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Mission auf Leben und Tod

Mission auf Leben und Tod

Titel: Mission auf Leben und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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Segelschiffe aller Zeiten, die bis zum Ende des 19. Jahrhunderts am Kennebec gebaut wurden.
    Als Harry ins Büro kam, war von seiner Niedergeschlagenheit nichts mehr zu spüren. »Was hat er gesagt, Mack? Hat er den Auftrag abgelehnt?«
    »Nein«, sagte Mack. »Er hat nicht abgelehnt. Er meint nur, er braucht ein oder zwei Tage, um mit seinen Kollegen zu reden. Damit meint er wohl seine Killer, die diesen hochriskanten Auftrag ausführen sollen.«
    »Was ist dein Eindruck?«
    »Ach, ich zweifle nicht, dass er annehmen wird. Es wird dich zwei Millionen kosten. Darunter werden sie es nicht machen. In gewisser Weise wollen wir das auch so. Wenn man Typen anheuert, die das Undenkbare in die Tat umsetzen, muss es sich für sie lohnen. Warum sollten sie es sonst tun?«
    »Gut, sagen wir, sie nehmen an – was dann?«
    »Nun, für ihre Auslagen wollen sie vorab 50 000. Wenn wir anonym bleiben wollen, verlangen sie 50 Prozent Vorschuss. Ich hoffe nur, das mit der Schweiz ist wasserdicht.«
    »Darum musst du dir keine Gedanken machen. Was mich eher beunruhigt, sind die 50 Prozent Vorschuss. Leichter kann man sich eine Million nicht verdienen. Sie sacken die Kohle ein, und um den Rest kümmern sie sich nicht mehr; es besteht keinerlei Risiko für sie. Das wäre immerhin vorstellbar. Sie machen sich mit dem Geld aus dem Staub, und wir hören kein Wort mehr von ihnen.«
    »Glaube nicht, ich hätte mir darüber nicht auch schon Gedanken gemacht, Harry. Du hast recht. Es ist ein Problem. Letztlich bleibt uns aber nichts anderes übrig, als das Risiko einzugehen. Ihr Risiko besteht darin, von Foches Sicherheitsleuten erschossen zu werden. Laut Raul sitzen wir im gleichen Boot, wir müssen einander vertrauen.«
    »Okay, ich sage dir was, Mack. Lass uns sehen, was sie uns vorschlagen. In der Zwischenzeit schaff ich schon mal die 50 Riesen in die Schweiz, damit sie bei unserem Anwalt abgeholt werden können. Wenn das geschehen ist, entscheiden wir, wie es weitergeht.«
    »Ohne das Geld geht es überhaupt nicht weiter«, erwiderte Mack. »Jede Seite hat ein ganz bestimmtes Ziel. Wir wollen, dass jemand stirbt, sie wollen das große Geld.«
    »Wann sollst du wieder anrufen, morgen früh?«
    »Ja.«
    »Halt mich auf dem Laufenden.«

    Macks nächste Station war das Stadtzentrum, 342 Main Street, die New England Savings and Loan Bank. Der Filialleiter hatte zugestimmt, sich mit ihm zu treffen, beide Seiten hegten aber nur wenig Hoffnung, dass eine einvernehmliche Lösung gefunden werden konnte.
    Der Leiter, Donald Hill, war noch relativ neu in der Stadt und erst vor kurzem von einer Filiale westlich von Boston, Massachusetts, hierherversetzt worden. Er hasste Maine, er mochte die Kälte nicht, das Meer gefiel ihm nicht, er hatte eine Frau, die auf Meeresfrüchte allergisch reagierte, und er betrachtete alle Einheimischen als hinterwäldlerische Schwachköpfe. Außerdem vermisste er die Red Sox und konnte es kaum erwarten, in eine Großstadt versetzt zu werden. Auf einer Charme-Skala von 1 bis 10 würde er noch nicht einmal auf der Liste auftauchen.
    »Mr. Bedford«, sagte er, »es geht um eine sehr große Kreditsumme. Ihre Vermögenswerte dagegen sind, wie soll ich sagen, nicht substanziell genug. Ein Haus, das Ihnen gemeinsam mit Ihrer Frau gehört, auf dem eine Hypothek im Wert von 200 000 Dollar lastet, mit einer Laufzeit von 20 Jahren. Wenn Ihnen meine Bank einen Kredit über eine Million Dollar gibt und Sie es schaffen, im Jahr davon 10 000 zurückzuzahlen, das wären 200 Dollar pro Woche; ohne Zinsen würde es 100 Jahre dauern, bis Sie alles abgezahlt haben. Das kann man von unserem Standpunkt aus kaum als vernünftige Kreditvergabe bezeichnen.«
    Mr. Hill tippte auf seinem Taschenrechner herum. »Wenn wir Ihnen den Kredit zu einem Zinssatz von sechs Prozent gewähren, müssen Sie schon in der Lotterie gewinnen, wenn Sie ihn zurückzahlen wollen. Das ist aus unserer Sicht nicht akzeptabel.«
    Mack Bedford sah ihn unverwandt an. »Sir, ich habe einen kleinen Jungen, der im Sterben liegt. Er wird sterben, wenn ich ihn nicht in die Schweiz zu einer extrem schwierigen Operation schaffen kann. Die Kosten dafür belaufen sich auf eine Million Dollar. Ich bitte die New England Savings and Loan um das Geld, damit mein Junge gerettet werden kann. Meine Krankenversicherung übernimmt nicht die Kosten für eine medizinische Behandlung im Ausland.«
    »Ich verstehe Ihr Problem, Mr. Bedford, aber meine Bank kann sich nicht jedes Unglücksfalls

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