Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Titel: Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
Vom Netzwerk:
Arbeitszimmer!«
    Siméon schüttelte den Kopf. »Nicht krank. Hunde mich erschreckt.«
    »Sind Sie betrunken? Ich befehle Ihnen, das Tablett abzustellen und den Raum zu verlassen.«
    Siméon durchquerte das Zimmer und die Hunde knurrten noch lauter.
    »Ruhe!«, rief Gaspar und die Wolfshunde schwiegen. Siméons Weste war nicht zugeknöpft und seine Hose nicht ordentlich gebügelt. »Sie sind nicht präsentabel. Ihr Erscheinungsbild wirft ein schlechtes Licht auf mich und ganz Frankreich.«
    »Entschuldigen mich«, erwiderte der Diener.
    Beim Klang seiner Stimme bleckten die Hunde geifernd die Zähne. Gaspar fasste sich an die Schläfe. So viel Unruhe und er hatte noch nicht einmal sein Croissant gefrühstückt. »Ruhe! Aus!«, forderte er und die Tiere blickten ihn an. »Raus!« Er deutete auf die Tür und sie schlichen aus dem Raum – wobei Greta im Vorübergehen Siméon ins Bein zwickte.
    Der Diener machte mit einem kleinen »eeh« einen Satz zurück. Auf Englisch sagte er: »Böser Hund.«
    »Sie verstehen nur Deutsch, du Dummkopf.«
    Siméon schloss die Tür und das Bellen und Jaulen drang nur noch gedämpft in den Raum. Er stellte das Tablett auf den Schreibtisch, wischte sich das Gesicht ab und zog eine Pistole aus der Innentasche seiner Jacke. »Es interessiert mich nicht, was die Hunde verstehen, viel wichtiger ist mir, dass Sie die Situation richtig verstehen«, erklärte er dann auf Englisch.
    »Siméon! Nehmen Sie die Waffe weg! Was wird hier für ein Spiel gespielt?«
    Siméon trat einen Schritt näher. Die Pistole hielt er weiter auf den Konsul gerichtet. »Das ist kein Spiel und ich bin nicht Siméon. Normalerweise frühstücken Sie um diese Zeit im Garten. Leider haben Sie sich heute nicht an Ihre Gewohnheiten gehalten.«
    Als Siméon näher kam, fiel Gaspar auf, dass die Nase des Dieners etwas breiter war als sonst, dass seine Augen einen etwas anderen Grünton aufwiesen.
    »Wer sind Sie?«
    »Das tut nichts zur Sache. Was ich von Ihnen will, sind Informationen.«
    Die Hunde kratzten so heftig an der Tür, dass sie in den Angeln ruckelte, aber der Mann nahm davon keine Notiz.
    »Was für Informationen?«
    »Zwei Akten. Die Unterlagen über eine Frau namens Colette Brunet sowie die über das Projekt Ictíneo. «
    Gaspar schluckte. Keiner dieser gottverdammten englischen Inselbewohner sollte von dem Unternehmen wissen. »Und wenn ich die Informationen nicht herausgebe?«
    »Ich bin ein guter Schütze. Nicht dass es bei einer so kurzen Distanz darauf ankäme.«
    Gaspar nickte. »Ich würde nur ungern noch vor der ersten Tasse Kaffee am Morgen erschossen werden.« Er langte beiläufig unter den Schreibtisch und drückte den Alarmknopf, überzeugt, dass die Glocke im Raum des Sicherheitsdienstes sogleich läuten würde.
    »Die Alarmvorrichtung ist ausgeschaltet«, sagte der Fremde.
    »Ach. Und wo ist Siméon?«
    »Er wurde … in Gewahrsam genommen. Nun, kommen wir wieder zur Sache. Holen Sie mir die Akten!«
    Gaspar war sich völlig im Klaren darüber, dass der Eindringling ihn womöglich erschießen würde, sobald er im Besitz der Unterlagen war. Frankreich wäre dann um wichtige Dokumente und einen Konsul ärmer. Angestrengt versuchte er, sich zu erinnern, was die Akten im Einzelnen enthielten – und was genau er preisgeben würde.
    »Sofort!« Der Mann trat noch einen Schritt auf ihn zu.
    Die Hunde kläfften immer noch und scharrten an der Tür. Warum habe ich ihnen bloß nicht vertraut?, fragte sich Gaspar. Vielleicht würde das Gebell wenigstens diesen Schwachkopf Marcus alarmieren, den Leiter des Sicherheitsdienstes der Botschaft.
    »Ich – ich bin mir nicht sicher, ob ich die Unterlagen habe.«
    »Halten Sie mich nicht hin!« Der Blick des Mannes war fest und er stieß mit der Pistole nach Gaspar. Der Konsul verzog das Gesicht. Er nahm nicht einmal ein leichtes Zittern an der Hand des Fremden wahr.
    Gaspar schob den Stuhl vom Schreibtisch zurück. Die Räder des hölzernen Bürostuhls quietschten. Langsam und mit erhobenen Händen ging er in den hinteren Teil des Raums, um den Mann nicht zu beunruhigen. Dort nahm er eine Radierung des Arc de Triomphe von der Wand und dahinter befand sich ein Tresor. Die Nummernkombination war kompliziert. Denk nach! Denk nach! Zitternd glitten seine Finger über das Schloss. Mit einem klickenden Geräusch öffnete sich der Tresor. Er würde nicht alle Papiere aus der Hand geben. Gerade so viele, dass der Fremde glauben musste, alle Unterlagen zu

Weitere Kostenlose Bücher