Mission Vendetta: Thriller (German Edition)
was du tust, habe gesehen, womit du leben musst.«
»Du hättest nie in diese Lage kommen sollen«, sagte er. »Ich habe immer versucht, das alles von dir fernzuhalten.«
Sie legte ihre Hand auf seinen Arm. Es fühlte sich warm und beruhigend an. »Du musst dich nicht rechtfertigen. Ich weiß, warum du tust, was du tust, und ich weiß auch, warum du hierbleibst. Ich wünschte zwar, du würdest es nicht tun, aber ich kann es trotzdem verstehen. Du musst deine Arbeit machen.«
Sie hatte es nicht laut ausgesprochen, aber er spürte jetzt eine Veränderung in ihr. Es war eine Kluft entstanden, ein Auseinanderdriften ihrer beider Lebenswege. Er wäre nur zu gern mit ihr nach England zurückgekehrt, aber jetzt war klar, dass sie zu verschiedenen Welten gehörten. Er konnte die ihre besuchen, zumindest für eine Weile, aber er konnte nie wirklich ein Teil davon sein. Nicht mehr.
Und was seine eigene Welt anging … Sie wurde von Menschen wie Anya und Cain bevölkert, mit ihren Konflikten und ihren Machtkämpfen. Die Zukunft in dieser seiner Welt war in jeder Hinsicht offen.
Unwillkürlich fielen ihm Munros Worte wieder ein, die er ihm in jener Nacht gesagt hatte, bevor sie die Grenze überquerten. Woher wusste er von der Operation Hydra, und woher wusste er, dass hinter Drakes Kriegsgerichtsverfahren und seiner unehrenhaften Entlassung mehr steckte, als man Drake selbst jemals verraten hatte? Hatte der Mann tatsächlich Informationen besessen, die man Drake vorenthalten hatte, oder hatte er ihn nur provozieren wollen? Wie bei so vielen anderen Dingen, die ihm in den letzten Wochen widerfahren waren, hatte Drake das Gefühl, als stünde er am Ende mit mehr Fragen als Antworten da.
Mit Sicherheit wusste er nur, dass er noch am Leben war, dass er überlebt hatte, um das Richtige zu tun, so gut er eben konnte.
»Aber ich habe Angst um dich. Ich habe Angst, dass du irgendwann genauso enden könntest wie all die anderen.« Jessica schluckte und sah einen Moment zu Boden, während sie um ihre Fassung rang. »Ich liebe dich, und ich will dich nicht verlieren.«
Einen Moment lang schoss ihm die Frage durch den Kopf, ob Anya sich wohl jemals ebenfalls in solch einer Situation befunden hatte, an einem Kreuzweg, von dem aus keine klare Richtung zu erkennen war. Ob sie jemals den Gedanken gehegt hatte, all das hinter sich zu lassen; ob es eine bewusste Entscheidung gewesen war weiterzugehen, oder ob sie überhaupt eine Wahl gehabt hatte. Vielleicht gab es für sie kein Entkommen vor dem, wer und was sie war.
Vielleicht hatte sie diese Wahl nie gehabt, er jedoch hatte sie. Und zwar hier und jetzt.
Und er wusste in diesem Moment auch, wie er sich entscheiden würde. Vielleicht hatte er das immer gewusst.
»Das wirst du auch nicht«, sagte er leise. »Man hat mir eine zweite Chance gegeben, Jess. Ich werde sie nicht vermasseln.«
Er hörte ihren leisen Seufzer, die Trauer, mit der sie akzeptierte, was sie ohnehin schon gewusst hatte. »Also, was wirst du mit dieser zweiten Chance machen?«
Er dachte noch einmal an Anya. Sie lebte ihr Leben ohne Furcht, ohne Zögern und ohne Kompromisse. Ganz gleich, wie hoch der Preis dafür war.
»Meinen Job«, antwortete er schließlich. »Vielleicht ist das ja genug.«
Weißt du, was dein Problem ist, Ryan? Du bist ein guter Mensch.
Er lächelte, als er seinen Blick über die Stadt schweifen ließ.
Nun, wir werden sehen.
Danksagung
Es gab eine Zeit, in der ich ziemlich naiv angenommen hatte, das Schreiben von Romanen wäre eine einsame Angelegenheit. Meine Erfahrungen mit diesem Buch jedoch haben mich gelehrt, dass es die Arbeit und kreative Energie zahlloser Individuen erfordert, aus der vagen Idee einer Geschichte ein fertiges Produkt zu machen. Und vielen dieser Individuen wird dafür nur wenig Anerkennung gezollt.
Ich möchte drei Leuten ganz besonders meinen Dank ausdrücken. Zuerst und vor allem meiner Agentin Diane Banks, weil sie mich vertreten, an mich geglaubt und mir damit geholfen hat, an mich selbst zu glauben. Zweitens meiner Lektorin Kate Burke, die mit einem bis dato unveröffentlichten Autor ein Risiko eingegangen ist, heutzutage etwas zunehmend Seltenes, und deren Ratschlag ich stets sehr geschätzt habe. Und zu guter Letzt meiner Frau Susan, die es so viele Nächte lang ertragen hat, dass ich mich in meinem Büro eingeschlossen habe, um zu schreiben, und deren Unterstützung mir mehr bedeutet hat, als ich jemals zugegeben habe.
Jedem von euch gilt mein Dank und
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