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Mission Vendetta: Thriller (German Edition)

Mission Vendetta: Thriller (German Edition)

Titel: Mission Vendetta: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Jordan
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sie früher einmal für zu schwach gehalten, um die harten Entscheidungen zu treffen, die ihr Job erforderte. Er hatte sie für zu naiv gehalten, um die harsche Realität der Welt akzeptieren zu können, in der sie lebten, aber jetzt erkannte er, dass er sich geirrt hatte.
    Sie verstand die Welt, nahm sie, wie sie war, hatte sich aber entschieden, selbst keine Kompromisse einzugehen. Selbst wenn es große Opfer und Entbehrungen bedeutete, selbst wenn es sie ihr Leben kosten sollte, sie war diejenige von ihnen beiden, die sich treu geblieben war, die diesen lebenswichtigen Teil ihrer selbst erhalten hatte, den er verloren hatte.
    Sie war die Bessere von ihnen, die Beste. Das war sie schon immer gewesen.
    Ihr Leben warf ein Schlaglicht auf sein eigenes Scheitern, ihre Ausdauer verwies auf seine Schwächen und Mängel. Er hatte zu viel geopfert, war zu viele Kompromisse eingegangen.
    Jetzt endlich verstand er.
    Er war der Schwächere. Er war derjenige, der den einfacheren Weg gewählt hatte, der Kompromisse geschlossen und nachgegeben hatte, wo er hätte widerstehen können. Er war derjenige, der sich verloren hatte.
    Und er war derjenige, von dem sie Rechenschaft fordern würde.
    Früher oder später würde sie ihn holen. Man konnte sie nicht aufhalten, konnte nicht mit ihr diskutieren, konnte sie nicht überreden oder manipulieren, wie es ihm bei Franklin gelungen war. Sie ließ sich nicht für irgendjemandes Pläne einspannen, ließ sich in kein Schema pressen und folgte keiner anderen Vision außer ihrer eigenen.
    Sie war ein Soldat, und er war ihr Feind.
    Die Fronten waren klar, sie hatten beide ihre Seiten gewählt, und diese Angelegenheit würde erst dann ein Ende finden, wenn einer von ihnen tot war.
    Cain lehnte sich in seinem großen Ledersessel zurück, betrachtete sein Büro und sah nichts. Um ihn herum gab es nur Luxus, Macht und Einfluss. Für all das hatte er so hart gekämpft.
    Nichts davon zählte.

77
    »Sieht aus, als würdet ihr mich nicht so schnell loswerden«, erklärte Drake grinsend, als er mit Dietrich, Frost und Keegan langsam am Reflecting Pool vorbei zum Lincoln Memorial ging. »Dan hat entschieden, mich zu behalten, eine Weile zumindest.«
    Diesmal war es im Gegensatz zu der Hitze bei Drakes letztem Besuch hier ein wunderschöner, milder Tag. Die Strahlen der Abendsonne glitzerten auf der Wasseroberfläche des Beckens und warfen lange Schatten über den Park.
    »Scheiße, Mann. Und ich hatte mich schon so auf ein ruhiges Leben gefreut«, stöhnte Keegan.
    »Das glaube ich Ihnen keine Sekunde.« Drake grinste ihn an.
    »Also wird keiner von uns angeklagt?«, wollte Frost wissen.
    »Dan hat einen Deal abgeschlossen. Er hat uns den Arsch gerettet. Und seinen eigenen natürlich ebenfalls.«
    Frost begriff sehr schnell. »Cain kommt damit durch, stimmt’s? Nach allem, was er getan hat, spaziert dieser Dreckskerl einfach ungeschoren davon.«
    »Darauf würde ich nicht wetten. Anya hat noch eine Rechnung mit ihm offen.«
    »Ich hoffe nur, sie hält uns da raus«, bemerkte Dietrich. »Ich möchte nicht noch einmal gegen sie antreten.«
    Drake sah seinen ehemaligen Widersacher an.
    Dietrichs Ruf war durch sein Verhalten in den letzten W ochen aufpoliert worden. Die anderen Leiter der Shepherd Teams betrachteten ihn mit neuem Respekt wegen der Risiken, die er eingegangen war. Zwar waren seine früheren Verfehlungen nicht vergessen, und das würde vermutlich auch nie passieren, aber Drake war der Meinung, jeder hätte eine zweite Chance verdient. Vielleicht würde auch Dietrich die seine bekommen.
    »Mit ein bisschen Glück brauchen wir das auch nicht.«
    Sie waren zwar immer noch keine Freunde, und Drake bezweifelte, dass sie sich nach dem heutigen Tag besonders oft sehen würden, aber unterm Strich konnte er mit Dietrich leben.
    »Wer ist sie, Ryan?«, fragte der ältere Mann ungewohnt neugierig. »Ich habe sie eine Woche lang gejagt, und ich weiß so gut wie nichts über sie.«
    Drake seufzte und blickte über den Reflecting Pool zum Washington Monument.
    »Ich weiß nicht, wer sie ist«, gab er zu. »Weil sie nicht wollte, dass ich es erfuhr. Das Einzige, was ich wissen sollte, war, dass sie ihr Leben ohne Kompromisse gelebt hat. Sie hat nie nachgegeben, nie aufgegeben. Das ist mir jetzt klar. Und wisst ihr was? Ich wäre ihr überallhin gefolgt.«
    »Sie hat Sie angeschossen und dann einfach liegen lassen, Ryan«, erinnerte Frost ihn.
    »Sie hat mir eine zweite Chance gegeben«, widersprach er,

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