Schatten am längsten wären. Als rechts von ihm die dunkle hochaufragende Betonwand auftauchte, ging er vier Grad nach links, berührte fast die Mauer und tauchte unter den Augen, aber nicht in Sichtweite der Sicherheitskräfte hindurch.
    Über ihm war das Wasser durchzogen von den leuchtend weißen Spuren der Geschosse. Ihm war, als hätte sich der Himmel bewölkt, denn das rote Hafenfeuer links über sich konnte er nur erahnen. Und dann erschien ihm das Wasser klarer, weiter, und er vollführte seine Wende, volle 112 Grad nach links – eins-eins-zwei rot auf Kurs eins-eins-drei, wie er zu SEAL-Zeiten noch gesagt hätte.
    Vor ihm lag die längste, härteste Strecke, die er jemals in Angriff genommen hatte. In Strömungen wie diesen konnte man sterben, man konnte hinaus ins Meer getrieben und niemals wieder gesehen werden. Mack kannte die Gefahren. Den Großteil der drei Wochen hatte er sich mental auf diese lange Unterwasserstrecke vorbereitet.
    In Gedanken war er immer wieder durchgegangen, wie es sein würde, wenn er vom Tatort

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