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Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Titel: Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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2.0

Prolog
     
    Wie ein metallenes Raubtier schlich der MTR-2 durch die mit dornigen Büschen bewachsene Wüste. Mit seinen sechs Rädern, die einzeln steuerbar waren, konnte er auch schwieriges Gelände meistern. Er rollte durch ein ausgetrocknetes Flussbett und kletterte ohne Mühe das steile Ufer auf der anderen Seite empor.
    Die sechs Menschen in dem etwa zweihundert Meter entfernten Bunker beobachteten jede seiner Bewegungen durch ihre modernen, mit digitaler Bildvergrößerung ausgestatteten Ferngläser. General Palmer hielt den Atem an. Wenn das Experiment wieder fehlschlug …
    Ein alter M1-Panzer rollte in der Nähe des Flussbetts durch den Sand, eine riesige Staubfahne hinter sich herziehend. Er wurde vom Bunker aus ferngesteuert.
    Der MTR-2 verharrte einen Moment. Palmer konnte sehen, wie seine drehbaren Kameraaugen der Bewegung des M1 folgten. Er hatte seine Beute anvisiert. Langsam setzte sich das sechsrädrige Gefährt in Bewegung und folgte dem viel größeren Panzer.
    »Sie werden sehen, General, diesmal klappt es bestimmt!«, sagte Colin Sanders. Er war der Leiter des Projekts, ein hagerer, großer Mann mit schütterem Haar, das so blond war, dass man seine Kopfhaut hindurchschimmern sah.
    »Das will ich hoffen«, erwiderte Palmer. »Einen weiteren Fehlschlag können wir uns nicht erlauben! Wenn der MTR-2 versagt …«
    »Er wird nicht versagen! Sein zentraler Computer ist viermal so leistungsfähig wie der, den wir in das Vorgängermodell eingebaut hatten, und die Software zur Erkennung von Gegnern wurde komplett überarbeitet. Der MTR-2 arbeitet besser und zuverlässiger als jeder Panzerkommandant!«
    Nur zu gern hätte General Palmer dem Projektleiter geglaubt. Seit zwölf Jahren arbeitete er jetzt schon an dem geheimen Militärprojekt mit dem Ziel, sogenannte »autonome intelligente Waffensysteme« zu entwickeln: computergesteuerte Fahrzeuge, ausgestattet mit künstlicher Intelligenz, die ohne menschliche Hilfe Befehle ausführten.
    Seit der britische Computerpionier Alan Turing 1950 zum ersten Mal darüber spekuliert hatte, dass Computer eines Tages denken könnten, hatte es auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz enorme Fortschritte gegeben. 1996 hatte zum ersten Mal ein Computer den amtierenden Weltmeister im Schach geschlagen. 2008 war in einer Fernsehshow in Deutschland ein Volkswagen vorgestellt worden, der sich vor staunendem Publikum ohne Fahrer durch einen komplizierten Hindernisparcours bewegt hatte. Sogenannte »Smart Bombs«, die sich eigenständig den Weg zu ihrem Ziel suchten, waren bereits im Ersten Golfkrieg eingesetzt worden. Vollautomatische »Drohnen« flogen über feindlichen Luftraum und machten Aufklärungsfotos, ohne dass sich dabei auch nur ein Mensch einer Gefahr aussetzen musste.
    Militärexperten waren sich einig, dass die Kriege der Zukunft weitgehend von automatischen Waffensystemen geführt werden würden. Es war der Traum jedes Generals: eine Armee von Maschinen, die jeden Befehl ohne Fragen befolgte, die keine Angst und keine Gnade kannte.
    Doch General Palmer kannte auch die Schattenseiten der Technik. Das Projekt hatte immer wieder Rückschläge erlebt. Autonome Waffensysteme mussten ihre Ziele selbstständig erkennen und die geeignete Strategie zur Bekämpfung des Feindes ohne menschliche Hilfe entwickeln. Dabei passierten immer noch Fehler. Es stellte sich heraus, dass manche Probleme schwieriger waren, als sich die Entwickler das vorgestellt hatten. Mehrere Versuche, einen Kampfpanzer durch ein vollautomatisches System zu zerstören, waren bisher gescheitert. Das Experiment heute musste klappen, sonst ging dem Projekt allmählich das Geld aus, und Palmer war sich nicht sicher, ob er nach einem weiteren Fehlschlag vom Verteidigungsministerium noch zusätzliche finanzielle Mittel genehmigt bekommen würde.
    »Los doch!«, rief Sanders seinem Geschöpf aufmunternd zu. »Mach ihn fertig!«
    Der MTR-2 folgte seinem Ziel im Abstand von etwa hundert Metern. Dann blieb er plötzlich stehen. Der M1 fuhr ungerührt weiter.
    »Verdammt!«, rief Sanders. »Warum schießt er denn nicht?«
    Doch in diesem Moment gab es einen Blitz. Eine der vier Raketen, die auf dem Rücken des nur einen Meter hohen Gefährts montiert waren, schoss von einem grellen Flammenstrahl getrieben nach vorn. In derselben Sekunde wurde der M1 von einer schwarzen Wolke eingehüllt. Palmer sah, wie der Geschützturm des alten Panzers in die Luft geschleudert wurde. Durch die dicken

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